Los Angeles hat in den letzten Jahrzehnten unter Stadtgeographen und Stadtsoziologen große Aufmerksamkeit gefunden und mittlerweile wohl Chicago als weltweit bestuntersuchte Stadt verdrängt. L.A. hat sich als modellhafter bzw. paradigmatischer Ort der postmodernen Stadt etabliert, der sich in seiner Komplexität und Widersprüchlichkeit der Geometrie klassischer Stadtmodelle weitgehend entzieht (Gans et al. 2006, S. 309).
Von Los Angeles lernen heißt vielmehr die komplexe Geographie der Stadt ernst zu nehmen und die Vielzahl der Phänomene in ihrer Außergewöhnlichkeit zu beobachten und zu verstehen. Ziel einer derartigen Beschäftigung ist es nicht die Stadt als Entwicklungsmodell der zukünftigen Stadtentwicklung darzustellen, sondern die Besonderheiten der Stadt als allgemein gültige Tendenzen der Stadtentwicklung zu untersuchen. Die Tendenzen, die in dieser Stadt auftreten und auch in Großstädten wie New York, Chicago oder Washington D.C. zu beobachten sind, gelten als Ausdruck der postmodernen Stadtforschung und stellen die ökonomischen, gesellschaftstheoretischen und politischen Ansätze der Postmoderne dar (Dear 2002, S. 21).
Die in Los Angeles entwickelte Vorstellung von postmoderner Stadtforschung stellt einen Sonderfall da, in dem in den letzten 20 Jahren eine Gruppierung von Wissenschaftlern entstanden ist, die als L.A. School bezeichnet wird. Diese Gruppe genießt innerhalb des akademischen Kreises der anglo-amerikanischen Stadtforschung große Aufmerksamkeit und propagieren die zentrale Bedeutung von L.A. und die Bedeutsamkeit, der von ihnen geforderten theoretischen Neuausrichtung der Stadtforschung. Der Stadtwissenschaftler Edward Soja hat eine Untersuchung von L.A. damit begründet, dass eine einzigartige Vielfalt von Entwicklungsprozessen in Los Angeles mit enormer Deutlichkeit zu beobachten ist und somit die Gesetzmäßigkeiten der Stadtentwicklung unter den gegebenen politisch-wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erkenntlich werden (Fröhlich 2003, S. 7).
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Los Angeles – a place where it all comes together
2 Die postmoderne Metropolis Los Angeles
2.1 Der Weg zur Postmetropolis
2.1.1 Amerikanisierung und Re-Hispanisierung
2.1.2 Infrastruktur als Wachstumsvoraussetzung
2.1.3 Industrielle Zeitalter
2.1.4 Gegenwärtige Situation
2.1.5 Bevölkerungszuwachs und ethnischer Wandel
2.2 Dimensionen der ökonomischen Restrukturierung
2.2.1 Transformationsprozesse auf dem ethnischen Arbeitsmarkt
2.2.2 Armut in Los Angeles
2.3 Globalization in Los Angeles
3 Postmoderne Stadtentwicklung in Los Angeles
3.1 Wirtschaftliche Entwicklungsdynamik
3.2 Postmoderne Stadtgesellschaft in einer Fractal City
3.2.1 Mosaikhafte Stadtlandschaft
3.2.2 Diskriminierung
3.3 Postmoderne Stadtstrukturen
3.3.1 Postsuburbanisierung – Exopolis, Edge City & Outer City
3.3.2 The outside becoming inside – Die Innenstadt wird zur Peripherie
3.3.3 Gated Communities
3.3.4 Smart Growth & Grow Greener
3.3.5 Keno Capitalism
3.4 Postmoderne Raumkontrolle
3.4.1 Place Making
3.4.2 BIDs
3.4.3 Homeless Dumping und andere Methoden der indirekten Steuerung
3.4.4 Skid row
3.4.5 Taking Burgess back to the future
3.5 Postmoderne Stadtpolitiken
3.5.1 Minimal Cities
3.5.2 CIDs
3.6 Postmoderne Stadtrepräsentation
3.6.1 Hyperrealität
3.6.2 Mediale Repräsentation der Stadt
3.6.3 Stadt als Themenpark
3.7 Postmoderne und das Mensch-Natur-Verhältnis
4 Fazit
Glossar
Literaturverzeichnis
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