Die vorliegende Arbeit untersucht, inwieweit die kryptographische Cyberwährung Bitcoin ihrem Anspruch gerecht wird, ein glaubwürdiges und dezentrales
Peer-to-Peer Online-Währungssystem zu etablieren, dass sowohl auf eine zentrale Autorität als auch auf Finanzintermediäre verzichtet und sich so vom
im herrschenden Währungssystem benötigten Vertrauen in die Finanzdienstleistungsindustrie und die Zentralbank loszulösen. Hierzu wird unter der Einnahme von Perspektiven sowohl des Keynesianismus als auch der ”Austrian School of Economics” die Konstruktion des Bitcoin-Systems kritisch betrachtet. Es wird deutlich werden, dass das System technisch intelligent umgesetzt
wurde und es gelungen ist, die Vorteile von Bargeldtransaktionen auf OnlineTransaktionen zu übertragen. Der technisch guten Umsetzung stehen aber
ökonomische Fehlauffassungen gegenüber, an denen der Bitcoin letztendlich scheitern wird. Das Bitcoin-System weist die gleichen Konstruktionsfehler auf
wie einst der Goldstandard. Die größte Schwäche ist die endogene Abhängigkeit der Währungsstabilität von einer begrenzten Ressource, was langfristig zu
einer Deflationsspirale führen wird, wodurch der Bitcoin als Währungssystem unkontrollierbar und damit unglaubwürdig wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehung: Motivation, Herausforderungen, Ziele
- Eigenschaften des Bitcoin-Systems
- Geldtheoretische Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht, ob Bitcoin ein glaubwürdiges und dezentrales Online-Währungssystem ohne Banken und Autoritäten etablieren kann, das sich vom Vertrauen in die Finanzdienstleistungsindustrie und die Zentralbank löst.
- Kritik am herkömmlichen Währungssystem
- Technische und ökonomische Eigenschaften des Bitcoin-Systems
- Vergleich des Bitcoin mit dem Goldstandard
- Geldtheoretische Betrachtung des Bitcoin
- Zukunftsentscheidende Fragen für Bitcoin
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Bitcoin als eine digitale Währung vor, die im Zuge der Finanzkrise 2008 entstanden ist und sich durch Dezentralität und Unabhängigkeit von Finanzintermediären auszeichnet. Die Arbeit fokussiert auf die Frage, ob Bitcoin ein glaubwürdiges Online-Währungssystem ohne Banken und Autoritäten schaffen kann.
- Entstehung: Motivation, Herausforderungen, Ziele: Dieses Kapitel analysiert die Motivationen hinter der Entwicklung des Bitcoin, die Herausforderungen, die das herkömmliche Währungssystem mit sich bringt, und die Ziele, die Bitcoin erreichen möchte.
- Eigenschaften des Bitcoin-Systems: Dieses Kapitel geht auf die Eigenschaften des Bitcoin-Systems ein, die aus seiner technischen Umsetzung resultieren. Themen sind die dezentrale Emission von Bitcoins, die Abwicklung von Transaktionen ohne zentrale Instanz, die Irreversibilität von Transaktionen und die weitestgehende Fälschungssicherheit durch das Mining-Netzwerk.
- Geldtheoretische Betrachtung: Das Kapitel analysiert Bitcoin aus geldtheoretischer Perspektive und untersucht, ob Bitcoin die Funktionen von Geld (Tauschmittel, Wertaufbewahrungsmittel, Recheneinheit) erfüllen kann. Der Autor stellt fest, dass Bitcoin zwar grundlegende Unterschiede zu herkömmlichen Geldsystemen aufweist, aber gleichzeitig Gemeinsamkeiten mit Fiatgeld und gedecktem Geld in Metallstandards besitzt.
Schlüsselwörter
Bitcoin, Kryptowährung, Dezentralisierung, Online-Währungssystem, Geldtheorie, Fiatgeld, Goldstandard, Vertrauen, Finanzdienstleistungsindustrie, Zentralbank, Transaktionskosten, Anonymität, Fälschungssicherheit, Mining, Volatilität
- Quote paper
- Stefan Wissert (Author), 2013, Bitcoin. Geld ohne Vertrauen in Dritte?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/269661