„Es war einmal…“ wirkt wie eine Zauberformel. Wir betreten die Märchenwelt, fernab von Hier und Jetzt, und begleiten mit Vergnügen den Helden auf einer Abenteuerreise, wo nichts unmöglich ist. Wenn er glücklich geworden ist, und zwar auf immer, verlassen wir seine Welt. Diese Momente, in denen wir die Wirklichkeit überwinden, erfüllen uns mit Sehnsucht und Glück.
Kann dieses Phantasiespiel „Märchen“ ernsthaft untersucht werden? Die Philosophie hat bis jetzt wenig Wert im Märchen gefunden. Doch die weltweite Beliebtheit der Märchen über Jahrhunderte hinweg lässt vermuten, dass es hier um etwas mehr geht, als nur um kindliche Unterhaltung.
In der vorliegenden Arbeit wird das Märchen aus philosophischer Perspektive untersucht. Eine umfassende philosophische Analyse ist durch den begrenzten Umfang dieser Arbeit allerdings nicht zu bewältigen. Daher habe ich mich für die Frage nach dem Sinn des Märchens entschieden. Antworten auf die Sinnfragen können nur dann gegeben werden, wenn das Wesen des Märchens verstanden wurde.
Der erste Schritt der Analyse ist daher die Annäherung an das Wesen des Märchens. Zu diesem Zweck werden die wesentlichen Merkmale des Märchens nach dem Konzept von Lüthi dargestellt. Im zweiten Schritt werden die Sinnfragen mit den Ideen von Platon, Bloch, Bausinger und Lüthi beantwortet. Im abschließenden Fazit werden die wesentlichen Inhalte der Arbeit zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragen nach dem Sinn des Märchens
- Wesen des Märchens
- Eindimensionalität
- Flächenhaftigkeit
- Abstrakter Stil
- Isolation und Allverbundenheit
- Sublimation und Welthaftigkeit
- Sinnanalyse
- Instrumenteller Sinn: Welche Bedürfnisse befriedigt das Märchen?
- Märchenglück
- Hoffnung
- Funktionaler Sinn: Warum sind Märchen wichtig?
- Kommunikativer Sinn: Was sagt uns das Märchen?
- Fazit
- Wesen des Märchens und seine spezifischen Merkmale
- Instrumenteller Sinn des Märchens und die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse
- Funktionaler Sinn des Märchens und seine Rolle in der kindlichen Entwicklung
- Kommunikativer Sinn des Märchens und das übermittelte Menschenbild
- Zusammenhänge zwischen Märchen und philosophischen Denkern wie Platon und Ernst Bloch
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Märchen aus philosophischer Perspektive, um dessen Sinn und Bedeutung zu erforschen. Im Fokus stehen die Frage nach den Bedürfnissen, die durch Märchen befriedigt werden, sowie nach der Rolle, die Märchen in der geistigen, emotionalen und sozialen Entwicklung des Kindes spielen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung und den Aufbau der Arbeit vor. Im ersten Teil wird das Wesen des Märchens anhand der Merkmale nach Lüthi beleuchtet. Der zweite Teil widmet sich der Sinnfrage, indem er instrumentellen, funktionalen und kommunikativen Sinn des Märchens differenziert betrachtet. Die Ideen von Platon, Bloch, Bausinger und Lüthi dienen als Grundlage für die Sinnanalyse.
Schlüsselwörter
Märchen, Sinnanalyse, Wesen des Märchens, instrumenteller Sinn, funktionaler Sinn, kommunikativer Sinn, Platon, Bloch, Bausinger, Lüthi, Kinderentwicklung, Menschenbild, Hoffnung, Bildung der Seele.
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- Renata Ellermann (Autor), 2013, Märchen. Eine philosophische Einschätzung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/268905