Globalisierungsprozesse und Internationalisierungsstrategien - "Profit durch Ausbeutung?"


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2004

16 Pages, Note: 2


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Kinderarbeit

3. Zwangsarbeit und Sklaverei

4. Ausbeutung von Arbeitern und Ressourcen

5. Die Burma Pipeline
5.1. Ziele und Eckdaten
5.2. Verlauf der Pipeline
5.3. UNOCAL & TOTAL – Wohltäter oder Ausbeuter?
5.3.1. Positive „Absichten“
5.3.2. Die Kehrseite der Medaille
5.3.2.1. Ignorierung berechtigter Aufrufe zur Enthüllung
5.3.2.2. Unterstützung des SLORC Regimes
5.3.3.3. Missbräuche in Verbindung mit der Sicherung des Pipeline Projekts
5.3.3.4. Zwangsarbeit
5.3.3.5. Zwangsumsiedelungen und Verdrängung der Einwohner
5.3.3.6. Umweltverschmutzung und Drogenhandel
5.3.3. Free Burma Coalition

6. Conclusio

7. Literaturverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Erwerbstätige Kinder (5 bis 14 Jahre) nach Regionen im Jahr 2000

Tabelle 2: Sektorale Verteilung arbeitender Kinder

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Verlauf der Burma Pipeline

1. Einleitung

Viele Unternehmen investieren Unsummen in das Image ihrer Marke. Gespart wird bei den Produktionsbedingungen und die Folge sind katastrophale und menschenunwürdige Arbeitsverhältnisse, Armut und die Verletzung von Menschenrechten. In Europa müssen Unternehmen heute wesentlich strengere ökologische und soziale Auflagen erfüllen als in südlicheren Ländern. Viele dieser multinationalen Unternehmen verlagern ihre gesamten Produktionsstandorte daher in Gebiete mit niedrigeren Standards. Damit wird das Umweltproblem in ärmere Länder exportiert. Viele Betroffene wissen sehr wohl, dass sie ihr Elend der Profitgier westlicher Firmen zu verdanken haben. In aktuellen Berichten findet man Boykottaufrufe gegen Firmen, die von der Ausbeutung von Menschen profitieren. Diese Boykotte zerstören oft nur Arbeitsplätze, ändern aber meist nichts an der Misere. Bereits in den Niedrigstlohnländern hat sich eine Standortkonkurrenz entwickelt, und das Argument lautet: Würde man den Mindestlohn hinaufsetzten, könnte man nicht mehr konkurrieren. Die Macht für Veränderungen liegt also „nur“ bei den Konsumenten. Im Folgenden möchte ich auf die Thematik der Kinderarbeit Zwangsarbeit, der Ausbeutung von Menschen und Ressourcen eingehen. Als Beispiel habe ich den Fall der Burma Pipeline herangezogen, um diese und andere Missstände aufzuzeigen. Ist Profit durch Ausbeutung der einzige Weg, um die Gewinne zu maximieren? Diese Arbeit soll dazu dienen, die Methoden der multinationalen Konzerne kritisch zu betrachten.

2. Kinderarbeit

Die Internationale Arbeitsorganisation (International Labour Organization – ILO) schätzt, dass weltweit ca. 211 Mio. Kinder im Alter zwischen fünf und vierzehn Jahren erwerbstätig sind.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Erwerbstätige Kinder (5 bis 14 Jahre) nach Regionen im Jahr 2000[1]

Nach Sektoren gegliedert, findet Kinderarbeit überwiegend in der Land- und Forstwirtschaft satt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2: Sektorale Verteilung arbeitender Kinder[2]

Die Mehrheit der Kinder arbeitet ohne formelle Anstellung. Zum Teil in der eigenen Familie, zB auf dem Feld aber auch in fremden Haushalten oder auf der Straße zB als Schuhputzer.

Die ILO definiert Kinderarbeit prinzipiell als Erwerbstätigkeit bis zum Alter von achtzehn Jahren. Die Forderung ist nun, dass für Kinder bis dreizehn Jahren ein generelles Arbeitsverbot gelten soll.[3] Die ILO ist mit ihrem „International Programm on the Elimination of Child Labour“ in mehr als 75 Ländern aktiv. Zu den Hauptzielen bzw. Hauptaufgaben gehören die Herausnahme von Kindern aus unwürdigen Arbeitsverhältnissen, die Eingliederung von Kinderarbeitern in die Gesellschaft, die schulische Bildung, sowie die Beschaffung von Möglichkeiten zur Sicherung des Lebensunterhaltes ihrer Familie.

