Die Grenzen zwischen Erwerbs- und Privatleben sind fließender gewor-den. Auf der Seite des Erwerbslebens führen die Globalisierung, der wirt-schaftliche Strukturwandel, der demografische sowie der technologische Wandel zu einer Flexibilisierung der Beschäftigungsverhältnisse.
Deutschland ist 2010 im Demografischen Wandel angekommen. So sind zwei wesentliche Veränderungen zu beobachten: zum einen wird die Be-völkerung älter und zum anderen gibt es weniger Kinder. Die Folge ist eine alternde und schrumpfende Bevölkerung. In Deutschland wird es für Arbeitgeber in den kommenden Jahren schwieriger werden Fachkräfte zu finden. Wie es bereits heute schon in 70 Prozent der Unternehmen der Fall ist. Jedes Jahr verliert Deutschland 250.000 bis 300.000 Erwerbsper-sonen. Ohne Gegenmaßnahmen werden im Jahr 2030 ca. 5,5 Millionen Arbeitskräfte fehlen. Durch die technischen Möglichkeiten ist der Arbeit-nehmer nun in der Position seine Aufgaben räumlich und zeitlich selbst-bestimmt zu erfüllen. Durch diese Entgrenzung der Arbeit bekommt der Arbeitnehmer mehr Freiheiten. Gleichzeitig bedeutet Selbstbestimmtheit aber auch ein hohes Maß an Verantwortung. Sowohl die Selbstbestimmt-heit als auch die Verantwortung bewirken, dass Arbeitnehmer den Sinn und die Methodik der Aufgabenstellung hinterfragen. Er durchdenkt Alter-nativen um sein Ziel mit der größtmöglichen Effizienz zu erreichen. Er fragt sich, ob seine Aufgabenstellung einen Sinn ergibt und ob er sein Ziel auch auf einem anderen Weg erreichen kann. Durch diese Flexibilisierung kommt es unweigerlich zu einer Überlappung von Berufs- und Privatleben, wodurch der Arbeitnehmer sich schlechter erholen kann. Hinzu kommt eine gestiegene Anforderungsdichte - immer schneller, besser und innovativer sein –dies ist unter anderem auf eine steigende Dynaxität, die einen Anstieg der Komplexität und Dynamik der Aufgaben beschreibt, sowohl im Berufs- als auch im Privatleben zurückzuführen.
Um die Mitarbeiter vor diesem Hintergrund zu binden oder zu rekrutieren, müssen Unternehmen am Arbeitsmarkt attraktiv bleiben. Eine Möglichkeit ist das anbieten eines Work-Life-Balance Modells. Schon heute geben 70 Prozent der befragten Fachkräfte an, dass ihnen ein Modell zur Work-Life-Balance wichtiger ist als das Gehalt. Bei den Befragten Kindern unter 18 Jahren waren es sogar 90 Prozent. Mehr als zwei Drittel können sich vor-stellen ihren Arbeitgeber für solche Modelle zu wechseln (...)
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Definition Work-Life-Balance
- 3 Aspekte der Work-Life-Balance auf politischer Ebene
- 3.1 Politische Anreize für Unternehmen
- 3.2 Politische Anreize für Privatpersonen
- 4 Aspekte der Work-Life-Balance auf Unternehmensebene
- 4.1 Unternehmenskultur
- 4.1.1 Top Management und Work-Life-Balance
- 4.2 Flexible Modelle
- 4.2.1 Arbeitszeit
- 4.2.2 Arbeitsformgestaltung
- 4.2.3 Arbeitsentgeldgestaltung
- 4.3 Personalentwicklung
- 4.3.1 Weiterbildung
- 4.3.2 Betriebliches Gesundheitsmanagement
- 4.1 Unternehmenskultur
- 5 Aspekte der Work-Life-Balance auf persönlicher Ebene
- 5.1 Simplify your life
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die Work-Life-Balance und ihre verschiedenen Facetten. Sie befasst sich mit den Herausforderungen, die sich aus der zunehmenden Verflechtung von Berufs- und Privatleben ergeben, sowie mit den verschiedenen politischen, unternehmerischen und persönlichen Ansätzen, um eine gesunde Balance zu finden.
- Die Auswirkungen der Globalisierung, des wirtschaftlichen Strukturwandels, des demografischen Wandels und des technologischen Wandels auf die Work-Life-Balance
- Die Rolle der Politik bei der Gestaltung von Rahmenbedingungen für eine bessere Work-Life-Balance
- Die Bedeutung der Unternehmenskultur, flexibler Arbeitsmodelle und Personalentwicklung für die Work-Life-Balance der Mitarbeiter
- Persönliche Strategien zur Bewältigung der Herausforderungen der Work-Life-Balance
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Herausforderungen, die sich durch die zunehmende Verflechtung von Berufs- und Privatleben ergeben, und stellt den Kontext für die Untersuchung der Work-Life-Balance dar. Das zweite Kapitel definiert den Begriff "Work-Life-Balance" und skizziert die unterschiedlichen Perspektiven auf diesen wichtigen Aspekt. In Kapitel 3 werden die politischen Anreize zur Förderung der Work-Life-Balance analysiert, wobei sowohl die Perspektive von Unternehmen als auch von Privatpersonen beleuchtet wird. Kapitel 4 konzentriert sich auf die Aspekte der Work-Life-Balance auf Unternehmensebene. Hier werden die Rolle der Unternehmenskultur, die Bedeutung flexibler Arbeitsmodelle und die Bedeutung der Personalentwicklung für eine gesunde Work-Life-Balance der Mitarbeiter beleuchtet. Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Work-Life-Balance auf persönlicher Ebene und stellt verschiedene Strategien zur Bewältigung der Herausforderungen vor.
Schlüsselwörter
Work-Life-Balance, Globalisierung, Strukturwandel, Demografischer Wandel, Technologischer Wandel, Flexibilisierung, Unternehmenskultur, Flexible Arbeitsmodelle, Personalentwicklung, Betriebliches Gesundheitsmanagement, Simplify your life.
- Arbeit zitieren
- Regina Kroczek (Autor:in), 2012, Aspekte einer Work-Life-Balance, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/269549