Das Drama „König Ödipus“ des griechischen Dichters Sophokles wird bis heute als Musterbeispiel der Schicksalstragödie angesehen. Die zentrale Frage dieser Arbeit wird sein, ob „König Ödipus“ tatsächlich eine Schicksalstragödie ist. Denn, wer das Werk als Schicksalstragödie liest, nimmt den Akteuren jede Schuld, stellt sie als unschuldig dar, und macht somit die Suche nach Schuld bzw. Unschuld überflüssig.
Im Folgenden wird nun also geprüft, ob sich „Ödipus“ als Schicksalstragödie klassifizieren lässt. Weiterhin wird betrachtet, ob sich Schuld bei den Figuren im Stück erkennen und das Werk eher als Schuldtragödie einordnen lässt. Es erfolgt also eine Gegenüberstellung zwischen dem Schicksal, das der „Götterschuld“ gleichgesetzt werden kann, und der Schuld, die hier als „Menschenschuld“ bzw. in diesem besonderen Fall auch als „Ahnenschuld“ angesehen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Schicksalstragödie ?
- Schuldtragödie ?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Sophokles' "König Ödipus" mit dem Ziel, die Frage nach der Schuld und Unschuld des Protagonisten zu untersuchen und zu klären, ob das Werk als Schicksalstragödie oder Schuldtragödie klassifiziert werden kann.
- Die Rolle des Schicksals und der göttlichen Vorbestimmung
- Die Frage nach der individuellen Schuld und Verantwortung
- Die Tragik des menschlichen Wissens und Unwissens
- Die Interpretation des Stücks durch Aristoteles und andere Philosophen
- Die Bedeutung von Schuld und Unschuld in der griechischen Antike
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die zentrale Frage nach der Klassifizierung von "König Ödipus" als Schicksalstragödie oder Schuldtragödie. Es wird auf die Bedeutung der Schuld- und Unschuldfrage für die Interpretation des Stücks hingewiesen.
- Schicksalstragödie ?: Dieses Kapitel untersucht die Frage, ob "König Ödipus" als Schicksalstragödie angesehen werden kann. Es werden die Orakelsprüche als Ausdruck des göttlichen Wissens und die Determinierung des Geschehens durch das Schicksal betrachtet. Der Beitrag von Aristoteles zur Interpretation des Stücks als Schicksalstragödie wird ebenfalls behandelt.
- Schuldtragödie ?: In diesem Kapitel wird diskutiert, ob Ödipus' Handeln als schuldhaft anzusehen ist und ob sich das Stück eher als Schuldtragödie einordnen lässt. Es werden die unterschiedlichen Perspektiven auf die Schuldfrage von Philosophen wie Peter Szondi, Heiner Müller und Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der Schuld und Unschuld, Schicksal und Vorbestimmung, sowie der Interpretation des Stücks "König Ödipus" durch verschiedene Philosophen und Literaturwissenschaftler. Die Schlüsselbegriffe der Analyse sind "Schicksalstragödie", "Schuldtragödie", "Orakel", "göttliches Wissen", "individuelle Schuld", "Verantwortung", "Tragik" und "griechische Antike".
- Citation du texte
- Federico Sirna (Auteur), 2010, Sophokles‘ König Ödipus: Schicksalstragödie oder Schuldtragödie ?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/269189