Das Modell der Salutogenese von Aaron Antonovsky. Stellenwert und Nutzung für die Prävention und Rehabilitation


Vordiplomarbeit, 2014

30 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Gliederung

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Entstehungshintergrund
2.1 Grundlegendes zum System der Gesundheitsversorgung
2.2 Was ist Gesundheit ?
2.3 Der Vater der Salutogenese

3 Grundlagen und Hauptkomponenten des Konzeptes der Salutogenese
3.1 Salutogenetische Fragestellung
3.2 Das salutogenetische Modell
3.3 Gesundheits-Krankheits-Kontinuum
3.3.1 Stressoren und Spannungszustand
3.3.2 Widerstandsressourcen
3.4 Kohärenzgefühl
3.4.1 Verstehbarkeit
3.4.2 Handhabbarkeit
3.4.3 Bedeutsamkeit/Sinnhaftigkeit
3.5 Überblick über das salutogenetische Gesamtmodell

4 Bewertung des salutogenetischen Modells
4.1 Stärken des Modells
4.2 Schwächen des Modells

5 Prävention und Rehabilitation
5.1 Definition Prävention
5.2 Definition Rehabilitation
5.3 Stellenwert des salutogenetischen Modells für die Prävention und Rehabilitation

6 Fazit

Quellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Darstellung des Gesundheits-Krankheits-Kontinuum (Eigene Darstellung)

Abbildung 2: Waage Modell des Gesundheitszustandes nach Antonovsky (Eigene Darstellung).

Abbildund 3: Teildarstellung einzelner Elemente des salutogenetischenm Konzeptes angelehnt an eine Darstellung von Becker 1982 aus Waller S. 25 (Eigene Darstellung).

Abbildung 4: Übersicht: Generalisierte Widerstandsressourcen nach Franke -Quelle: Franke A. 2006:

Abbildung 5: Vereinfachte Darstellung einzelner Elemente des Salutogenese- Konzeptes angeleht an eine Darstellung von Becker 1982 aus Waller S. 25 (Eigene Darstellung).

Abbildung 6: Darstellung der Wechselwirkungen zwischen Widerstands- Ressourcen und Kohärenzgefühl (Eigene Darstellung).

Abbildung 7: vereinfachte Zusammenhangsdarstellung des salutogenetischen Modells von Antonovsky angelehnt an eine Darstellung von Becker 1982 aus Waller S. 25 (Eigene Darstellung).

Abbildung 8: Übersicht: Grundlegende Annahmen des pathogenetischen und salutogenetischen Modells –Quelle: BZgA, Band 6, 2001: 35.

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

„Wie ungerecht, daß man Tausende von Krankheiten haben kann, aber nicht einmal zwei Gesundheiten.“ (Peter Hohl 2001: 56)

Gesundheit und Krankheit, zwei Worte welche die Menschen aller Schichten und in allen Zeiten beschäftigen. Ein unersättliches Thema, zu welchem es tausende Meinungen gab, gibt und geben wird. Jeder Mensch ist sein eigener Experte und eine ultima ratio wird es wahrscheinlich nie geben.

Lange Zeit ist dies das Thema der Medizin, welche im wesentlichen als Krankheitswissenschaft fungiert und ihren Fokus auf das Vermeiden von Krankheit und auf die Kuration dieser legt. Gesundheitsversorgung stellt unter pathogenetischer Betrachtungsweise Beschwerden und Symptome des Patienten (nicht des Menschen), sowie deren Behandlung in den Mittelpunkt ihres Handelns. In den letzten drei Jahrzehnten werden jedoch die Grenzen der kurativen Medizin erkennbar, die Vernachlässigung der Individualität des Menschen beklagt und es kommt zu einer gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Neuorientierung.

Die bisherige pathogen orientierte Frage nach den Ursachen einer Krankheit, wird vom Soziologen Aaron Antonovsky umgekehrt und er fragt nach der Entstehung von Gesundheit. Anhand dieser Fragestellung entwickelt Antonovsky das Konzept der Salutogenese, welches er in seinen beiden Hauptwerken von 1979 und 1987 vorstellt.