3. Zwangsarbeit und Sklaverei

„Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden. Sklaverei und Sklavenhandel sind in allen ihren Formen verboten."[4] Man möchte meinen, dass es Zwangsarbeit und Sklaverei in unserer modernen und fortschrittlichen Welt nicht mehr gibt. Die Realität sieht anders aus. Heute gibt es mehr Sklaven als während des transatlantischen Sklavenhandels im 17. und 18. Jahrhundert.[5] Menschen werden verkauft, als Ware behandelt, ihre Arbeitskraft skrupellos ausgebeutet, auf Plantagen, in Fabriken und Bergwerken.

4. Ausbeutung von Arbeitern und Ressourcen

Viele der internationalen Unternehmen wie zB Adidas, Nike oder Siemens beziehen ihre Produkte größtenteils aus Billiglohnländern, während die Absatzmärkte in den westlichen Industrieländern zu finden sind. Positiv gesehen müsste das heißen, dass diese Konzerne dort Millionen von Arbeitsplätzen schaffen und damit auch eine Grundlage für Entwicklung und Wohlstand sichern. Die Realität sieht jedoch anders aus. Die Bezahlung der Fabrik- und Plantagenarbeiter orientiert sich meist an den Mindestlöhnen der einzelnen Länder oder liegt sogar darunter. Die Mindestlöhne bemessen sich aber nicht daran, was ein Mensch zum Leben, für die Ernährung seiner Familie, für die Schulbildung seiner Kinder und für die Pensionsvorsorge braucht, sondern sie richten sich in zahlreichen Ländern in erster Linie danach, was diesen Ländern von der Weltbank und den Währungsfonds an öffentlichen Ausgaben zugestanden wurde.[6] Das resultiert daraus, dass viele Entwicklungsländer hoch verschuldet sind. Das hat verschiedene Ursachen. Bis ins 20. Jahrhundert waren viele Länder europäische Kolonien und wurden von ihren Kolonialherren ausgebeutet. Vielen Einheimischen wurde die Schulbildung verwehrt, und staatliche Infrastrukturen waren kaum vorhanden. Um 1960, nach dem Ende der Kolonialzeit, erhielten die Regierungen hohe Kredite von der Weltbank für den Wiederaufbau. Ein Großteil wurde für Projekte aufgewendet, die den Ländern kaum Nutzen stiftete, und viel Geld floss in die Taschen korrupter Politiker und Regierungen. Um die Raten zurückzahlen zu können, wurden in den 80er Jahren die Schulden umgelegt und neue Kredite von der Weltbank ausbezahlt. Diese Kredite waren aber an Bedingungen geknüpft. Die Folgen waren Sparprogramme, denen vor allem Sozial- und Bildungseinrichtungen zum Opfer fielen.

[...]


[1] vgl. http://www.ilo.org/public/german/region/eurpro/bonn/download/ilo-nl202.pdf (03.01.04, 18:40)

[2] vgl. http://www.ilo.org/public/german/region/eurpro/bonn/download/ilo-nl202.pdf (03.01.04, 18:40)

[3] vgl. ILO Übereinkommen 138 – Übereinkommen über das Mindestalter für die Zulassung zur

Beschäftigung, 1973 - http://www.ilo.org/ilolex/german/docs/gc138.htm (03.01.04, 19:32)

[4] vgl. Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 4, http://www2.amnesty.de/internet/ai-theme.nsf/db2320ec1f478ab641256737002b1008/d61d310dc6ab8c27c1256a6300425a4b?OpenDocument (04.01.04, 16:40)

[5] vgl. http://www.bizme.de/sklaverei.html (04.01.04, 16:47)

[6] Schwarzbuch Markenfirmen, Klaus Werner, Hans Weiss, 2001, S. 31

Fin de l'extrait de 16 pages

Résumé des informations

Titre
Globalisierungsprozesse und Internationalisierungsstrategien - "Profit durch Ausbeutung?"
Université
University of Graz  (Institut für internationales Management)
Cours
Seminar aus Globalisierungsprozesse und Internationalisierungsstrategien
Note
2
Auteur
Année
2004
Pages
16
N° de catalogue
V26928
ISBN (ebook)
9783638291170
ISBN (Livre)
9783638789196
Taille d'un fichier
438 KB
Langue
allemand
Mots clés
Globalisierungsprozesse, Internationalisierungsstrategien, Profit, Ausbeutung, Seminar, Globalisierungsprozesse, Internationalisierungsstrategien
Citation du texte
Mag. Markus Ch. Kleinbichler (Auteur), 2004, Globalisierungsprozesse und Internationalisierungsstrategien - "Profit durch Ausbeutung?", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26928

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