[...]wird diese Arbeit grob in drei Teile gegliedert. Zuerst soll ein kurzer Abriss dessen erfolgen, was im 13. Jahrhundert überhaupt unter dem vielschichtigen Begriff der Armut verstanden wurde, um so den nötigen Kontext für die folgenden Ausführungen bereit zu stellen.
Einen ersten thematischen Schwerpunkt wird sodann die gründliche Auseinandersetzung mit den historischen Quellen der Zeit, allen voran dem Testament des Franziskus (1226) und den beiden Ordensregeln (1209/1223) bilden, bevor mit der päpstlichen Bulle „Quo elongati“ (1230) das Bemühen der Kurie um Klärung und Ausgleich näher beleuchtet wird.
Die weitere Gliederung der Arbeit folgt einer chronologischen Darstellung der unterschiedlichen Standpunkte der bedeutendsten Ordensleiter, damit auf diese Weise der Armutsdiskurs innerhalb des Franziskanerordens bis zum Generalat des Bonaventura knapp umrissen werde. So soll letztendlich eine adäquate Antwort auf die zentrale Frage dieser Arbeit formuliert werden: Was wurde von den Nachfolgern des Franziskus unter jenem Ideal der aller höchsten Armut verstanden und wie wurde es von ihnen gedeutet und gelebt?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Dimensionen mittelalterlicher Armut
- Die Unterscheidung von freiwilliger und unfreiwilliger Armut
- Franziskus und sein Ideal der allerhöchsten Armut
- Die Ordensregeln (1209/1223)
- Das Testament des Franziskus (1226)
- Die ersten Konflikte rund um das franziskanische Armutsideal
- Vom Tod des Franziskus bis zur Abdankung des Johannes Parenti (1232)
- Die Bulle „Quo elongati“ (1230)
- Das zweite Generalat des Elias von Cortona (1232 – 1239)
- Die Bulle „Ordinem vestrum“ (1245)
- Das Generalat des Johannes von Parma (1247 – 1257)
- Wahrnehmung und Kritik franziskanischer Armut heute
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Geschichte des Streits um die franziskanische Armutsauffassung bis zum Generalat des Bonaventura 1257. Sie verfolgt das Ziel, die Entwicklung des franziskanischen Armutsideals nach dem Tod des Ordensgründers Franziskus zu rekonstruieren und die verschiedenen Deutungen des Ideals innerhalb des Ordens und der Kurie aufzuzeigen.
- Die verschiedenen Dimensionen des Armutbegriffs im 13. Jahrhundert
- Die Entwicklung des franziskanischen Armutsideals in den Ordensregeln und dem Testament des Franziskus
- Die Reaktion der Kurie auf das Armutsideal der Franziskaner, insbesondere durch die päpstlichen Bullen „Quo elongati“ und „Ordinem vestrum“
- Die unterschiedlichen Standpunkte der wichtigsten Ordensleiter im Verlauf des Armutsstreits
- Die Frage, wie das Ideal der allerhöchsten Armut von den Nachfolgern des Franziskus verstanden und gelebt wurde
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer kurzen Erläuterung des Begriffs der Armut im 13. Jahrhundert und zeigt die verschiedenen Dimensionen auf, die über die reine materielle Armut hinausgehen. Im Folgenden wird das Armutsideal des Franziskus anhand seiner Ordensregeln und seines Testaments erläutert. Anschliessend wird der Streit um die franziskanische Armutsauffassung im Kontext der päpstlichen Bullen „Quo elongati“ und „Ordinem vestrum“ beleuchtet. Die verschiedenen Standpunkte der wichtigen Ordensleiter, die sich im Laufe des Armutsstreits entwickelten, werden anhand einer chronologischen Darstellung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe Armut, Franziskanismus, Armutsstreit, Ordensregeln, Testament, päpstliche Bullen, Ordensleiter, Deutungen, Entwicklung, Interpretation.
- Quote paper
- Christoph Helberger (Author), 2013, Der Streit um die Armut, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/268183