Der Steuerberater unterliegt bei der Berufsausübung berufsrechtlichen Pflichten. Gemäß § 57 Abs. 1 StBerG haben Steuerberater und Steuerbevollmächtigte ihren Beruf unabhängig, eigenverantwortlich, gewissenhaft, verschwiegen und unter Verzicht auf berufswidrige Werbung auszuüben. Der Steuerberater steht nun vor dem Problem aus den Berufspflichten abzuleiten, wie er sich konkret verhalten muss, um die durch das Gesetz vorgegeben Pflichten einzuhalten.
Diese Seminararbeit bezieht sich auf die Berufspflichten der Unabhängigkeit und der Verschwiegenheit. Wesentliche Bedeutung haben diese Berufs-pflichten im Rahmen des Auftragsverhältnisses zum Mandanten, weshalb im Rahmen dieser Arbeit schwerpunktmäßig auf dieses Auftragsverhältnis eingegangen werden soll. Dabei soll schließlich ein Verhalten für den Steuerberater hergeleitet werden, welches die Einhaltung der Berufspflichten gewährleistet und nach Möglichkeit das Auftragsverhältnis nicht gefährdet.
Dabei stellt sich die Frage: Wie wirken sich die Berufspflichten der Unabhängigkeit und der Verschwiegenheit des Steuerberaters auf das Auftragsverhältnis zwischen dem Steuerberater und dem Mandanten aus?
Folglich ist zu definieren, was unter Unabhängigkeit und Verschwiegenheit zu verstehen ist, welches Verhalten zur Einhaltung erforderlich ist und wie sich dieses Verhalten auf das Auftragsverhältnis zwischen dem Steuerberater und dem Mandanten auswirken kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die unabhängige Berufsausübung der Steuerberater
- Definition der Berufspflicht zur Unabhängigkeit
- Folgen bei Vermögensverfall
- Die verschwiegene Berufsausübung der Steuerberater
- Definition und Reichweite der Verschwiegenheitspflicht
- Schutz der Verschwiegenheitspflicht durch gesetzliche Normen
- Entbindung von der Verschwiegenheitspflicht
- Folgen bei Verstoß gegen die Verschwiegenheitspflicht
- Auswirkungen der Berufspflichten auf das Auftragsverhältnis zum Mandanten
- Vermittlungstätigkeiten
- Selbstanzeige
- Interessenkollision
- Mandanteninteressen contra Mandanteninteressen
- Mandanteninteressen contra Eigeninteressen des Steuerberaters
- Tod des Mandanten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Berufspflichten der Unabhängigkeit und Verschwiegenheit von Steuerberatern und deren Auswirkungen auf das Mandantenverhältnis. Ziel ist es, ein konkretes Handlungsmuster für Steuerberater zu entwickeln, das die Einhaltung der gesetzlichen Pflichten gewährleistet und gleichzeitig das Mandantenverhältnis nicht gefährdet.
- Definition und Reichweite der Unabhängigkeitspflicht von Steuerberatern
- Konsequenzen bei Verletzung der Unabhängigkeit, insbesondere bei Vermögensverfall
- Definition und rechtliche Grundlagen der Verschwiegenheitspflicht
- Auswirkungen von Interessenkonflikten auf das Mandantenverhältnis
- Handlungsempfehlungen für Steuerberater im Umgang mit potenziellen Konfliktsituationen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der berufsrechtlichen Pflichten von Steuerberatern ein, insbesondere die Unabhängigkeit und Verschwiegenheit gemäß § 57 Abs. 1 StBerG. Sie hebt die Bedeutung dieser Pflichten im Mandantenverhältnis hervor und formuliert die zentrale Forschungsfrage: Wie wirken sich diese Berufspflichten auf das Verhältnis zwischen Steuerberater und Mandant aus? Die Arbeit fokussiert sich auf die Ableitung eines konkreten Verhaltenskodex für Steuerberater, der die Einhaltung der Berufspflichten und die Aufrechterhaltung eines funktionierenden Mandantenverhältnisses gewährleistet.
Die unabhängige Berufsausübung der Steuerberater: Dieses Kapitel definiert die Unabhängigkeitspflicht des Steuerberaters gemäß § 57 Abs. 1 StBerG und § 2 Abs. 2 und 3 BOStB. Es betont die Notwendigkeit weisungsunabhängigen und eigenverantwortlichen Handelns, frei von sachfremden Einflüssen und Interessenkonflikten. Der Steuerberater muss seine wirtschaftliche Unabhängigkeit wahren und Aufträge ablehnen können, die gegen seine Überzeugung oder die gesetzlichen Pflichten verstoßen. Das Kapitel beleuchtet auch die Problematik des Vermögensverfalls und die damit verbundenen Risiken für die Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit.
