Kubanische Sportler. Erfolg durch staatliche Förderung, Doping oder genetische Vorteile


Thèse Scolaire, 2013

14 Pages, Note: 1,3

Max Waier (Auteur)


Extrait


1. Einleitung in das Thema der Facharbeit

Die folgende Facharbeit soll die Frage klären, warum der kubanische Sport international so erfolgreich geworden ist.

Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, dass karibische Inseln wie Jamaica und Kuba bestimmte Sportarten komplett dominieren, obwohl sie verglichen mit Deutschland dreieinhalb Mal kleiner sind, nur ein Achtel der Einwohnerzahl haben und zu den Entwicklungsländern zählen. Die finanziellen Mittel müssten daher viel geringer sein und trotzdem sind Kuba und Jamaica im ewigen Medaillenspiegel der Olympischen Spiele in den Sportarten Leichtathletik und Boxen an der Weltspitze.

Deshalb untersucht die folgende Facharbeit am Beispiel Kubas die Aspekte sportliche Entwicklung des Landes, Doping und genetische Vorteile der Sportler auf die Frage hin, ob diese für den sportlichen Erfolg mit verantwortlich gemacht werden können.

Im ersten Teil der Facharbeit geht es um die Entwicklung des kubanischen Sportes durch die kubanische Revolution und, ob die dadurch entstandenen Veränderungen als Begründung für den sportlichen Erfolg herangezogen werden können.

Im weiteren Verlauf wird geklärt, ob die Verabreichung illegaler, leistungssteigernder Substanzen mit dazu beigetragen haben könnte, dass Kuba von Jahr zu Jahr besser bei olympischen Spielen und anderen Wettbewerben abschneidet. Die Materialbeschaffung für die Bearbeitung dieses Aspektes gestaltete sich am schwersten, da das Thema Doping allgemein ein „totgeschwiegenes“ Thema ist und das einzige Anti-Doping Labor Kubas vom Staat finanziert wird. Man sollte die Ergebnisse daher äußerst kritisch hinterfragen, da der Staat sicherlich ein Interesse und die Möglichkeit hat, um „geschönte“ Daten zu veröffentlichen.

Der letzte Teil dieser Facharbeit beschäftigt sich mit den genetischen Vorteilen, die kubanische gegenüber europäischen Sportlern haben. Des Weiteren wird in diesem Abschnitt erklärt, weshalb sich einige Sportarten trotz größter Bemühungen des Staates nicht durchsetzen konnten.

2. Sportarten auf Kuba

Auf Kuba gibt es eine breite Spanne an Sportarten, die sich hinsichtlich des Leistungssportniveaus stark unterscheiden. Diese Unterschiede kommen dadurch zustande, dass einige Disziplinen lediglich als Freizeitsport verstanden und dementsprechend auch nicht staatlich gefördert werden, um sich ausreichend zu entwickeln. In einigen Sportarten liegen die Leistungsunterschiede auch daran, dass sie erst seit kurzem auf der Insel ausgeübt werden und noch in der Entwicklungsphase stecken.[1]

Wohingegen früher vor allem nur die beiden Sportarten Baseball und Boxen auf Kuba populär und international erfolgreich waren, hat sich die Bandbreite der Sportarten stark vergrößert. Sowohl Volleyball, Handball, Taekwondo und Radrennen, als auch Leichtathletik, Fechten, Judo, Ringen und Kanusport werden seither immer populärer.[2]

Einzelne Sportarten wie Schwimmen hingegen, können sich trotz größter Bemühungen und Förderungen durch die Institution INDER (Instituto Nacional de Deporte, Educación Física y Recreación) nicht der Leistungsentwicklung anpassen, um bei internationalen Vergleichen antreten zu können.1

2.1. Situation vor der Kubanischen Revolution

Schon vor der Revolution galt Kuba als eines der lateinamerikanischen Länder, das ihr Bildungssystem besonders auf den Sportunterricht richtete. Vor 1840 war die Sportbegeisterung des heutigen Kubas jedoch bei der Bevölkerung noch nicht angekommen.

