Das Internet avancierte in den letzten Jahrzehnten zu einem festen Bestandteil unserer Gesellschaft. Mit seinen vielen Nutzungsmöglichkeiten hielt das Netz Einzug in die verschiedensten Bereiche unseres Lebens. Es dient zur Informationsbeschaffung, zur Kommunikation, zum Datenaustausch, u.v.m. Im privaten Bereich eröffneten sich für die User ganz neue globale Kommunikationsmöglichkeiten, die für viele Menschen heute nicht mehr wegzudenken wären. Im wirtschaftlichen Bereich ist das Internet zum fruchtbaren Boden für ganz neue Branchen und Berufszweige geworden (Stichwort „E-Business“). Keine andere technologische Entwicklung hat in jüngster Zeit unser Verständnis von Öffentlichkeit so verändert, wie der „Daten Highway“. Obwohl das Internet lange Zeit als anarchistischer und rechtsfreier Raum galt, traten mit dem schnellen Siegeszug des Internet aber auch bald Probleme auf, die mit der immer weiteren Verbreitung des Netzes auch immer größer wurden. Dazu zählen die Verbreitung von illegalem oder moralisch bedenklichem Material (Pornographie, nationalsozialistisches Gedankengut, etc.), Datenmissbrauch, oder Computerkriminalität (Hacker). Der Ruf nach einer Regulierung wurde immer lauter. Doch während die einen das anarchistische Internet als ungeregelten Bereich gegen Zensurbestrebungen und staatliche Einflüsse verteidigen wollen, ist für die anderen die Einführung einer einheitlichen Regulierung unabdingbar.
Das Problem einer inhaltlichen Regulierung wurde von vielen Akteuren mehr oder weniger wirksam in Angriff genommen. Einerseits gab es etliche staatliche Bemühungen, die jedoch selten erfolgreich waren, was wohl daran liegt, dass die Politik das Internet immer noch als „weiteres Medium“ neben Fernsehen oder Radio sieht und auch ähnliche Kontrollmaßnahmen vorsieht. Dies ist natürlich oftmals zum Scheitern verurteilt, da sich das weltweite Netz grundlegend von seinen Vorgänger-Medien unterscheidet, indem zum Beispiel jeder Rezipient zum kommunizierenden Inhaltsanbieter werden kann. Es ist somit ein „many-to-many“ Medium und kein traditionelles „one-to-many“ Massenmedium. Eine weitere Möglichkeit der Regulierung geht von der Internetindustrie selbst aus. Diese Selbst-Regulierung umfasst Internet Service Provider, Internet-Organisationen und auch normale Benutzer, und bietet verschiedene Möglichkeiten der Involvierung aller beteiligten Akteure in die Regulierung des Internet.
Inhaltsverzeichnis
- 0. EINLEITUNG
- 0.1 Ziele der Arbeit
- 0.2 Aufbau der Arbeit
- 1. GRUNDLAGEN DES INTERNET
- 1.1 Die historische Entwicklung des Internet
- 1.2 Die technische Struktur des Internet
- 1.2.1 Das Internet als Netzwerk von Netzwerken
- 1.2.2 Die zentrale Administration des Internet
- 1.2.3 Die dezentrale Organisation des Internet
- 1.2.4 Datenübertragung mittels Paketvermittlung
- 1.3 Die wichtigsten Dienste im Internet
- 1.3.1 Informationsdienste
- 1.3.1.1 Das World Wide Web
- 1.3.1.2 File Transfer Protocol (FTP)
- 1.3.1.3 Peer-To-Peer Netzwerke (P2P)
- 1.3.2 Kommunikationsdienste
- 1.3.2.1 E-Mail
- 1.3.2.2 Usenet Newsgroups
- 1.3.2.3 Internet Relay Chat (IRC)
- 1.3.2.4 Chats
- 1.3.2.5 Instant Messenger Tools
- 1.3.1 Informationsdienste
- 2. PROBLEMATISCHE INHALTE IM INTERNET
- 2.1 Kinderpornographie im Internet
- 2.1.1 Allgemeines
- 2.1.2 Kinderpornographie im World Wide Web
- 2.1.3 Kinderpornographie auf FTP-Servern
- 2.1.4 Kinderpornographie in Filesharing-Netzwerken
- 2.1.5 Kinderpornographie in Newsgroups
- 2.1.6 Kinderpornographie im IRC
- 2.1.7 Kinderpornographie und Chats
- 2.1.8 Kinderpornographie und Instant Messenger Tools
- 2.1.9 Kapitel-Zusammenfassung
- 2.2 ,,Cyberhate\" im Internet
- 2.2.1 Nationalsozialismus
- 2.2.2 Andere Ausprägungen von Rassismus
- 2.2.3 Unterschiedliche Gesetzgebungen zu Rassismus
- 2.2.4 Musik und Spiele als rassistische Propagandainstrumente
- 2.2.5 Rassismus im World Wide Web
- 2.2.6 Rassistische Inhalte auf FTP-Servern
- 2.2.7 Rassistische Inhalte in Filesharing-Netzwerken
- 2.2.8 Rassismus im Usenet
- 2.2.9 Rassismus im IRC
- 2.2.10 Rassismus in Chats
- 2.2.11 Kapitel-Zusammenfassung
- 2.3 Pornographie im Internet
- 2.3.1 Rechtliche Grundlagen
- 2.3.2 Pornographie im World Wide Web
- 2.3.3 Pornographie auf FTP-Servern
- 2.3.4 Pornographie in Filesharing-Netzwerken
- 2.3.5 Pornographie im Usenet
- 2.3.6 Pornographie im IRC
- 2.3.7 Pornographie und Chats
- 2.3.8 Pornographie in E-Mails
- 2.3.9 Kapitel-Zusammenfassung
- 2.1 Kinderpornographie im Internet
- 3. REGULIERUNG PROBLEMATISCHER INTERNETINHALTE
- 3.1 Regulierungsbereiche
- 3.2 Relevante Akteure
- 3.2.1 Die User
- 3.2.2 Provider
- 3.2.2.1 Access Provider
- 3.2.2.2 Host Provider
- 3.2.2.3 Content Provider
- 3.2.3 Staatliche Akteure
- 3.2.4 Sonstige relevante Institutionen und Vereinigungen
- 3.3 Staatliche Regulierung
- 3.3.1 National-staatliche Regulierung
- 3.3.2 Über-staatliche Regulierung
- 3.3.3 Negativ-Beispiele für staatliche Regulierung
- 3.3.3.1 Beispiel 1: Der Communication Decency Act
- 3.3.3.2 Beispiel 2: Der Compuserve Skandal
- 3.4 Selbstregulierung
- 3.4.1 Verhaltenskodizes von Providern („,Codes of Conduct“)
- 3.4.2 Internet-Hotlines
- 3.4.3 Filterung von Internet-Inhalten
- 3.4.3.1 Text-basierte Filterung
- 3.4.3.2 Filterung basierend auf „Zoning“
- 3.4.3.3 Filterung basierend auf „Rating“
- 3.4.3.4 Server-seitige Filterung
- 3.4.4 Die Netiquette
- 3.4.5 Medienkompetenz und „Awareness“
- 3.5 KO-Regulierung
- 3.5.1 Ein Beispiel für KO-Regulierung: Der Internet Action Plan der EU
- 3.6 Problembereich: Regulierung vs. Meinungsfreiheit
- 4. EVALUIERUNG AKTUELLER REGULIERUNGSMASSNAHMEN
- 4.1 Grundsätzliches zur Befragung
- 4.1.1 Aufbau des Fragebogens
- 4.1.2 Allgemeine Demographien der Stichprobe
- 4.2 Evaluierung von Verhaltenskodizes am Beispiel der ISPA
- 4.2.1 Evaluierungskriterien
- 4.2.2 Überprüfung der Kriterien
- 4.2.2.1 Evaluierung der inhaltlichen Qualität
- 4.2.2.2 Evaluierung der Anzahl von Mitgliedern
- 4.2.3 Anwendbarkeit von Verhaltenskodizes im Internet
- 4.2.4 Kapitel-Zusammenfassung
- 4.3 Evaluierung von Internet-Hotlines am Beispiel der Stopline
- 4.3.1 Evaluierungskriterien
- 4.3.2 Überprüfung der Kriterien
- 4.3.2.1 Allgemeine Anforderungen
- 4.3.2.2 Bekanntheitsgrad und Akzeptanz bei den Usern
- 4.3.2.3 Anzahl und Art der eingegangenen Hinweise
- 4.3.3 Anwendbarkeit von Internet-Hotlines im Internet
- 4.3.4 Kapitel-Zusammenfassung
- 4.4 Evaluierung von Internet-Filtern
- 4.4.1 Evaluierungskriterien
- 4.4.2 Überprüfung der Kriterien
- 4.4.2.1 Genauigkeit und Effizienz von Internet-Filtern
- 4.4.2.2 Bekanntheitsgrad und Akzeptanz bei den Usern
- 4.4.3 Anwendbarkeit von Internet-Filtern im Internet
- 4.4.4 Kapitel-Zusammenfassung
- 4.1 Grundsätzliches zur Befragung
- 5. ZUSAMMENFASSUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit problematischen Inhalten im Internet und den Möglichkeiten und Grenzen aktueller Regulierungsansätze. Sie analysiert die Verbreitung verschiedener problematischer Inhalte, wie Kinderpornographie, ,,Cyberhate" und Pornographie, und beleuchtet die Herausforderungen bei der Regulierung dieser Inhalte im digitalen Raum.
- Die historische Entwicklung des Internet und seine technische Struktur
- Die Verbreitung von problematischen Inhalten im Internet
- Die verschiedenen Ansätze zur Regulierung problematischer Inhalte
- Die Evaluierung aktueller Regulierungsmaßnahmen
- Die Herausforderungen bei der Regulierung des Internets im Hinblick auf Meinungsfreiheit und Datenschutz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Ziele und den Aufbau der Arbeit beschreibt. Kapitel 1 erläutert die Grundlagen des Internets, einschließlich seiner historischen Entwicklung und technischen Struktur. Kapitel 2 analysiert verschiedene problematische Inhalte im Internet, darunter Kinderpornographie, ,,Cyberhate" und Pornographie, und beleuchtet die Verbreitung dieser Inhalte in verschiedenen Online-Diensten.
Kapitel 3 widmet sich der Regulierung problematischer Internetinhalte und untersucht die verschiedenen Regulierungsansätze, darunter staatliche Regulierung, Selbstregulierung und Ko-Regulierung. Es werden auch die relevanten Akteure in der Regulierung, wie User, Provider und staatliche Institutionen, vorgestellt.
Kapitel 4 evaluiert aktuelle Regulierungsmaßnahmen anhand von Fallbeispielen, wie Verhaltenskodizes, Internet-Hotlines und Internet-Filter. Es werden die Kriterien für die Evaluierung dieser Maßnahmen sowie die Ergebnisse der Analyse präsentiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Internet, problematische Inhalte, Regulierung, Kinderpornographie, ,,Cyberhate", Pornographie, staatliche Regulierung, Selbstregulierung, Ko-Regulierung, Verhaltenskodizes, Internet-Hotlines, Internet-Filter, Meinungsfreiheit, Datenschutz.
- Quote paper
- Gerald Buttinger (Author), 2004, Problematische Inhalte im Internet - Möglichkeiten und Grenzen aktueller Regulierungsansätze, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27015