Die verschwiegene Berufsausübung der Steuerberater: Dieses Kapitel befasst sich mit der Verschwiegenheitspflicht des Steuerberaters, ihrer Definition, Reichweite und dem rechtlichen Schutz. Es analysiert gesetzliche Normen, die die Verschwiegenheit schützen, sowie Ausnahmen von dieser Pflicht und die Konsequenzen bei deren Verletzung. Der Fokus liegt auf der Bedeutung der Verschwiegenheit für das Vertrauensverhältnis zum Mandanten und die potenziellen Folgen eines Verstoßes gegen diese Pflicht.
Auswirkungen der Berufspflichten auf das Auftragsverhältnis zum Mandanten: Dieses Kapitel untersucht detailliert die Auswirkungen der Unabhängigkeits- und Verschwiegenheitspflicht auf das Verhältnis zum Mandanten. Es analysiert verschiedene Szenarien, darunter Vermittlungstätigkeiten, Selbstanzeigen und Interessenkonflikte (sowohl zwischen Mandanten als auch zwischen Mandant und Steuerberater). Das Kapitel beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus diesen Situationen ergeben und wie der Steuerberater die Berufspflichten im Kontext des Mandantenverhältnisses einhalten kann. Die Situation des Todes eines Mandanten wird ebenfalls betrachtet.
Schlüsselwörter
Steuerberater, Berufspflichten, Unabhängigkeit, Verschwiegenheit, § 57 Abs. 1 StBerG, BOStB, Mandantenverhältnis, Interessenkonflikt, Vermögensverfall, gesetzliche Normen, Berufsausübung, Auftragsverhältnis.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Berufspflichten von Steuerberatern
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert die Berufspflichten der Unabhängigkeit und Verschwiegenheit von Steuerberatern und deren Auswirkungen auf das Mandantenverhältnis. Ziel ist die Entwicklung eines konkreten Handlungsmusters für Steuerberater, um die Einhaltung gesetzlicher Pflichten und ein ungestörtes Mandantenverhältnis zu gewährleisten.
Welche Berufspflichten werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Unabhängigkeitspflicht (§ 57 Abs. 1 StBerG, § 2 Abs. 2 und 3 BOStB) und die Verschwiegenheitspflicht von Steuerberatern. Es werden Definitionen, Reichweiten und rechtliche Grundlagen dieser Pflichten beleuchtet.
Welche Folgen hat ein Verstoß gegen die Unabhängigkeitspflicht?
Die Seminararbeit untersucht insbesondere die Konsequenzen bei Verletzung der Unabhängigkeit, beispielsweise im Zusammenhang mit Vermögensverfall. Es wird analysiert, wie die wirtschaftliche Unabhängigkeit des Steuerberaters aufrechterhalten werden kann und welche Risiken bei deren Verlust bestehen.
Wie wird die Verschwiegenheitspflicht definiert und geschützt?
Die Arbeit definiert die Verschwiegenheitspflicht, analysiert ihre rechtlichen Grundlagen und den Schutz durch gesetzliche Normen. Ausnahmen von der Verschwiegenheitspflicht und die Folgen bei deren Verletzung werden ebenfalls behandelt.
Welche Auswirkungen haben die Berufspflichten auf das Mandantenverhältnis?
Die Seminararbeit untersucht detailliert die Auswirkungen der Unabhängigkeits- und Verschwiegenheitspflicht auf das Mandantenverhältnis. Es werden verschiedene Szenarien wie Vermittlungstätigkeiten, Selbstanzeigen und Interessenkonflikte (zwischen Mandanten oder zwischen Mandant und Steuerberater) analysiert.
Wie werden Interessenkonflikte behandelt?
Die Arbeit analysiert explizit Interessenkonflikte, sowohl zwischen Mandanten als auch zwischen Mandanten und Steuerberater. Sie beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus solchen Situationen ergeben und gibt Hinweise, wie der Steuerberater die Berufspflichten trotz der Konflikte einhalten kann.
Wie wird der Tod eines Mandanten berücksichtigt?
Die Situation des Todes eines Mandanten wird in der Seminararbeit ebenfalls betrachtet und die damit verbundenen Implikationen für die Berufspflichten des Steuerberaters untersucht.
Welche Handlungsempfehlungen werden gegeben?
Die Seminararbeit zielt darauf ab, einen konkreten Verhaltenskodex für Steuerberater zu entwickeln. Dieser Kodex soll die Einhaltung der Berufspflichten gewährleisten und gleichzeitig ein funktionierendes Mandantenverhältnis sichern.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Steuerberater, Berufspflichten, Unabhängigkeit, Verschwiegenheit, § 57 Abs. 1 StBerG, BOStB, Mandantenverhältnis, Interessenkonflikt, Vermögensverfall, gesetzliche Normen, Berufsausübung, Auftragsverhältnis.
Welche Kapitel enthält die Seminararbeit?
Die Seminararbeit umfasst eine Einleitung, Kapitel zur unabhängigen und verschwiegenen Berufsausübung der Steuerberater, ein Kapitel zu den Auswirkungen der Berufspflichten auf das Mandantenverhältnis und ein Fazit. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
- Citar trabajo
- Raphaela Fellinger (Autor), 2013, Die unabhängige und verschwiegene Berufsausübung der Steuerberater, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/270082