Erst, als im Jahr 1839 das erste Sportstudio in Havanna gegründet wurde, begann langsam die kubanische Sportbewegung, sodass in den folgenden Jahren weitere Sporteinrichtungen errichtet wurden.2

„Schätzungen gehen davon aus, dass vor der Revolution überhaupt nur 15.000 Personen regelmäßig Sport trieben.“[3]

In dieser Zeit halfen vor allem die jungen Universitätsstudenten Sport und Bewegung auf Kuba populärer zu machen, indem sie den Baseball aus Nordamerika importierten. Auch europäische Strömungen machten Sportarten wie Gymnastik und Fechten bekannter. Gymnastik wurde seit Ende des 19. Jahrhunderts als Pflichtfach in den Mittelschulen eingeführt. Zu Beginn des neuen Jahrhunderts wurde Sportunterricht dann auch in allen öffentlichen, städtischen und ländlichen Schulen zum Pflichtfach. 1935 wurde die Nationale Kommission für Sport geschaffen, die jedoch nichts an der mangelhaften Ausbildung der Lehrer, sowie der fehlenden materiellen Ausrüstung änderte, sondern lediglich die Qualität des Sportunterrichts überprüfte.[4]

Zudem gab es schon damals korrupte Strukturen innerhalb des Sports, die eine Entwicklung des Sports verhinderten, da die Präsidentenstühle der Sportverbände fast ausschließlich von Personen besetzt waren, die die Diktatur repräsentierten.

„Fast ausschließlich besetzten die Diktatur repräsentierende Personen die Präsidentenstühle der Sportverbände und vertraten Kuba in internationalen Gremien“

Im Allgemeinen war der Sportunterricht vor der Revolution besonders durch das Fehlen eines funktionierenden landesweiten Systems der Kontrolle und Förderung auf allen Schulniveaus gekennzeichnet.4

Es lässt sich also festhalten, dass der Sport auf Kuba vor der Revolution durch die fehlende Kontrolle und Förderung, sowie durch korrupte Sportverbände gekennzeichnet war und sich deshalb kaum weiterentwickeln konnte.

Damit sich Kuba zu einer recht erfolgreichen Sportnation entwickeln konnte, der man sogar eine „Sonderstellung (…) im lateinamerikanischen Sport“[5] zuspricht, musste sich einiges ändern.

Zum einen mussten kompetente Sportlehrkräfte ausgebildet werden, damit die Qualität des Sportunterrichtes gesteigert wird. Zum anderen mussten die strukturellen Probleme im Sport verbessert werden, damit die staatlichen Gelder nicht bei den korrupten Präsidenten der Sportverbände, sondern künftig zum Ausbau des Trainingsangebotes und zum Bau neuer Trainingsanlagen genutzt werden konnte. Des Weiteren musste die Sportbewegung weiter vorangetrieben werden, um mehr Menschen zu erreichen und motivieren Sport zu treiben.

Der nun folgende Textabschnitt befasst sich mit der angestrebten Verbesserung dieser Defizite nach der Kubanischen Revolution.

[...]


[1] Vgl. W.Krämer-Mandeau: Sport und Körpererziehung auf Cuba, Köln 1988, S.246

[2] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Sport_in_Kuba, 17.09.2013

[3] W.Krämer-Mandeau: Sport und Körpererziehung auf Cuba, Köln 1988, S.42 unten

[4] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Sport_in_Kuba, 17.09.2013

[5] Horlemann Verlag: Sport und Spiele, Lateinamerika. Analysen und Berichte Band 19, S.197 f.

Fin de l'extrait de 14 pages

Résumé des informations

Titre
Kubanische Sportler. Erfolg durch staatliche Förderung, Doping oder genetische Vorteile
Note
1,3
Auteur
Année
2013
Pages
14
N° de catalogue
V270634
ISBN (ebook)
9783656621393
ISBN (Livre)
9783656621522
Taille d'un fichier
472 KB
Langue
allemand
Mots clés
Kubanische, sportler, Doping, Erfolg, durch, staatliche, Förderung, genetische, vorteile
Citation du texte
Max Waier (Auteur), 2013, Kubanische Sportler. Erfolg durch staatliche Förderung, Doping oder genetische Vorteile, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/270634

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