Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Quellverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundsätze des Interkulturellen Managements
2.1 Interkulturelles Management als Wettbewerbsfaktor
2.1.1 Durch die Organisationspsychologie begründeter Wettbewerbsvorteil
2.1.2 Durch die Humankapitaltheorie begründeter Wettbewerbsvorteil
2.2 Die Bedeutung der Kultur in den Theorien der globalen Unternehmenstätigkeit
3. Organisatorische Umsetzungsmöglichkeiten des interkulturellen Managements
3.1 Das Modell der transnationalen Organisation und deren strukturelle Voraussetzungen
3.2 Transnationales Management zum Informations- und Wissensaustausch
4. Synergiennutzung durch entsprechende Organisationskulturen
4.1 Strategie zur Integration
4.2 Strategie der Differenzierung
4.3 Die Strategie bei Annahme einer Ambiguität
4.4 Beeinflussbarkeit von Unternehmensorganisationen in Spezialfällen
5. Fazit
Literatur- und Quellverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Die zunehmende internationale Vernetzung der Märkte fordert Unternehmen zunehmend. Welche organisatorischen Voraussetzungen das Management dafür benötigt und welche Konsequenzen und Möglichkeiten sich daraus ergeben werden diskutiert. Fakt ist, dass wirtschaftliche Prozesse verstärkt international eingeflochten werden. Die zunehmende Verflechtung wird an der Realisierung des europäischen Binnenmarkts deutlich, dem die einheitliche Währung des Euro folgte. Mit dieser Währung ist das Zusammenwachsen welches mit dem Stichwort Globalisierung bezeichnet wird greifbar.
Auch die Integration von Schwellenländern und Ländern der dritten Welt in den Welthandel sind gute Beispiele der fortschreitenden Globalisierung, durch die Unternehmen und Organisationen vor neuartigen Herausforderungen stehen.
In dieser Arbeit wird die Thematik aufgegriffen, es werden die Grundsätze der organisatorischen Bedingungen für ein internationales Management aufgezeigt.
Hierbei ist die Entwicklung einer internationalen Unternehmensstrategie von großer Bedeutung, so werden Vorteile im operativen Handeln erzeugt. Ein weiteres Ziel ist es unternehmensweite Identifizierungsmöglichkeiten sowohl für den Mitarbeiter als auch für die Kunden zu schaffen: „Die Integration des internationalen Managements in den Strategieprozess hat nicht nur den Vorteil einer hohen Entsprechung von Strategie und operativem Handeln, sondern darüber hinaus auch einen großen identitätsstiftenden Effekt.“[1]
Diese Hausarbeit soll bei der Findung von Lösungsansätzen für multinationale Unternehmen helfen, die ein einheitliches transnationales Management einführen wollen.
Dabei wird die Thematik des interkulturellen Managements und deren organisatorische Bedingungen dargestellt.
Die Auseinandersetzung erfolgt in drei Abschnitten. In einem ersten Teil wird erläutert welchen Vorteil die Wahl eines unternehmensweiten interkulturellen Managements bietet.
Der zweite Teil befasst sich mit den organisatorischen Umsetzungsmöglichkeiten auf die in einem dritten Teil die Strategieerläuterungen mit ihren Nutzungsfaktoren folgen.
In einem Fazit werden die wichtigsten Punkte mit Ausblick in die Zukunft zusammengefasst.
Die Vor- und Nachteile der vorgestellten Modelle und Ansätze erfolgt ohne Wertung, so dass sich der Leser ein eigenes Bild machen kann.
2. Grundsätze des Interkulturellen Managements
Um auf die Bedingungen der unterschiedlichen Märkte eingehen zu können und durch effizienzsteigerungen den Gewinn zu maximieren muss sich die betriebswirtschaftliche Forschung unweigerlich mit der Frage von geeigneten Managementstilen in den unterschiedlichen Ländern mit ihren kulturellen Bedingungen auseinandersetzen.
In der Forschung sind dabei zwei Positionen entstanden, die sich gegenüberstehen. Zu unterscheiden sind der universalistische und der kulturistische Ansatz:
Universalisten vertreten die Auffassung, dass unabhängig von kulturellen Bedingungen Managementprinzipien allgeimein gültig seien. Methoden welche im Management angewandt werden seien auf betriebswirtschaftliche Prozesse angepasst und funktionieren deshalb unter verschiedensten kulturellen Bedingungen.
Kulturisten hingegen betonen die Notwendigkeit von unterschiedlichen Managementstilen aufgrund der unterschiede von Werthaltungen und Motiven. Ihrer Meinung nach muss den Unternehmen klar werden, dass Mitarbeiter Aufgrund unterschiedlicher kultureller Hintergründe anders auf Managementtools reagieren, weshalb hier individuelle Anpassungen vorgenommen werden sollten.
Lange Zeit galt die Standardisierung von Managementtools die universal eingesetzt wurden als Wettbewerbsvorteil. Durch den universellen Einsatz könnten Entwicklungs-, Anpassungs- und Testkosten minimiert werden.
