Die "Reyen" sind ein typisches Element barocker Tragödien. Sie erinnern an den Chor in den klassischen antiken Tragödien.
Der vorliegende Essay charakterisiert die Form und Funktion der "Reyen" und zeigt Unterschiede zur späthumanistischen Dramenpoetik auf.
Inhaltsverzeichnis
- Julius Caesar Scaliger und die Dramenpoetik
- Lohensteins „Sophonisbe“ und die Reyen
- Inhaltliche und formale Aspekte der Reyen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die Form und Funktion der Reyen in Lohensteins „Sophonisbe“ im Vergleich zur späthumanistischen Dramenpoetik, insbesondere Scaligers Definition des Chores. Ziel ist die Abgrenzung von Lohensteins Verständnis des Chores von den Prinzipien der späthumanistischen Dramentheorie.
- Formale Gestaltung der Reyen in „Sophonisbe“
- Funktion der Reyen im Kontext der Dramenhandlung
- Vergleich zwischen Lohensteins Reyen und Scaligers Chordefinition
- Inhaltliche Korrespondenz der Reyen mit der Dramenhandlung
- Einbettung zeitgenössischer Elemente in den antiken Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Julius Caesar Scaliger und die Dramenpoetik: Dieser Abschnitt präsentiert Scaligers Definition des Chores in der Tragödie, wobei der Fokus auf dem „Maßhalten“ in Länge, Inhalt und Funktion der Chorpassagen liegt. Scaliger betont die Ableitung des Chorliedinhalts aus den Grundgedanken der Handlung und die Möglichkeit eines Dialogs zwischen Chor und Akteuren. Die formalen Aspekte, insbesondere der jambische Vers, werden ebenfalls behandelt. Dieser Abschnitt dient als Grundlage für den Vergleich mit Lohensteins Ansatz in „Sophonisbe“.
Lohensteins „Sophonisbe“ und die Reyen: Dieser Abschnitt führt die Reyen als Lohensteins Pendant zum Chor ein. Er beschreibt die formale Gestaltung der Reyen in jambischen Fünfhebern mit vorwiegend Kreuzreimen und gelegentlichen Paarreimen, die oft ein sentenziöses Fazit bilden. Die Position der Reyen am Ende der Abhandlungen und ihre explizite Erwähnung in den epischen Inhaltsangaben wird hervorgehoben, was ihnen den Status eines „Unterkapitels“ verleiht. Dieser Abschnitt legt den Grundstein für die Analyse der inhaltlichen und formalen Unterschiede zu Scaligers Konzept.
Inhaltliche und formale Aspekte der Reyen: Hier wird die inhaltliche Korrespondenz der Reyen mit der Dramenhandlung analysiert. Die Reyen benennen die für die Handlung relevanten Motive und Gefühle auf einer abstrakteren Ebene, präzisieren die Handlungsmotive und werten diese moralisch. Beispiele wie die Verurteilung des Ehebruchs werden genannt. Der Abschnitt behandelt auch die Einbindung zeitgenössischer Elemente in den antiken Kontext, was zu Anachronismen und einer Verschärfung der Trennung zwischen Dramenhandlung und Reyen führt. Abstrakte Begriffe wie Zwietracht, Liebe, Rache und kosmische/göttliche Elemente werden als inhaltliche Bestandteile der Reyen erläutert. Die Erwähnung von zeitgenössischen Persönlichkeiten wie Kaiser Leopold und Margarita Theresa wird als Beispiel für den Anachronismus und die Durchbrechung der Einheit von Zeit und Handlung angeführt.
Schlüsselwörter
Lohenstein, Sophonisbe, Reyen, Chor, Dramenpoetik, Scaliger, Späthumanismus, Barockdrama, Jambischer Vers, Anachronismus, Moral, Handlung, Zeit, Abstrakta.
Häufig gestellte Fragen zu Lohensteins „Sophonisbe“ und den Reyen
Was ist der Gegenstand dieses Essays?