Das deutsche Gesundheitssystem, setzt sich aus drei aufeinander aufbauenden Elementen zusammen, der Prävention, der Kuration und der Rehabilitation. Diese bauen aufeinander auf und bedingen sich gegenseitig. Gerade in den Bereichen Prävention und Rehabilitation, scheinen die Möglichkeiten eines Einflusses durch das salutogenetische Modell am größten.

Diese Hausarbeit wird im Rahmen des Diplomstudiums „Pflegemanagement“ im Fach Gesundheitswissenschaften erarbeitet. Sie dient der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Salutogenetischen Konzeptes und seinen möglichen Stellenwert für die Prävention und Rehabilitation.

Hierzu wird im ersten Teil eine kurzer Überblick über das System der Gesundheitsversorgung, der Frage, was ist Gesundheit und dem Entstehungs-hintergrund des salutogenetischen Modells gegeben. Im zweiten Teil wird das Konzept der Salutogenese von Antonovsky anhand seiner Hauptkomponenten zusammenfassend dargestellt. Anschließend erfolgt die Darlegung der Stärken und Schwächen des Modells. Im Fokus der Betrachtung steht im dritten Teil die Prävention und Rehabilitation. Hier wird über die Definition hinaus der Stellenwert und die mögliche Nutzung des salutogenetischen Konzeptes in der Prävention und Rehabilitation näher angesprochen. Ein Fazit mit eigenen Schlussfolgerungen schließt die Hausarbeit ab.

2 Entstehungshintergrund

2.1 Grundlegendes zum System der Gesundheitsversorgung

„Das Gesundheitswesen zu verstehen ist alles andere als einfach, vor allem angesichts der sich rapide fortentwickelnden medizinischen Fachdisziplinen, des komplexen Zusammenspiels der Institutionen, der intensiven staatlichen Regulierung sowie einer Vielzahl hochengagierter Interessengruppen.“ (Porter M., Guth C. 2012: 7)

Krankheitsverständnis und Therapie sind in der gegenwärtigen Medizin bestimmt, durch eine pathogenetische Betrachtungsweise. Dies trifft auch auf das deutsche System der Gesundheitsversorgung bzw. Krankenbehandlung zu, in welcher die Beschwerden, Symptome und Diagnosen des Patienten im Mittelpunkt stehen. Trotz detailliert entwickelter Ursachenforschung und daraus resultierenden Fortschritten in Diagnostik und Therapie, wird in den letzten Jahren zunehmend Kritik an der Apparatemedizin und der primären Orientierung an Symptomen laut. Beklagt wird auch die Vernachlässigung einer ganzheitlichen Anschauung. Weiterhin ist das Gespenst der Kostenexplosion allgegenwärtig. Aus diesen Gründen, wird eine andere Form der Medizin gefordert,

„...die sich nicht nur an der Krankheit und Behinderung orientiert und mit hohem technischem Aufwand diagnostiziert; die Medizin soll dem Gespräch zwischen Arzt und Patienten einen hohen Stellenwert geben und

auch die gesunden Anteile des Patienten wahrnehmen und fördern.“ (Bengel J. et al. 2001: 14).

2.2 Was ist eigentlich Gesundheit?

Die etymologischen Wurzeln für unser Wort gesund finden sich im germanischen [ga]sunda, was unter Einbezug lateinischer (sonare = sanieren und sogar sanctus = heilig) und griechischer (holos = ganz, heil) Wortverwandtschaften so viel wie stark, kräftig, heil, ganz bedeutet (vgl. Schaefer G. 1998: 31).

