In der Diplomarbeit „Entwicklung des Risikostrukturausgleichs – Eine kritische Analyse des Finanzausgleichs in der gesetzlichen Krankenversicherung“ wird das System des finanziellen Instruments Risikostrukturausgleich im Gefüge der gesetzlichen Krankenversicherung untersucht, da dieser häufig Gegenstand kontroverser gesundheits- und wirtschaftspolitischer Diskussionen ist. In diesen werden Forderungen bzgl. der Abschaffung oder Begrenzung des Risikostrukturausgleichs angeführt.
In dieser Arbeit werden zuerst die Gründe dargelegt, weshalb es zu einer Einführung des Risikostrukturausgleichs mit dem Gesundheitsstrukturgesetz kam. Anschließend sollen die Funktionen des Risikostrukturausgleichs, die zur Sicherung der Solidarität und des Wettbewerbs dienen, aufgezeigt werden. Zentral wird hier die Notwendigkeit des Risikostrukturausgleichs mit Hilfe der Darstellung des Problems der adversen Selektion in theoretischen Versicherungsmarktmodellen erläutert.
Die genaue Funktionsweise und Ausgestaltung wird in Kapitel fünf behandelt. Im 6. Kapitel steht zentral die empirische Wirkungsweise des Risikostrukturausgleichs auf die Beitragssätze, Transfervolumen, Versichertenbestände sowie Versichertenstruktur anhand von Tabellen im Vordergrund.
Im Kapital sieben werden bestehende Defizite betrachtet und näher beleuchtet. Auf Basis dieser Kritikpunkte werden die wichtigsten Reformvorschläge zur Weiterentwicklung des Risikostrukturausgleichs anhand der Gutachtergruppen IGES/Cassel/Wasem und Lauterbach/Wille erläutert.
Abschließend werden die vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung zum Teil schon verwirklichten Empfehlungen dargelegt.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung und Gang der Untersuchung
- Ausgangslage
- Eckpunkte des Gesundheitsstrukturgesetzes (GSG) 1992
- Kassenwahlfreiheit
- Neuorganisation der Kassenstrukturen
- Risikostrukturausgleich
- Funktionen des Risikostrukturausgleichs
- Wettbewerbssichernde Funktionen
- Solidaritätssichernde Funktionen
- Ausgestaltung des Risikostrukturausgleichs
- Auszugleichende Risikomerkmale
- Kassenartenübergreifender Risikostrukturausgleich
- Technik des Risikostrukturausgleichs
- Gesamtdeutscher Risikostrukturausgleich
- Zur Wirkungsweise des Gesundheitsstrukturgesetzes und des Risikostrukturausgleichs
- Positive Folgen von Kassenwahlfreiheit und Risikostrukturausgleich
- Transfervolumen zwischen den Krankenkassen
- Entwicklung der Beitragssätze
- Auswirkung auf die Versichertenbestände
- Zusammensetzung der Versichertenstruktur
- Korrelation von Beitragssatzhöhe und Wechselverhalten
- Kritikpunkte des Risikostrukturausgleichs im Kassenwettbewerb
- Bestandsaufnahme der Gutachtergruppe IGES/Cassel/Wasem
- Bestehende Defizite im Kassenwettbewerb mit Risikostrukturausgleich
- Zentrale Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Risikostrukturausgleichs
- Merkmale als Ausgangspunkte zur Beurteilung des Risikostrukturausgleichs
- Gutachtergruppe IGES/Cassel/Wasem
- Gutachtergruppe Lauterbach/Wille
- Gutachter Breyer
- Konsenspapier
- Handlungsbedarf jenseits des Risikostrukturausgleichs
- Gesetz zur Reform des Risikostrukturausgleichs in der gesetzlichen Krankenversicherung
- Disease-Management-Programme
- Risikopool
- Direkt morbiditätsorientierter Risikostrukturausgleich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Entwicklung des Risikostrukturausgleichs im deutschen Gesundheitssystem, insbesondere im Kontext der gesetzlichen Krankenversicherung. Das Hauptziel ist eine kritische Analyse des Finanzausgleichs und seiner Auswirkungen auf den Wettbewerb zwischen den Krankenkassen.
- Die Bedeutung des Risikostrukturausgleichs für die Sicherstellung von Wettbewerb und Solidarität im Gesundheitswesen.
- Die Funktionsweise des Risikostrukturausgleichs und seine Ausgestaltung in der Praxis.
- Die Auswirkungen des Risikostrukturausgleichs auf die Beitragssätze, die Versichertenbestände und die Zusammensetzung der Versichertenstruktur.
- Kritische Analyse bestehender Defizite im Kassenwettbewerb mit Risikostrukturausgleich.
- Zentrale Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Risikostrukturausgleichs und seine Relevanz im Kontext der Gesundheitsreform.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit der Darstellung der Problemstellung und der methodischen Vorgehensweise. Kapitel 2 analysiert die Ausgangslage des deutschen Gesundheitssystems vor der Einführung des Gesundheitsstrukturgesetzes (GSG) 1992. Kapitel 3 erläutert die Eckpunkte des GSG, insbesondere die Einführung der Kassenwahlfreiheit und des Risikostrukturausgleichs. Die Funktionen des Risikostrukturausgleichs, sowohl im Hinblick auf den Wettbewerb als auch die Solidarität, werden in Kapitel 4 behandelt. Kapitel 5 beleuchtet die detaillierte Ausgestaltung des Risikostrukturausgleichs, einschließlich der auszugleichenden Risikomerkmale, der Kassenartenübergreifenden Ausgleichsmechanismen und der Technik des Ausgleichs. Kapitel 6 untersucht die Wirkungsweise des GSG und des Risikostrukturausgleichs, indem es die positiven Folgen, das Transfervolumen, die Entwicklung der Beitragssätze, die Auswirkungen auf die Versichertenbestände und die Korrelation zwischen Beitragssatzhöhe und Wechselverhalten analysiert. Kapitel 7 widmet sich einer kritischen Betrachtung des Risikostrukturausgleichs im Kontext des Kassenwettbewerbs, wobei insbesondere die Analyse der Gutachtergruppe IGES/Cassel/Wasem eine wichtige Rolle spielt.
Schlüsselwörter
Die Diplomarbeit konzentriert sich auf die Analyse des Risikostrukturausgleichs in der gesetzlichen Krankenversicherung. Schlüsselwörter sind daher: Risikostrukturausgleich, Gesundheitsstrukturgesetz, Kassenwettbewerb, Krankenkassen, Beitragssätze, Versichertenstruktur, Solidarität, Wettbewerb, Gesundheitsreform, Disease-Management-Programme, Risikopool, Morbiditätsorientierter Risikostrukturausgleich.
- Quote paper
- Tobias Lugauer (Author), 2004, Die Entwicklung des Risikostrukturausgleichs - Eine kritische Analyse des Finanzausgleichs in der gesetzlichen Krankenversicherung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26823