Verlage sind Wirtschaftsunternehmen und versuchen mit ihren Produkten die Bedürfnisse
der Unterhaltung oder der Information zu decken. Die Herstellung von
Printprodukten ist ein komplexer Prozess, bei welchem verschiedene Informations-
und Materialströme im Fertigungsprozess zusammenfließen. Die Printprodukte
erreichen den Käufer über verschiedene Vertriebswege.
Wenn man die Entwicklung ausgehend von der Erfindung des Buchdrucks 1450
bis hin zur Schwelle des Multimedia-Zeitalters im Jahr 2000 betrachtet, so kann
man eine zunehmende Dynamik in den letzten Jahrzehnten erkennen. Mehr als 400 Jahre liegen zwischen der Erfindung des Buchdrucks und dem ersten
Telefon. Hingegen brauchte es für die Weiterentwicklung der Technologie vom
Radio zum Fernsehen nur 34 Jahre. Diese Technologien decken parallel zum
Printprodukt einen weiteren Teil der von Verlagen befriedigten Kundenbedürfnisse ab. Rundfunknachrichten informieren und Hörspiele sowie Musik unterhalten den
Kunden.
Das Senden von Nachrichten um den Globus sowie die universelle Verfügbarkeit
von Informationen ist, bedingt durch das Internet, gegenwärtig für viele selbstverständlich
geworden. Der Trend geht dahin, dass die Entwicklungszyklen kürzer
und daher innovative Produkte schneller auf den Markt gebracht werden, wobei
die Entwicklungsdynamik immer weiter zunimmt. Auch in anderen Branchen kann
man die Folgen der Innovationsschübe nachzeichnen: So dient die Kutsche nicht
mehr als Fortbewegungsmittel und wurde völlig vom Automobil abgelöst. Ebenso
hat die Schreibmaschine ausgedient und der Computer ihren Platz übernommen.
Im Gegensatz dazu koexistieren die ’neuen’ Medien Rundfunk und Fernsehen und
das ’alte’ Printmedium Buch, sie ergänzen einander oder überschneiden sich in
ihrer Wirkung.1 Die Weiterentwicklung des Computers und immer weitere neue
Anwendungsmöglichkeiten haben eine Synthese dieser drei Medien ermöglicht:
Multimedia.
Buchverlage, auf die in dieser Arbeit exemplarisch abgestellt wird, stehen vor Herausforderungen,
die in erster Linie durch Innovationen hervorgerufen werden. Diese
Veränderungen betreffen nicht nur die Marktseite im Verlag, sondern auch die
Ressourcenseite.2 Innovationen und neue Markttrends verändern somit die Strukturen
von Printunternehmen. Die Veränderung der Geschäftsfeldplanungen können
unter den Stichworten Multimedia, Internet, Crossmedia, eBusiness u. a. subsumiert
werden.
1 Vgl. Strumpe (1998), S. 63 ff.
2 Vgl. Kogeler/Müffelmann (1999), S. 220 ff.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Zielsetzung der Arbeit
- 2 Innovationen
- 2.1 Definition von Innovation
- 2.2 Kriterien zur Differenzierung von Innovationen
- 2.2.1 Auslöser für Innovationen
- 2.2.2 Differenzierung nach dem Neuheitsgrad
- 2.2.3 Differenzierung nach dem Veränderungsumfang
- 2.3 Innovationsziel
- 2.3.1 Das „magische Zieldreieck“
- 2.3.2 Qualität und Kundennutzen
- 2.3.3 KostenSenkung
- 2.3.4 Zeitverkürzung
- 2.4 Gegenstand von Innovationen
- 2.4.1 Produktinnovation
- 2.4.2 Prozessinnovation
- 2.4.3 Soziale und organisatorische Innovation
- 2.5 Innovationsprozess
- 2.6 Innovationsmanagement
- 3 Verlagswesen
- 3.1 Definitore Eingrenzung des Verlagswesens und der Aufgaben eines Verlags
- 3.2 Verlagstypen
- 3.2.1 Special Interest Verlag
- 3.2.2 Zielgruppen-Verlag
- 3.2.3 Publikumsverlag
- 3.3 Charakteristika des Buches und des Buchmarktes
- 3.3.1 Definition und Erscheinungsformen des Mediums Buch
- 3.3.2 Der Buchmarkt
- 3.3.3 Kostenstruktur im Buchmarkt
- 3.4 Klassische Wertschöpfungskette im Buchverlag
- 3.4.1 Information
- 3.4.2 Herstellung
- 3.4.3 Absatz
- 4 Print unter Druck
- 4.1 Innovationen im Buchverlag
- 4.1.1 Produktinnovation
- 4.1.2 Prozessinnovation
- 4.2 Veränderungen der Wertschöpfungskette im innovativen Buchverlag
- 4.2.1 Information
- 4.2.2 Herstellung
- 4.2.3 Absatz
- 4.1 Innovationen im Buchverlag
- 5 Schlussbetrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht Innovationen im Verlagswesen, speziell im Bereich "Print unter Druck". Ziel ist es, die Bedeutung von Innovationen für den Buchmarkt zu beleuchten und die Veränderungen der Wertschöpfungskette durch neue Technologien und Geschäftsmodelle zu analysieren.
- Definition und Arten von Innovationen
- Charakteristika des Buchmarktes und seiner Wertschöpfungskette
- Produkt- und Prozessinnovationen im Buchverlag
- Einfluss neuer Technologien auf den Buchmarkt
- Analyse von "Print unter Druck" als innovatives Geschäftsmodell
Zusammenfassung der Kapitel
1 Zielsetzung der Arbeit: Die Arbeit untersucht Innovationen im Verlagswesen, fokussiert auf den Einfluss neuer Technologien und Geschäftsmodelle auf die Wertschöpfungskette im Buchmarkt. Es wird die Bedeutung von Innovationen für den Erfolg im dynamischen Umfeld des Verlagswesens hervorgehoben und die Forschungsfrage definiert.