Diese Auffassung wird langsam abgelöst. „Zunehmend setzt sich die Auffassung durch, dass die kulturelle Diversität von Unternehmungen nicht nur Wettbewerbsnachteile verursacht, sondern im Gegenteil Wettbewerbsvorteile bewirken kann"[2]
2.1 Interkulturelles Management als Wettbewerbsfaktor
In einem ersten Schritt soll in dieser Arbeit dargelegt werden, dass interkulturelles Management für die Unternehmen nicht als lästige Aufgabe zu sehen ist. Durch die proaktive Auseinandersetzung mit dieser Thematik können Ergebnisse erzielt werden die nicht nur eine länderübergreifende Arbeit ermöglichen, sondern die Effizienz und Produktivität einer Unternehmung über den Wert steigern den die Unternehmung bei der Tätigkeit in nur einem Land erzielen würde. Die Wissenschaft hat anhand von empirischen Studien belegt dass heterogene Gruppen bessere Ergebnisse erzielen als homogene. Vor allem zwei Theorien belegen diese Aussage und werden in dieser Hausarbeit vorgestellt.
2.1.1 Durch die Organisationspsychologie begründeter Wettbewerbsvorteil
Eine Studie von Chatman, Polzer, Barsade &Neale aus dem Jahr 1998 zeigt, dass bei der Organisation eines Teams in einer Unternehmung eine Mischung von Personen aus unterschiedlichen Kulturen sinnvoll ist, wenn die Aufgaben für die Personen neuartig und unstrukturiert sind. Durch die unterschiedlichen Werthaltungen und Prägungen der Personen eines Teams bringen diese zumeist unkonventionellere und kreativere Lösungen hervor. Sie zeigt: “[…], dass Gruppen, deren Mitglieder über unterschiedliche Werthaltungen, Persönlichkeitseigenschaften und kulturelle Prägungen verfügen, bei neuartigen und unstrukturierten Aufgaben homogen zusammengesetzten Gruppen überlegen sind, da diese zumeist kreativere und innovativere Problemlösungen hervorbringen.“[3] Wenn zugleich neue Ideen eingebracht und Konformitätsschranken abgebaut werden bringt dies weitere Vorteile. So können Probleme schneller und effektiver gelöst werden, was zu Kostenvorteilen führt.[4]
Durch die Vielfalt unterschiedlicher Werte und Einstellungen soll überdies der Lernprozess angeregt werden. Im Gegensatz zum lernen mit Erfahrungskurven durch Wiederholung liegt diesem Ansatz die Annahme zu Grunde, dass durch die Wahrnehmung von Unterschieden Menschen zum lernen angeregt werden.[5] Allein durch eine organisatorische Umstrukturierung bei der verschiedene Personengruppen zusammengebracht werden, werden die Beteiligten zum lernen angeregt. Bei der Beobachtung einer Tätigkeit die von einer Person anders gehandhabt wird, wird das eigene handeln überdacht und in Zukunft die erfolgversprechendere Variante angewandt.
Dieser Aspekt sollte dem Management bewusst sein, so dass dieses in gewissen Zeitabständen organisatorische Änderungen vornimmt um Wettbewerbsvorteile zu schaffen.
2.1.2 Durch die Humankapitaltheorie begründeter Wettbewerbsvorteil
Nachdem die Organisationspsychologie eine Effizienzsteigerung durch innovative Problemlösungen sieht, argumentiert die Humankapitaltheorie dass Unternehmungen den Marktanforderungen dann am besten gerecht werden, wenn ihre eigene Struktur den Nachfrager möglichst deckungsgleich widerspiegelt. Dieser Überlegung liegt zugrunde, dass Produkte von den Personen am besten entwickelt werden können, die wissen was der Kunde will. Dass sogenannte „Humankapital“ sollte den Kunden widerspiegeln. Mit der Spiegelung sind vor allem dass Interesse, der Wissensstand, finanzielle Mittel und ethnische- sowie moralische Werthaltungen gemeint.[6]
In der Vergangenheit wurden hier oft Fehler gemacht. Beispielsweise fanden Produkte die für Westeuropa entwickelt wurden in Schwellenländern keinen Absatz , da sie zu kompliziert und zu teuer waren. Wenn dass Management bewusst Leute einsetzt die sich in der Region auskennen entsteht ein weiterer Wettbewerbsvorteil. Die Mitarbeiter können sich mit dem Kunden identifiezieren und entwickeln entsprechende Produkte.
2.2 Die Bedeutung der Kultur in den Theorien der globalen Unternehmenstätigkeit
Nachdem die Effekte einer globalen Tätigkeit dargestellt wurden folgt eine Darstellung der organisatorischen Bedingungen die erfüllt sein müssen um effektiv in multinationalen Unternehmen mit kultureller Heterogenität arbeiten zu können.
Als Ansatz um in diese Thematik wissenschaftlich einzusteigen gilt zumeist der ressourcentransferorientierte Bezugsrahmen des internationalen Managements von Fayerweather (1975).[7] Es liegt die Überlegung zu Grunde, dass bei multinationalen Unternehmen Managementsysteme mit deren Strukturen und Prozessen in allen Ländern möglichst einheitlich sein sollten.
[...]
[1] Hummel, Zander; Interkulturelles Management, 2005, S.7
[2] Niels Begemann, Andreas L.J. Sourisseaux; Interkulturelles Management, S. 4
[3] Niels Begemann, Andreas L.J. Sourisseaux; Interkulturelles Management, S. 4
[4] Vgl. Adler; International dimensions of organizational behavior,1997, S. 133
[5] Vgl. Schuchhardt; Multikulturelle Kompetenz, In: Personalarbeit an der Schwelle zum neuen Jahrtausend, 1998, S.203ff.
[6] Vgl. Cox, Lobel &McLeod; Effects of ethnic group cultural differences on cooperative and competitive behaviour on group task level, 1991, S.827ff.
[7] Vgl. Niels Begemann, Andreas L.J. Sourisseaux; Interkulturelles Management, S. 5