Grundzüge der Marxschen Theorie


Presentación (Redacción), 2003

19 Páginas, Calificación: 1,3


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Biographie

3. Historischer Materialismus
3.1. Die Produktionsweise als ökonomische Basis
3.2. Dialektische Entwicklung von Gesellschaften

4. Gesellschaftsformationen
4.1. Von der Urgesellschaft zum Feudalismus
4.2. Der Kapitalismus
4.2.1. Bewegungsgesetze des Kapitalismus
4.2.2. Verelendung
4.2.3. Entfremdung

5. Klassen und Klassenkampf

6. Schlusswort

1. Einleitung

Diese Arbeit ‘Grundzüge der Marxschen Theorie’ beschäftigt sich mit einer kleinen Auswahl der Theorie von Karl Marx. Zentrales Anliegen ist es, darzustellen mit welchen philosophischen, theoretischen und ökonomischen Argumenten Marx das kommende Scheitern des Kapitalismus begründete.

Nach der kurzen Darstellung seiner Biographie wird auf die philosophischen Grundan­nahmen über die Entwicklung von Gesellschaften der Marxschen Theorie, dem histo­rischen Materialismus und der materialistischen Dialektik, eingegangen. Anhand der Gesellschafts­formen wird dies anschaulicher dargestellt. Auf die Funktionsweise des Kapitalismus und seine negativen Auswirkungen auf einen Großteil der Bevölkerung wird hier besonderes Augenmerk gelegt. Im An­schluss wird die Marxsche Klassentheorie und Marx’ Verständnis vom Klassenkampf dargestellt. Im Schluss wird Bezug auf die aktuelle Lage genommen.

2. Biographie

Karl Heinrich Marx wurde am 5.5.1818 in Trier als Sohn des protestantischen, vormals jüdischen Rechtsanwaltes Heinrich Marx geboren. Ab 1835 studierte Karl Marx Jura, Philosophie und Geschichte in Bonn und Berlin. Er promovierte 1841 über die Philosophie Georg Wilhelm Friedrich Hegels und verfasste im gleichen Jahr das Manuskript „Kritik der hegelschen Staatsphilosophie“.[1] Die Auseinandersetzung mit Hegel hatte großen Einfluss, insbesondere auf den jungen Marx, der sich noch stark der Philosophie widmete. Doch „die Philosophen haben die Welt immer nur ver­schieden interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern“[2] formuliert er 1846 in den Thesen über Feuerbach und fordert eine revolutionäre Praxis.[3]

Bereits 1842 setzte er seine revolutionären Überzeugungen zunächst als Mitarbeiter und später auch als Chefredakteur bei der neugegründeten liberalen „Rheinische Zeitung“, die bald zu einer wichtigen Stimme der deutschen Opposition avancierte, um. Durch die enge Berührung mit dem wirtschaftlichen und politischen Tages­geschehen fühlte sich Marx durch die kommunistischen Lehren angezogen. Seine Zeitung wurde 1843 verboten und, nachdem er seine Jugendfreundin Jenny von Westphalen ehelichte, ging er „nicht mehr nur als bloßer Revolutionär <im allgemeinen>, sondern eben als Kommunist ; doch noch <im allgemeinen>, der zwar weiß, daß er die Beseitigung von Ausbeutung und Klassentrennung will, aber noch keineswegs weiß mit welchen Mitteln sie zu er­reichen wäre“[4] nach Paris.

In Paris lernte er seinen lebenslangen Freund und Förderer Friedrich Engels kennen. Da Marx vorwiegend in Kommunistenkreisen[5] verkehrte wurde er auch bald aus Frankreich ausgewiesen, lebte dann einige Zeit in Brüssel, hielt dort erste Vorträge über Lohnarbeit und Kapital, trat 1847 dem „Bund der Kommunisten“ bei und ver­fasste mit Engels am Vorabend der 1848er Revolution „Das Manifest der Kommunistischen Partei“. Zeit seines Lebens stand Marx in engem freundschaft­lichem und wissenschaftlichen Kontakt mit Engels.

