Kriminalität in Miguel de Cervantes' „Novela de Rinconete y Cortadillo“


Hausarbeit, 2014

12 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Autor

3 Siglo de Oro

4 Definition Pikaroman

5 Novela de Rinconete y Cortadillo
5.1 Ort und Zeit der Handlung
5.2 Erzählperspektive
5.3 Personen
5.3.1 Hauptfiguren
5.3.1.1 Pedro del Rincón
5.3.1.2 Diego Cortado
5.3.1.3 Monipodio
5.3.2 Nebenfiguren
5.4 sprachliche Besonderheiten
5.4.1 Gaunersprache
5.4.2 Vulgarismo
5.5 Organisiertes Verbrechen

6 Fazit

7 Literaturverzeichnis
7.1 Bücher
7.2 Internetquellen

1 Einleitung

Kriminalität ist ein weitläufiger Begriff, der mit vielem in Verbindung gebracht werden kann. Um eines geht es dabei jedoch immer: Straftaten. Diese können und werden von Personen der verschiedensten Gesellschaftsschichten und aus den unterschiedlichsten Gründen begangen. Meist geht es dabei um Diebstahl, Korruption, Prostitution oder auch Gewalttaten. Sowohl im täglichen Leben als auch in anderen Bereichen, wie der Literatur, spiegeln sich diese kriminellen Handlungen wieder, so auch in Cervantes‘ Novela de Rinconete y Cortadillo. Inwieweit Cervantes‘ Leben mit seinem Werk und der damaligen Zeit des Siglo de Oro miteinander in Verbindung steht, soll in der vorliegenden Arbeit erläutert werden. Des Weiteren werden die Protagonisten charakterisiert, die verschiedenen kriminellen Handlungen erläutert und der Unterschied, den Cervantes zwischen pícaros und ladrones macht, anhand sprachlicher Mittel verdeutlicht. Ebenso soll der Unterschied zwischen dem organisierten Verbrechen der cofradía und den pícaros näher erläutert werden. Am Ende der vorliegenden Arbeit folgt schließlich die Auswertung der vorangegangenen Kapitel.

2 Autor

Miguel de Cervantes Saavedra wurde 1547 in Alcalá de Henares, als Sohn einer verarmten Adelsfamilie geboren. Er studierte Theologie in Salamanca und Madrid und flüchtete später, auf Grund von Konflikten mit der Justiz, nach Italien, wo er zunächst als Kammerdiener arbeitete. Anschließend stand er im Dienst der spanischen Marine bis er in Gefangenschaft genommen wurde. Im Jahr 1580 kommt er aus der Gefangenschaft frei und kehrt zurück nach Spanien, wo er mit dem Schreiben beginnt.[1] Um Geld zu verdienen ging er nach Sevilla, wo er für die spanische Kriegsflotte arbeitete. Zu jener Zeit und in den folgenden Jahren geriet er immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt und musste daraufhin eine Haftstrafe absitzen. Dem Schreiben blieb er jedoch treu und veröffentlichte 1605 sein bekanntestes Werk: Don Quijote. In den letzten Jahren seines Lebens veröffentlichte er außerdem die Novelas ejemplares zu denen auch die Geschichte des Rinconete y Cortadillo gehört. Im Jahr 1616 starb er schließlich in Madrid.[2]

3 Siglo de Oro

Das Goldene Zeitalter Spaniens dauerte von 1519 bis 1659 an.[3] Es steht im Zeichen des Umbruchs zur Jahrhundertwende, denn nach etlichen Kriegen, wirtschaftlichen Krisen und Konflikten innerhalb der Monarchie musste ein neuer Weg eingeschlagen werden. Dem wollte auch Cervantes folgen, indem er sein Soldatenleben gegen das des Literaten eintauschte.[4]

Auf Grund von wiederholten Staatsbankrotten standen viele Existenzen auf dem Spiel und die Bevölkerungszahlen der Städte, unter anderem Sevilla, nahmen stetig zu.[5] Dies geht zum Teil damit einher, dass viele ihr Glück als Küchenjungen, Laufburschen oder Lastenträgern in den Städten suchten.[6] Wie auch zur heutigen Zeit, werden Bettler und Ganoven von den Großstädten magisch angezogen. Dies spiegelt sich ebenso in Cervantes Novelle wieder, wie in den nachfolgenden Kapiteln zu sehen ist. Cervantes greift auch den Aspekt der Korruption in seinem Werk auf, welcher zu Zeiten von Philipp II. und Philipp III. in Form von Bestechungsgeldern als Sondereinnahmequellen, sowie das Eintreiben von „Spenden“ üblich war.[7]