2 Innovationen: Dieses Kapitel liefert eine umfassende Definition von Innovationen, differenziert nach Neuheitsgrad und Veränderungsgrad. Es werden Auslöser für Innovationen analysiert und das „magische Zieldreieck“ (Kosten, Qualität, Zeit) als zentrales Erfolgskriterium für Innovationen vorgestellt. Verschiedene Arten von Innovationen (Produkt-, Prozess-, soziale und organisatorische Innovationen) werden detailliert erläutert, ebenso wie der Innovationsprozess und das Innovationsmanagement.
3 Verlagswesen: Dieses Kapitel beschreibt das Verlagswesen, seine verschiedenen Typen (Special Interest, Zielgruppen-, Publikumsverlage), und charakterisiert das Medium Buch und den Buchmarkt. Die klassische Wertschöpfungskette des Buchverlags wird detailliert analysiert, untergliedert in die Stufen Information, Herstellung und Absatz. Die Kapitel erläutern die Herausforderungen und Besonderheiten des Buchmarktes im Kontext der Kostenstruktur und der unterschiedlichen Vertriebskanäle.
4 Print unter Druck: Hier werden Innovationen im Buchverlag im Kontext von "Print unter Druck" untersucht. Das Kapitel analysiert Produktinnovationen (z.B. Multimedia-Produkte) und Prozessinnovationen (z.B. Print-on-Demand). Es werden die Veränderungen in der Wertschöpfungskette, insbesondere in den Bereichen Information, Herstellung und Absatz durch die neuen Technologien und Geschäftsmodelle, detailliert beschrieben. Die Integration digitaler Technologien in den klassischen Verlagsprozess wird im Detail analysiert.
Schlüsselwörter
Innovation, Verlagswesen, Buchmarkt, Wertschöpfungskette, Print-on-Demand, Produktinnovation, Prozessinnovation, digitale Technologien, Multimedia, Kostenstruktur, Vertriebskanäle.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Print unter Druck": Innovationen im Verlagswesen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Diplomarbeit untersucht Innovationen im Verlagswesen, insbesondere im Bereich "Print unter Druck". Der Fokus liegt auf der Analyse des Einflusses neuer Technologien und Geschäftsmodelle auf die Wertschöpfungskette des Buchmarktes und der Bedeutung von Innovationen für den Erfolg im dynamischen Umfeld des Verlagswesens.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Arten von Innovationen, Charakteristika des Buchmarktes und seiner Wertschöpfungskette, Produkt- und Prozessinnovationen im Buchverlag, Einfluss neuer Technologien auf den Buchmarkt und die Analyse von "Print unter Druck" als innovatives Geschäftsmodell.
Wie wird der Begriff "Innovation" definiert?
Das Kapitel "Innovationen" liefert eine umfassende Definition, differenziert nach Neuheitsgrad und Veränderungsgrad. Es werden Auslöser für Innovationen analysiert und das „magische Zieldreieck“ (Kosten, Qualität, Zeit) als zentrales Erfolgskriterium vorgestellt. Verschiedene Arten von Innovationen (Produkt-, Prozess-, soziale und organisatorische Innovationen) werden detailliert erläutert, ebenso wie der Innovationsprozess und das Innovationsmanagement.
Welche Arten von Innovationen werden im Kontext des Verlagswesens betrachtet?
Die Arbeit unterscheidet zwischen Produktinnovationen (z.B. Multimedia-Produkte) und Prozessinnovationen (z.B. Print-on-Demand) im Buchverlag. Der Einfluss dieser Innovationen auf die Wertschöpfungskette wird detailliert analysiert.
Wie wird die Wertschöpfungskette im Buchverlag beschrieben?
Die klassische Wertschöpfungskette wird in die Stufen Information, Herstellung und Absatz unterteilt. Die Arbeit analysiert diese Stufen sowohl im traditionellen als auch im innovativen Buchverlag, wobei der Einfluss neuer Technologien und Geschäftsmodelle auf jede Stufe im Detail betrachtet wird.
Was ist "Print unter Druck" und welche Rolle spielt es in dieser Arbeit?
"Print unter Druck" dient als Fallstudie, um Innovationen im Buchverlag zu untersuchen. Das Kapitel analysiert die Veränderungen in der Wertschöpfungskette durch "Print unter Druck", insbesondere im Hinblick auf Produkt- und Prozessinnovationen sowie die Integration digitaler Technologien.
Welche Veränderungen der Wertschöpfungskette werden durch Innovationen hervorgerufen?
Die Arbeit analysiert die Veränderungen in allen Stufen der Wertschöpfungskette (Information, Herstellung, Absatz) durch neue Technologien und Geschäftsmodelle wie Print-on-Demand und die Integration digitaler Medien. Es wird untersucht, wie diese Veränderungen die Kostenstruktur und die Vertriebskanäle beeinflussen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Innovation, Verlagswesen, Buchmarkt, Wertschöpfungskette, Print-on-Demand, Produktinnovation, Prozessinnovation, digitale Technologien, Multimedia, Kostenstruktur, Vertriebskanäle.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Bedeutung von Innovationen für den Buchmarkt und analysiert die Veränderungen der Wertschöpfungskette durch neue Technologien und Geschäftsmodelle. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Chancen für den Buchverlag im dynamischen Umfeld des digitalen Zeitalters.
- Arbeit zitieren
- Sara Ebru Kisioglu (Autor:in), 2004, Print unter Druck - Innovationen im Verlagswesen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27036