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheit als Zustand des vollständigen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur durch das Fehlen von Krankheit und Schwäche (vgl. WHO 1948). Der Gesundheitsbegriff wird zwar am Wohlbefinden festgemacht, jedoch ist auch diese Definition statisch. Wer kann von sich behaupten, im Zustand vollständigen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens zu sein? Es liegt nahe sich hier vielmehr auf das dynamische Moment von Gesundheit zu konzentrieren und so sei „...Gesundheit  als fortlaufender dynamischer Prozess begriffen.“ (Mertens G. 2008: 36), ein ewiger Prozess zur Herstellung des Gleichgewichts zwischen Individuum und Umwelt (vgl. Höfer R. 2000: 74).

Aaron Antonovsky definiert im Konzept der  Salutogenese Gesundheit nicht neu da er der Meinung ist, das eine Definition durch Festlegung von Normen, nicht den realen Gegebenheiten entsprechen (vgl. Bengel J. et al. 2001: 28). Durch die Ausführungen in seinem salutogenetischen Modell legt er seine medizinsoziologischen Ansichten in einem äußerst komplexen Konzept vor.

2.3 Der Vater der Salutogenese

Aaron Antonovsky wird 1923 in Brooklyn (USA) geboren und studiert an der Yale University Soziologie. Nach seiner Auswanderung tritt er am medizinischen Zentrum der hebräischen Hadassah-Universität eine Stelle im Institut für angewandte Sozialforschung an (vgl. Franke A. 2012: 170).

Dort beschäftigt er sich mit Themen der Medizinsoziologie und hier speziell mit dem Zusammenhang zwischen Stressforschung, Gesundheit und Krankheit. Er

vertritt die Auffassung, dass Stressoren nicht grundsätzlich krank machen, sondern seinen Erkenntnissen nach, eine psychophysische Anspannung hervorrufen. Aus diesem Grund rückt die psychologische Komponente individueller Stressverarbeitung bei unterschiedlichen Dispositionen in den Vordergrund (vgl. Lorenz R 2004: 122).

In den Folgejahren zwischen 1960-1970 führt Antonovsky ein Forschungsprojekt durch, bei welchem er das Verhalten von Frauen in der Menopause und ihr Anpassung an diesen Lebensabschnitt untersuchte. Die untersuchten Frauen sind in Zentraleuropa geboren und erleben teilweise die Qualen der Konzentrationslager im Dritten Reich. Wie erwartet ist die Gruppe, der ehemalig Inhaftierten, signifikant stärker belastet als die anderen Frauen. Eine nicht unerhebliche Minderheit der Frauen (29%) haben sich trotz des erlebten Horrors relativ stabil auf die neue Lebensphase einstellen können.

Aufgrund dieses Ergebnisses stellt sich Antonovsky die Frage wie es diese Frauen geschafft haben, trotz extremster Belastungen, gesund zu bleiben. Von diesem Zeitpunkt an beschäftigte sich Antonovskys Team mit der Frage der Salutogenese. In der Folgezeit veröffentlicht er viele theoretische und empirische Arbeiten zum Konzept der Salutogenese (vgl. Bengel J. 2001: 25).

3. Grundlagen und Hauptelemente des Konzeptes der Salutogenese

3.1 Salutogenetische Fragestellung

„Warum bleiben Menschen gesund – trotz vieler potentiell gesundheits-gefährdender Einflüsse – gesund? Wie schaffen sie es, sich von Krankheiten wieder zu erholen? Was ist das besondere an Menschen, die trotz extremster Belastungen nicht krank werden?“ (Bengel J. et al. 2001: 24)

[...]

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Das Modell der Salutogenese von Aaron Antonovsky. Stellenwert und Nutzung für die Prävention und Rehabilitation
Hochschule
Hamburger Fern-Hochschule
Note
1,3
Autor
Jahr
2014
Seiten
30
Katalognummer
V271040
ISBN (eBook)
9783656627159
ISBN (Buch)
9783656627166
Dateigröße
895 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
modell, salutogenese, aaron, antonovsky, stellenwert, nutzung, prävention, rehabilitation
Arbeit zitieren
Andreas Cott (Autor:in), 2014, Das Modell der Salutogenese von Aaron Antonovsky. Stellenwert und Nutzung für die Prävention und Rehabilitation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271040

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