4 Definition Pikaroman

Laut dem Duden ist der Schelmenroman oder auch Pikaroman genannt, ein „Roman (besonders des 16. und 17. Jahrhunderts), dessen Held sich als Umhergetriebener niederer Abkunft mit allen Mitteln, Listen und Schlichen durchs Leben schlägt“.[8] Der Begriff Schelmen- beziehungsweise Pikaroman stammt von dem spanischen Wort pícaro und wird mit Gauner oder Schelm übersetzt.[9] Cervantes beschreibt gleich zu Beginn seines Werkes die pícaros mit folgenden Worten:

[…] se hallaron en ella acaso dos muchachos de hasta edad de catorce a quince años: el uno ni el otro no pasaban de diez y siete; ambos de buena gracia, pero muy descosidos, rotos y maltratados; capa, no la tenían; los calzones eran de lienzo y las medias de carne. Bien es verdad que lo enmendaban los zapatos, porque los del uno eran alpargates, tan traídos como llevados, y los del otro picados y sin suelas, de manera que más le servían de cormas que de zapatos. Traía el uno montera verde de cazador, el otro un sombrero sin toquilla, bajo de copa y ancho de falda. A la espalda y ceñida por los pechos, traía el uno una camisa de color de camuza, encerrada y recogida toda en una manga; el otro venía escueto y sin alforjas, puesto que en el seno se le parecía un gran bulto, que, a lo que después pareció, era un cuello de los que llaman valones, almidonado con grasa, y tan deshilado de roto, que todo parecía hilachas. [6]

[...]


[1] Vgl. Art Directory (2014): Miguel de Cervantes Saavedra, [Online], Verfügbar unter: http://www.migueldecervantessaavedra.de/, Stand: 09.03.2014.

[2] Vgl. Herrera Peña, Jesús: Miguel de Cervantes Saavreda: Biografía, [Online], Verfügbar unter: http://www.los-poetas.com/d/biocerva.htm, Stand: 09.03.2014.

[3] Vgl. Bauer, Matthias (1994): Der Schelmenroman, Stuttgart: J. B. Metzler Verlag, S. 32.

[4] Vgl. Kahnlein, Albrecht (1994): Cervantes und das Goldene Zeitalter: zur Geschichte Spaniens um 1600, Kassel: Edition Reichenberger, S.45.

[5] Vgl. Jacobs, Jürgen (1998): Der Weg des Pícaro: Untersuchungen zum europäischen Schelmenroman, Trier: WVT Wissenschaftlicher Verlag, S. 6.

[6] Vgl. Bauer, Matthias (1994): Der Schelmenroman, Stuttgart: J. B. Metzler Verlag, S. 33.

[7] Vgl. Bennassar, Bartolomé / Vincent, Bernard (1999): Spanien: 16. Und 17. Jahrhundert, Stuttgart: Klett-Cotta, S. 145.

[8] Duden (2013): Suchbegriff „Schelmenroman“, [Online], Verfügbar unter: http://www.duden.de/rechtschreibung/Schelmenroman, Stand: 09.03.2014.

[9] Vgl. Duden (2013): Suchbegriff „pikaresk“, [Online], Verfügbar unter: http://www.duden.de/rechtschreibung/pikaresk, Stand: 09.03.2014.

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Kriminalität in Miguel de Cervantes' „Novela de Rinconete y Cortadillo“
Hochschule
Universität Potsdam  (Institut für Romanistik)
Veranstaltung
Episches und Prosaisches im Zeitalter des Barock
Note
1,3
Autor
Jahr
2014
Seiten
12
Katalognummer
V271001
ISBN (eBook)
9783656630548
ISBN (Buch)
9783656630531
Dateigröße
457 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gaunersprache;, germanía;, Rinconete;, Cortadillo;, Pikaroman;
Arbeit zitieren
Franziska Janke (Autor:in), 2014, Kriminalität in Miguel de Cervantes' „Novela de Rinconete y Cortadillo“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271001

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Kriminalität in Miguel de Cervantes' „Novela de Rinconete y Cortadillo“



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden