In den letzten drei Jahren ist die Zahl der Übernahmen in Deutschland auf einem konstanten Level geblieben, jedoch hat sich das kumulierte Volumen aller Übernahmen von mehr als 10.000 Mio. € deutlich erhöht. Das hohe Volumen und die zukünftig steigende Anzahl von Transaktionen, die mit der Entwicklung der Aktienmärkte korreliert, stellt Unternehmen vor die Problematik des Souveränitätsschutzes. Die Frage, die dabei gestellt werden muss, ist: Welche Möglichkeiten hat ein Unternehmen zur Abwehr von Übernahmen. Das obige Zitat Warren Buffetts bringt zum Ausdruck, wie das Risiko einer Übernahme vermindert werden kann: durch Kenntnis der Abwehrmaßnahmen, die einem Unternehmen zur Verfügung stehen.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit diesem Wissen um die Abwehr von feindlichen Übernahmen. Sie ist in zwei Abschnitte gegliedert. Zunächst wird sich der theoretische Teil mit den Motiven einer Übernahme befassen und mit der Frage, welche wichtigen Investorengruppen existieren. Daraufhin werden der Interessenkonflikt wichtiger Stakeholder und die grundsätzlichen Möglichkeiten, ein Unternehmen zu übernehmen, beschrieben. Im Anschluss daran werden die konkreten Abwehrmaßnahmen in den verschiedenen Übernahmephasen dargestellt und in den hier wirksamen rechtlichen Rahmen eingeordnet. Wichtige Punkte für eine optimale Abwehr werden anschließend erläutert. Am Beispiel der Münchener Rückversicherungs- Gesellschaft AG werden dann die Abwehrmaßnahmen beispielhaft auf ein Unternehmen appliziert. Dabei ergeben sich zwei Arten von Maßnahmen: direkte und indirekte. Sie differenzieren sich in Bezug auf die Absicht, ob das Handeln der Abwehr oder anderen unternehmerischen Aspekten dient. Im Fazit wird dann versucht, die Frage nach der einen richtigen Abwehrstrategie zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- Schutz der Unternehmenssouveränität
- Akquisition eines Unternehmens
- Motive für Unternehmensübernahmen
- Interessenkonflikte und Übernahmetechniken
- Möglichkeiten der Abwehr
- Rechtlicher Rahmen
- Gestaltung der Präventivmaßnahmen
- Maßnahmen im Übernahmeverfahren
- Handlungsmöglichkeiten optimal nutzen
- Probleme und Abwehr der Münchener Rück
- Kaufanreize für die Münchener Rück
- Problematik des hohen Streubesitzes
- Die Abwehrmaßnahmen der Münchener Rück
- Rahmenbedingungen des Unternehmens
- Abwehr durch präventive und reaktive Maßnahmen
- Gibt es die eine Abwehrstrategie?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Wissen um die Abwehr von feindlichen Übernahmen. Der theoretische Teil analysiert die Motive für Übernahmen, die verschiedenen Investorengruppen und den Interessenkonflikt zwischen Stakeholdern. Es werden die Möglichkeiten, ein Unternehmen zu übernehmen, beschrieben und die Abwehrmaßnahmen in den verschiedenen Übernahmephasen im Kontext des rechtlichen Rahmens dargestellt.
- Motive für feindliche Übernahmen
- Rechtlicher Rahmen für die Abwehr von Übernahmen
- Präventive Maßnahmen zur Abwehr von Übernahmen
- Reaktive Maßnahmen zur Abwehr von Übernahmen
- Optimale Abwehrstrategie
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet die Problematik des Souveränitätsschutzes von Unternehmen im Angesicht zunehmender Übernahmen. Kapitel 2 analysiert die Motive für Übernahmen, wobei zwischen Finanzinvestoren und strategischen Investoren unterschieden wird. Zudem werden die Interessenkonflikte zwischen Stakeholdern und die grundsätzlichen Übernahmetechniken beschrieben.
Kapitel 2.3 beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Abwehr von Übernahmen. Es werden die verschiedenen Angebotsformen (freiwillige Erwerbsangebote, Übernahmeangebote, Pflichtangebote) und die zeitlichen Phasen (Vorangebotsphase, Übernahmephase) im Kontext des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) analysiert.
Kapitel 2.3.2 befasst sich mit präventiven Maßnahmen, die ein Unternehmen in der Vorangebotsphase ergreifen kann. Hierzu zählen u.a. der Erwerb eigener Aktien, Kapitalerhöhungen, wechselseitige Beteiligungen, die Schaffung von kartellrechtlichen Problemen, die Bildung von Defence Teams und die Ermächtigung des Vorstandes zur Durchführung von Abwehrmaßnahmen.
Kapitel 2.3.3 beschreibt die Möglichkeiten des Unternehmens, sich in der Übernahmephase gegen eine Übernahme zu wehren. Es werden die beiden Neutralitätspflichten (einfache und strenge) im Kontext des WpÜG erläutert. Die verschiedenen Handlungskategorien, die der Zielgesellschaft trotz des Verhinderungsverbots zur Verfügung stehen, werden dargestellt.
Kapitel 3 analysiert die Kaufanreize für die Münchener Rückversicherungs- Gesellschaft AG (Munich Re).
Kapitel 3.2 beleuchtet die Problematik des hohen Streubesitzes bei der Munich Re und die entsprechenden Maßnahmen zur Stärkung der Verbundenheit zum Unternehmen.
Kapitel 3.3 analysiert die Abwehrmaßnahmen der Munich Re, die sowohl präventiv als auch reaktiv eingesetzt werden können.
Kapitel 4 befasst sich abschließend mit der Frage, ob es die eine richtige Abwehrstrategie gibt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema feindliche Übernahmen, mit den verschiedenen Motiven, Strategien und rechtlichen Rahmenbedingungen. Wichtige Schlagwörter sind: Unternehmenssouveränität, Akquisition, feindliche Übernahme, Friendly Takeover, Hostile Takeover, Stakeholder, Share Deal, Asset Deal, Neutralitätspflicht, Präventivmaßnahmen, reaktive Maßnahmen, Kapitalmanagement, Aktienrückkauf, Kapitalerhöhung, Wertsteigerungsrechte, Kartellrecht, Defence Team.
- Citation du texte
- Vladimir Antonov (Auteur), 2014, Möglichkeiten der Abwehr feindlicher Übernahmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/270161