Seit Lehrwerke verschiedener methodisch-didaktischer Konzeptionen zur selben Zeit zugänglich sind und der Fremdsprachenunterricht nicht mehr nur für eine relativ homogene Lernergruppe, sondern für Lernende mit den unterschiedlichsten Lernvoraussetzungen und -motivationen zur Verfügung steht, ist ein praktisches Bedürfnis nach der Beurteilung von Lehrwerken entstanden – die Lehrwerkanalyse, die Lehrwerkkritik (vgl. NEUNER 2003, 400f.).
Eine Lehrwerkanalyse dient dem Lehrenden als Entscheidungshilfe, ob ein Lehrwerk seine Aufgaben im Hinblick für den Unterricht mit einer bestimmten Lernergruppe im Rahmen eines vorgegebenen Lernkontexts erfüllt oder nicht (vgl. NEUNER 2003, 400). Es wird also überprüft, ob ein Lehrwerk für die zu unterrichtende Zielgruppe und das Ziel des Unterrichts geeignet ist; ein und dasselbe Buch kann für die eine Zielgruppe ideal sein, für eine andere wiederum völlig ungeeignet.
In der Vergangenheit wurden diverse Kriterienkataloge für die Beurteilung von Lehrwerken veröffentlicht; die bekanntesten sind das Mannheimer Gutachten (1977) und der Stockholmer Kriterienkatalog (2003), welche sehr umfangreich sind. Da eine Analyse nach allen dort genannten Punkten hier nicht geleistet werden kann, werde ich mich in der Beurteilung eines ausgewählten Lehrwerks auf wenige Aspekte und Kriterien beschränken.
Der Übersichtlichkeit halber und um den Lesefluss zu gewährleisten, wurden die meisten Beispiele, auf die aus dem Lehrwerk zum Zwecke der Analyse verwiesen wird, direkt als Illustrationen in den Text mit eingegliedert. Im Anhang befindet sich allerdings zusätzlich eine komplette Lektion (sowohl der Kursbuch- als auch der Arbeitsbuchbereich) aus dem zu analysierenden Lehrwerk, um den Aufbau eines solchen zu veranschaulichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Lehrwerk: Unterrichtsziel und Zielgruppe
- Die Aspekte der Lehrwerkanalyse
- Die vier Fertigkeiten
- Hören
- Sprechen und Aussprache
- Lesen
- Schreiben
- Der Wortschatz
- Die Grammatik
- Die Authentizität
- Landeskunde und Interkulturalität
- Die vier Fertigkeiten
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Lehrwerk "Schritte" (2006) des Max Hueber Verlags im Hinblick auf seine Eignung für Deutschlerner mit dem Ziel, das Niveau A1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen zu erreichen. Die Analyse fokussiert sich auf ausgewählte Kriterien, um zu beurteilen, ob das Lehrwerk den Bedürfnissen der Zielgruppe, Jugendlichen und Erwachsenen ohne Vorkenntnisse der deutschen Sprache, entspricht.
- Analyse der vier Fertigkeiten (Hören, Sprechen, Lesen, Schreiben)
- Bewertung des Wortschatzes und der Grammatik
- Beurteilung der Authentizität der Materialien
- Untersuchung der Integration von Landeskunde und Interkulturalität
- Bewertung des Gesamteindrucks und der Eignung des Lehrwerks für die Zielgruppe
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Notwendigkeit von Lehrwerkanalysen im Kontext des heutigen Fremdsprachenunterrichts dar. Anschließend werden das Lehrwerk "Schritte", seine Zielgruppe und das Unterrichtsziel genauer beschrieben.
Das dritte Kapitel widmet sich einer detaillierten Analyse des Lehrwerks anhand ausgewählter Kriterien. Unter anderem wird die Integration der vier Fertigkeiten (Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben) sowie die Präsentation von Wortschatz und Grammatik beleuchtet.
Schlüsselwörter
Lehrwerkanalyse, Schritte, Deutsch als Fremdsprache, Niveau A1, Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen, Unterrichtsziel, Zielgruppe, Hörverstehen, Sprechen, Lesen, Schreiben, Wortschatz, Grammatik, Authentizität, Landeskunde, Interkulturalität.
- Arbeit zitieren
- M.A. Doreen Fräßdorf (Autor:in), 2013, Analyse des Deutsch-Lehrwerks "Schritte", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/269899