Kaiser Heinrich VII. entstammte aus dem Hause Luxemburg und war Graf von Luxemburg sowie La Roche und Markgraf von Arlon. Heinrich steht in der deutschen Geschichtsforschung im Schatten seiner beiden Nachfolger Kaiser Ludwig IV. und seinem Enkel Kaiser Karl IV., obwohl er ihnen den Weg nach Italien gewiesen hat und als Erneuerer des Kaisertums in die Annalen eingegangen ist.1 In der Regierungszeit Heinrichs gelangte das Königreich Böhmen in den Besitz des Hauses Luxemburg, welches den Grundstein für die spätere Hausmacht gelegt hat. Er hielt sich nach seiner Krönung 1308 nur zwei Jahre in Deutschland auf bevor er im Herbst 1310 seinen Italienzug anbrach um sich die Kaiserkrone zu holen. Im deutschen Reichsteil hatte er für sichere Verhältnisse gesorgt und damit eine wichtige Voraussetzung für seine weitgespannte Imperialpolitik geschaffen.2 Nach Friedrich II. war Heinrich seit 100 Jahren der erste römisch-deutsche König auf italienischem Boden. Er zielte eine Restaurationspolitik an, die auf Ausgleich zwischen den verfeindeten Gruppen in Reichsitalien beruhte. Außerdem wollte er dir kaiserlichen Rechte in Italien wiederherstellen. Das Kaisertum sollte als weltliche Universalmacht wieder gelten. Doch diese Pläne stellten eine besondere Herausforderung dar.3 War König Heinrichs Truppe auch stark genug um Widerstände zu brechen, die in dem, der kaiserlichen Herrschaft entwöhnten, Italien auf ihn warteten? Würden die derzeitig herrschenden Parteien bzw. Familien bereit sein ihre Verbannten wieder aufzunehmen und ihre Herrschaft mit diesen zu teilen? Würden die autonomen italienischen Städte Heinrich und seine Änderungen akzeptieren und annehmen? Wie wollte Heinrich sein christlich- kaiserliches Vorhaben in die Tat umsetzen? Und gelang es ihm letztendlich seine Politik durchzusetzen oder scheiterte er kläglich?4 Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der letzten Frage: Gelang es Kaiser Heinrich VII. seine Italienpolitik durchzusetzen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biografie Heinrichs VII. bis zur Königskrönung und seine Regentschaft in Deutschland
- Gründe und Vorbereitungen für seinen Romzug
- Politische Situation in Italien und die Haltung einzelner italienischer Städte gegenüber dem römisch-deutschen König
- Der Romzug (1310-1313)
- Der Aufstand in Mailand und die eiserne lombardische Krone
- Aufstand in Cremona und Brescia und deren Unterwerfung
- Der Kampf in Rom und die Kaiserkrönung
- Seine Italienpolitik nach der Kaiserkrönung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Italienpolitik von Kaiser Heinrich VII. und analysiert die Erfolgsfaktoren und Herausforderungen, denen er während seines Romzugs begegnete. Ziel ist es, die Auswirkungen seiner Herrschaft auf die politische Landschaft Italiens und die Beziehungen zwischen dem Römisch-Deutschen Reich und den italienischen Städten zu beleuchten.
- Heinrichs VII. Biografie und seine Regentschaft in Deutschland
- Die Vorbereitungen und Gründe für den Romzug
- Die politische Situation in Italien und die Haltung der Städte gegenüber dem König
- Der Verlauf des Romzugs und die Herausforderungen, die sich stellten
- Heinrichs Italienpolitik nach der Kaiserkrönung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich der Biografie Heinrichs VII. und beleuchtet seine Herrschaft in Deutschland. Es wird die Rolle Luxemburgs als Ausgangspunkt seiner Macht beschrieben und die Bedeutung der Beziehungen zu Frankreich und zum Papst aufgezeigt. Das zweite Kapitel analysiert die Vorbereitungen und Beweggründe für den Romzug. Der dritte Teil beschreibt die politische Situation in Italien und die unterschiedlichen Positionen der italienischen Städte gegenüber dem römisch-deutschen König. Es wird die Bedeutung der verschiedenen Gruppierungen und Familien in Italien sowie die Reaktion auf Heinrichs Politik hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Romzug Kaiser Heinrichs VII., der Reichspolitik, der italienischen Städtepolitik, der Kaiserkrönung, den Beziehungen zwischen Papst und Kaiser, der politischen Situation in Italien im 14. Jahrhundert sowie der Bedeutung des Kaisertums in der mittelalterlichen Welt.
- Citation du texte
- Hilal Akin (Auteur), 2013, Der Italienzug Heinrichs VII., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/267955