Die Sünde ist die schlimmste Tat innerhalb des Christentums. Sie bringt den Menschen ab von dem Weg des Glaubens und dem Gottes. In der Bibel gibt es Lösungen, wie Sünden vergeben oder bestraft werden, um die Welt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. In Heinrich von Kleists Werk „Das Erdbeben in Chili“ spielen der christliche Glaube und die Bedeutung der begangenen Sünden eine zentrale Rolle.
Josephe und Jeronimo führen ein sündenvolles Leben, welches von der Gesellschaft und dem Christentum nicht toleriert wird. Trotz des Aufzeigens der Schlechtigkeit ihrer Taten, lässt das Liebespaar von ihren Sünden nicht ab und bringt ihr Vergehen mit der Geburt des Bastards zu einem Höhepunkt.
Nachdem beide vom Gericht zu öffentlichen Hinrichtungen verurteilt wurden, erschüttert Chili ein plötzliches Erdbeben, welches die gesamte Stadt zerstört und unzählige Menschenleben kostet. An diesem Augenblick der Geschehnisse entstehen zwei grundsätzlich unterschiedliche Perspektiven des Erdbebens, welches jedoch von beiden Blickwinkeln als Vorbote der Apokalypse erkannt wird: Josephe und Jeronimo scheinen zu erkennen, dass Gott sie retten will und sie in Sicherheit bringen möchte, damit die kleine Familie ein neues Leben außerhalb der Stadt Chili beginnen kann, vor allem, nachdem alle Menschen, die die beiden zu Tode verurteilten, während des Bebens umkamen. Die Christenmenschen sehen jedoch hinter dem Erdbeben einen Vorboten der Apokalypse die nur mit dem Tod der beiden Sünder verhindert werden kann.
Inwiefern die beiden Perspektiven der Apokalypse durch Kleist in Szene gesetzt werden, sowie auf welche Geschehnisse Bezug genommen wird, soll im Zentrum der nun folgenden wissenschaftlichen Arbeit stehen. Zunächst, um die Hintergründe der Novelle nachvollziehen zu können, muss der Fokus auf das Christentum bezüglich der Sünden, der Bestrafung und der Johannesoffenbarung gesetzt werden. Anschließend folgt die historische Grundlage des Werkes und die beiden Perspektiven des Erdbebens, welche detailliert betrachtet werden. Doch zunächst steht im Vordergrund die Sünde im christlichen Glauben, die innerhalb des Werkes Kleists eine zentrale Rolle spielt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Apokalyptische Perspektiven. Kleists Inszenierung des Untergangs und der göttlichen Rettung / Bestrafung in,Das Erdbeben in Chili‘
- Der christliche Glaube und die Johannes Offenbarung
- Sünden
- Biblische Offenbarung
- Historischer Kontext
- Die verschiedenen Perspektiven der Katastrophe
- Josephes und Jeronimos rettende Sicht
- Göttliche Zeichen Jeronimos und das apokalyptische Beben
- Josephes himmlische Rettung und der Tod der Sünder
- Garten Eden ......
- Fazit
- Die Sicht der Christenmenschen
- Sünder als Ursache des Bebens
- Rettung durch Opferung der Sünder
- Fazit
- Schlusswort.......
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Heinrich von Kleists Novelle „Das Erdbeben in Chili“ und analysiert die verschiedenen Perspektiven auf die Apokalypse, die in der Geschichte dargestellt werden. Der Fokus liegt dabei auf der Rolle des christlichen Glaubens und der Bedeutung von Sünde und Bestrafung im Kontext der Erdbebenkatastrophe. Die Arbeit beleuchtet die religiösen und gesellschaftlichen Strömungen, die die Wahrnehmung des Erdbebens prägten, und untersucht, wie Kleist diese Perspektiven in seiner Novelle literarisch verarbeitet.
- Die Bedeutung des christlichen Glaubens und der Sündenlehre in Kleists Novelle
- Die Darstellung der Apokalypse und ihre unterschiedlichen Deutungen
- Die Rolle von Sünde und Bestrafung im Kontext des Erdbebens
- Die literarische Umsetzung der verschiedenen Perspektiven auf die Katastrophe
- Die historische und gesellschaftliche Relevanz des Themas der Apokalypse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale These der Arbeit vor: Kleists Novelle „Das Erdbeben in Chili“ präsentiert verschiedene Perspektiven auf die Apokalypse, die sich aus dem Konflikt zwischen dem christlichen Glauben und den sündigen Handlungen der Protagonisten ergeben. Der erste Abschnitt der Arbeit beleuchtet den christlichen Glauben im Kontext der Novelle und behandelt die Bedeutung der Sünde, die verschiedenen Arten von Sünden und die Vorstellung von göttlicher Bestrafung. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Johannes Offenbarung und ihrer Beschreibung der Apokalypse.
Der zweite Abschnitt der Arbeit setzt sich mit der historischen und gesellschaftlichen Grundlage des Werkes auseinander und beleuchtet die verschiedenen Perspektiven auf die Erdbebenkatastrophe in Chili. Die Arbeit analysiert die Sicht der Protagonisten Josephe und Jeronimo sowie die Sicht der christlichen Gemeinde. Insbesondere wird untersucht, wie Kleist die unterschiedlichen Interpretationen des Erdbebens als göttliches Zeichen oder als Vorbote der Apokalypse in Szene setzt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themenfelder christlicher Glaube, Sünde, Bestrafung, Apokalypse, Erdbeben, „Das Erdbeben in Chili“, Heinrich von Kleist, Johannes Offenbarung, historische Kontext, gesellschaftliche Strömungen, literarische Analyse, Perspektiven, Interpretationen, Figuren, Handlung.
- Arbeit zitieren
- Susanne Hahn (Autor:in), 2013, Apokalyptische Perspektiven in Kleists "Das Erdbeben in Chili", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/268323