Der Essay untersucht die Form und Funktion der Reyen in Daniel Caspars von Lohensteins Drama „Sophonisbe“ im Vergleich zur spät humanistischen Dramenpoetik, insbesondere zu Julius Caesar Scaligers Definition des Chores. Das zentrale Ziel ist die Abgrenzung von Lohensteins Verständnis des Chores von den Prinzipien der spät humanistischen Dramentheorie.
Welche Aspekte der Reyen werden untersucht?
Der Essay analysiert sowohl die formale Gestaltung der Reyen (z.B. jambische Fünfheber, Reimschema) als auch ihre Funktion im Kontext der Dramenhandlung. Es wird untersucht, wie die Reyen inhaltlich mit der Handlung korrespondieren, welche Motive und Gefühle sie benennen und wie sie diese moralisch bewerten. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Einbettung zeitgenössischer Elemente in den antiken Kontext und die daraus resultierenden Anachronismen.
Welche Rolle spielt Julius Caesar Scaliger in diesem Essay?
Scaligers Definition des Chores in der Tragödie dient als Vergleichsmaßstab für Lohensteins Reyen. Der Essay präsentiert Scaligers Auffassung vom Chor, seine Betonung des „Maßhaltens“ in Länge, Inhalt und Funktion, und die Beziehung zwischen Chorliedinhalt und Handlung. Dieser Abschnitt bildet die Grundlage für die Gegenüberstellung mit Lohensteins Ansatz.
Wie werden die Reyen in Lohensteins „Sophonisbe“ formal beschrieben?
Die Reyen in „Sophonisbe“ werden als Lohensteins Pendant zum antiken Chor beschrieben. Formal bestehen sie aus jambischen Fünfhebern, überwiegend mit Kreuzreimen und gelegentlichen Paarreimen, die oft ein sentenziöses Fazit bilden. Ihre Position am Ende der Akte und ihre Erwähnung in den epischen Inhaltsangaben verleihen ihnen einen besonderen Status.
Welche inhaltlichen Aspekte der Reyen werden hervorgehoben?
Die Reyen fassen die Handlungsmotive zusammen, präzisieren diese und werten sie moralisch. Sie benennen relevante Motive und Gefühle auf einer abstrakteren Ebene. Beispiele hierfür sind die Verurteilung des Ehebruchs. Der Essay zeigt auch, wie zeitgenössische Elemente (z.B. Erwähnung von Kaiser Leopold und Margarita Theresa) in den antiken Kontext eingebunden werden, was zu Anachronismen und einer stärkeren Trennung zwischen Dramenhandlung und Reyen führt. Abstrakte Begriffe wie Zwietracht, Liebe, Rache und kosmische/göttliche Elemente werden als wichtige inhaltliche Bestandteile der Reyen erläutert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Essay?
Schlüsselwörter sind: Lohenstein, Sophonisbe, Reyen, Chor, Dramenpoetik, Scaliger, Späthumanismus, Barockdrama, Jambischer Vers, Anachronismus, Moral, Handlung, Zeit, Abstrakta.
Welche Kapitel umfasst der Essay?
Der Essay gliedert sich in die Kapitel: Julius Caesar Scaliger und die Dramenpoetik; Lohensteins „Sophonisbe“ und die Reyen; Inhaltliche und formale Aspekte der Reyen; Fazit.
Was ist das Fazit des Essays? (ohne Details)
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse der Reyen in Lohensteins „Sophonisbe“ zusammen und bewertet deren Bedeutung im Kontext der spät humanistischen Dramenpoetik und im Vergleich zu Scaligers Chordefinition. (genaue Details entnehme man dem eigentlichen Essay).
- Citation du texte
- Verena Caroline Wernet (Auteur), 2012, Form und Funktion der Reyen in Lohensteins "Sophonisbe" und ihre Unterschiede zur späthumanistischen Dramenpoetik., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/268499