In dieser Arbeit möchte ich zwei persönliche Intuitionen zusammenbringen. Zum einen die Intuition, dass Emotionen zu einem erheblichen Teil mit unseren körperlichen Vorgängen und unserer Wahrnehmung von diesen zusammenhängen und dass der phänomenale, körperliche Aspekt notwendig zu Emotionen gehört. Diese Intuition (I1) teile ich mit Autoren wie Jesse Prinz und William James, die eine ,gefühlte Emotionstheorieʻ vertreten.
Eine weitere Intuition betrifft die Möglichkeit kognitiv Einfluss auf Emotionen nehmen zu können, wie man z.B. in der psychotherapeutischen Praxis sehen kann oder an der Tatsache, dass man die eigenen Emotionen durch Nachdenken regulieren kann. Diese Intuition (I2) scheint zunächst nicht mit einer ,gefühlten Emotionstheorieʻ vereinbar zu sein, sondern eher der Gegenposition zuzugehören – der kognitiven Emotionstheorie, die in dieser Arbeit von Martha Nussbaum repräsentiert wird. Ziel ist es, beiden Intuitionen gerecht zu werden.
Da ich in dieser Arbeit jedoch keine geschlossene, integrative Theorie – aufgrund ihrer Kom-plexität – anbieten kann, möchte ich mich zunächst mit den obengenannten Autoren ausei-nandersetzen, um im Anschluss mit der für mich überzeugenderen Theorie weiterzuarbeiten. Dies tue ich mit Rückgriff auf Prinz' Theorie vom assoziativen Lernen und vom Bewusstsein, die ich an dieser Stelle jedoch primär funktional für meinen Versuch der Integration der Intui-tionen I1 und I2 beschreibe.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Was sind Emotionen?
- 1.1 Kognitivistische Emotionstheorie...
- 1.2 Wie entstehen Emotionen?
- 1.3,Verkörperte Wahrnehmungstheorie
- 1.4 Die Erweiterung der auslösenden Faktoren ….
- 1.5 Damasio: Zwischen Kognition und körperlicher Wahrnehmung
- 2. Bewusstsein und Emotionen
- 2.1 Prinz' Bewusstseinstheorie
- 2.2 Un/Bewusste Einflussnahme
- 3. Fazit..
- 4. Literatur.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Kontroverse zwischen kognitivistischen und non-kognitivistischen Emotionstheorien am Beispiel von Martha Nussbaum und Jesse Prinz. Sie zielt darauf ab, zwei persönliche Intuitionen zu vereinen: die Verknüpfung von Emotionen mit körperlichen Vorgängen und die Möglichkeit kognitiver Einflussnahme auf Emotionen.
- Die Rolle der körperlichen Wahrnehmung in der Entstehung von Emotionen
- Die kognitiven Aspekte von Emotionen und ihre Bedeutung
- Die Integration von kognitiven und non-kognitiven Emotionstheorien
- Die Bewusstseins- und Lernprozesse im Zusammenhang mit Emotionen
- Die Bedeutung von Emotionen für menschliches Verhalten und Entscheidungsfindung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Was sind Emotionen? Dieses Kapitel untersucht verschiedene Definitionen von Emotionen und stellt die kognitivistische Emotionstheorie gegenüber der "verkörperten Wahrnehmungstheorie" von Jesse Prinz. Es werden die wichtigsten Eigenschaften von Emotionen diskutiert, wie z.B. die Richtung des Gefühls, die Bewertung des Objekts und die körperlichen Reaktionen.
- Kapitel 2: Bewusstsein und Emotionen In diesem Kapitel wird Prinz' Bewusstseinstheorie vorgestellt und die Frage erörtert, inwieweit Emotionen durch bewusste Prozesse beeinflusst werden können. Es wird die Problematik der Integration von kognitiven und non-kognitiven Aspekten von Emotionen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Emotionen, Kognitivismus, Non-Kognitivismus, Verkörperte Wahrnehmung, Bewusstsein, Assoziatives Lernen, Martha Nussbaum, Jesse Prinz, William James, Carl Lange, Handlungspotenziale, Körperliche Reaktion, Intellektualisierung.
- Citation du texte
- Lisa Atzler (Auteur), 2013, Kognitivistische und non-kognitivistische Emotionstheorien am Beispiel von Martha Nussbaum und Jesse Prinz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271103