Nach den ersten Unruhen im Februar 1848 wurde Marx auch aus Brüssel ausge­wiesen, arbeitete für die wieder neugegründete „Neue Rheinische Zeitung“, die aber bereits nach einem Jahr wiederum verboten und Marx erneut des Landes verwiesen wurde. Im April 1849 entschloss er sich ins Exil nach London zu gehen wo er sein Leben lang blieb.[6]

In England wurde er mit zu in diesem Zeitpunkt entwickeltsten kapitalistischen Gesell­schaft mit großen Kontrasten zwischen Überfluß und Armut konfrontiert und widmete sich neben seinem politischem Engagement dem genauen Studium ökonomischer Fragen, veröffentlichte 1959 die „Kritik der politischen Ökonomie“ und 1967 den ersten Band seines Hauptwerkes „Das Kapital“. Seine Veröffentlichungen fanden noch wenig Anklang und so konnte Marx erst frei von Armut, Krankheit und dem Zwang als Journalist Geld verdienen zu müssen, an seinen politisch-ökonomischen Werk arbeiten, als Engels ihm eine Leibrente aussetzte. Am 14.03.1883 starb Karl Marx in London.

Die Arbeiten von Marx, die bis heute noch nicht vollständig ausgewertet sind und teil­weise von ihm nicht abgeschlossen wurden, sollen in einer erwarteten Marx-Engels-Gesamtausgabe von ca. 130 Bänden veröffentlicht werden. Marx hatte nicht nur durch brillante Analysen herausgefunden, wie die Gesellschaft von der Ökonomie bestimmt wird, sondern glaubte auch herausgefunden zu haben, wie sich die Menschen vom Zwang der ökonomischen Verhältnisse befreien können.[7]

3. Historischer Materialismus

Marx war der Überzeugung, dass es möglich ist, die Faktoren zu identifizieren, welche die Entwicklung einer Gesellschaft maßgeblich beeinflussen. Dabei muss man nach Marx materialistisch vorgehen, d.h. von der objektiven Realität ausgehen die Menschen umgibt. Dem ‘Sein’ wird also im Gegensatz zu Hegel eine unabhängige Existenz vom Bewusstsein zugesprochen und noch weitergehend bestimmt das ‘Sein’, also die objektive Realität, die Materie, das Bewusstsein.[8]

„Bedarf es tiefer Einsicht, um zu begreifen, dass mit den Lebensverhältnissen der Menschen, mit ihren gesellschaftlichen Beziehungen, mit ihrem gesellschaftlichen Dasein, auch ihre Vorstellungen, Anschauungen, Begriffe, mit einem Worte auch ihr Bewusstsein sich ändert?“[9]

Erste Voraussetzung für das Leben des Menschen an sich ist die Befriedigung der Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken, Wohnung, Kleidung etc. Somit ist die erste geschichtliche Tat die Erzeugung der dafür notwendigen Mittel, die Produktion des materiellen Lebens. Die Grundbedingung aller Geschichte ist also Produktion.[10] Was auf anderen Gebieten der Gesellschaft, wie Kunst, Religion, Politik oder Familie, geschieht, darf diese nicht gefährden. Im Konfliktfall zwischen diesen beiden Ebenen, werden sich in Gesellschaften, die weiter existieren wollen, die Erfordernisse der gesellschaftlichen Produktion gegenüber allen anderen Erfordernissen durchsetzen. Entscheidende, allerdings nicht alleinige Determinante des gesellschaftlichen Lebens ist somit Arbeit, die für Marx gesellschaftliche Aneignung der Natur bedeutet. Gesell­schaftlich weil jeder Akt der Produktion zugleich ein Verhalten zu den Mitmenschen ist. Aneignung der Natur, da sich der Mensch, im Gegensatz zu Tieren, geplanten durch Einsatz seiner Physis den Naturstoff gemäß seines Bedürfnisses verändert. Doch nicht nur das Produkt, sondern auch die schöpferische Tätigkeit an der Natur an sich ist ein Bedürfnis der Menschen.[11]

3.1. Die Produktionsweise als ökonomische Basis

Der Entwicklungsstand des entscheidenden Faktors gesellschaftlicher Entwicklung, der Produktion, ist also durch die Effektivität der Naturaneignung, der Produktivkräfte, und der Art und Weise des gesellschaftlichen Zusammenwirkens bei der Arbeit, der Produktionsverhältnisse, abhängig. Zu den Produktivkräften gehören zum einen kör­perliche und geistige Arbeitskraft und zum anderen sachliche Träger wie Boden­beschaffenheit oder Rohstoffe. Unter Produktionsverhältnissen versteht Marx die Be­wegungsform materieller Gebrauchswerte in der Gesellschaft, also die Art und Weise ihres Austausches, ihrer Verteilung und Konsumption. Am ehesten lassen sie sich durch die Art der Kooperation, der Arbeitsteilung und der Verteilung von Produktionsmitteln und Konsumgütern analysieren.

Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse ergeben zusammen die Produktions­weise, die Basis einer Gesellschaft, die den sogenannten Überbau, d.h. die juri­stischen, kulturellen oder politischen Einrichtungen bestimmt. Nach Marx sind es im­mer die herrschenden Klassen, die den Überbau bestimmen.[12]

3.2. Dialektische Entwicklung von Gesellschaften

Marx vertritt die These, dass die Effektivität der gesellschaftlichen Arbeit im Lauf der Geschichte langfristig ständig gestiegen sei. Der Fortschritt der Produktivkräfte be­deutet aber nicht, dass auch im Bereich der Produktionsverhältnisse von generellem Fortschritt ausgegangen werden kann. Vielmehr nimmt Marx an, dass die Effektivierung der Produktivkräfte ab einer gewissen Stufe der Entwicklung, die Ent­wicklung von Techniken zur Ausbeutung der Masse durch eine Minderheit voraus­setzt. Dies kann im gesellschaftlichen Sinne kein Fortschritt sein.[13]

Die Produktivkräfte und die Produktionsverhältnisse stehen in gegenseitiger Abhängigkeit zueinander. Das bedeutet nicht, dass ein bestimmter Stand der Produktivkräfte einen ganz bestimmten Stand der Produktionsverhältnisse nach sich ziehen muss. Es bedeutet, dass Produktivkräfte mit bestimmten Produktionsver­hältnissen unvereinbar sein können oder anders herum. So lange Harmonie zwischen diesen beiden besteht, wird es keine Revolution geben. Erst wenn sie in Konflikt zu­einander geraten, wird es zu einer gesellschaftlichen Umwälzung kommen.[14]

Dieser These liegt Marx’ Auffassung der dialektischen Entwicklung von Gesellschaft zu Grunde:

Nach dem dialektischen Prinzip steht jeder These eine Antithese gegenüber. Zwischen ihnen besteht ein Widerspruch der sich durch eine Synthese, d.h. einer Verbindung von Elementen beider, aufhebt. Diese Synthese wird wieder zur These, die einer stufenartigen Entwicklung folgend wieder Antithese und Synthese produziert.

[...]


[1] vgl. Korte 1992, S. 43

[2] Marx, „Thesen über Feuerbach“ in Borkenau 1956, S. 41

[3] vgl. Borkenau, 1956, S. 8f.

[4] Borkenau 1956, S. 9

[5] Zur besseren Lesbarkeit der Arbeit wird in Folge bei Verallgemeinerungen die männliche Form benutzt. Gemeint sind immer Frauen und Männer.

[6] vgl. Korte 1992, S. 44f.

[7] vgl. Korte 1992, S. 42ff.

[8] vgl. Kiss 1977, S. 125f.

[9] Marx und Engels 1946, S. 51

[10] vgl. Marx in Hauck 1984, S. 45

[11] vgl. Hauck 1984, S. 45ff.

[12] vgl. Kiss 1977, S. 141

[13] vgl. Hauck 1984, S. 48f.

[14] vgl. Hauck 1984, S. 54f.

Final del extracto de 19 páginas

Detalles

Título
Grundzüge der Marxschen Theorie
Universidad
University of Osnabrück  (Soziologie)
Curso
Geschichte des soziologischen Denkens
Calificación
1,3
Autor
Año
2003
Páginas
19
No. de catálogo
V26934
ISBN (Ebook)
9783638291231
Tamaño de fichero
491 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Theorie, Geschichte, Marx, Kommunismus, Sozialismus, politische Ökonomie
Citar trabajo
Cynthia Dittmar (Autor), 2003, Grundzüge der Marxschen Theorie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26934

Comentarios

  • visitante el 22/5/2007

    Grundzüge der Marxschen Theorie.

    Lediglich eine Verwechslung der Begriffe "Klasse an sich" und "Klasse für sich". Aus der "Klasse an sich" entwickelt sich die "Klasse für sich", nicht andersherum. Ansonsten eine sehr gelungene, gut lesbare und verständliche Arbeit!

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Título: Grundzüge der Marxschen Theorie



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