Der Gegenstand dieser Arbeit, der majoristische Streit, entstand nach dem Leipziger Interim zwischen den Lutheranern Georg Major und Nikolaus von Amsdorff. Strittig war dabei die Frage, ob gute Werke zur Seligkeit nötig sind oder nicht.
Ziel dieser Arbeit ist es, den Verlauf des Streites nachzuzeichnen und dabei die theologischen Positionen in der Frage nach dem Zusammenhang von Glauben und Werken gegeneinander abzuwiegen. Formal soll dies in drei Schritten geschehen:
Zunächst sollen die Abschnitte VI und XX der Confessio Augustana (CA) vor ihrem histo-rischen Hintergrund betrachtet werden, da darin die Grundlage beider Streitpositionen liegt.
Dann werden Auszüge aus Schriften der beiden Kontrahenten untersucht, in welchen die jeweilige Position gut ersichtlich ist. Dabei soll vor allem darauf geachtet werden, welche Position der CA näher steht und wo es Differenzen zur CA gibt.
Abschließend soll untersucht werden, inwieweit Artikel IV der Formula Concordiae (FC) eine Lösung des Problems bietet und welcher der Streitpositionen der Vorzug gegeben wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Grundlage des Streites: Die Confessio Augustana (CA VI und XX)
- Das Verständnis von Rechtfertigung zur Zeit der Abfassung der CA
- De nova oboedientia (CA VI)
- De fide et bonis operibus (CA XX)
- Der Verlauf des Streites: Schriften von Amsdorff und Major
- Die Vorgeschichte des Streites
- Majors Rechtfertigungsschrift auf Amsdorffs Vorwürfe
- Amsdorffs Erwiderung
- Ein Vergleich beider Schriften
- Der weitere Verlauf des Streites bis zur Konkordienformel
- Der Abschluß des Streites: Die Konkordienformel (FC IV)
- Der theologische Ertrag des majoristischen Streites
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, den Verlauf des majoristischen Streites zwischen Georg Major und Nikolaus von Amsdorff nachzuzeichnen. Sie analysiert die theologischen Positionen beider Kontrahenten in der Frage nach dem Zusammenhang von Glauben und Werken. Dabei wird insbesondere untersucht, inwieweit die Confessio Augustana (CA) eine Grundlage für beide Positionen bietet und wie die Konkordienformel (FC) zu diesem Streitthema Stellung nimmt.
- Rechtfertigung im Kontext der Confessio Augustana
- Die unterschiedlichen Positionen von Georg Major und Nikolaus von Amsdorff
- Der Einfluss des Streites auf die Entwicklung der lutherischen Theologie
- Die Bedeutung der Konkordienformel für den majoristischen Streit
- Die Relevanz des Themas "Glaube und Werke" in der heutigen Diskussion
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des majoristischen Streites zwischen Georg Major und Nikolaus von Amsdorff dar, der im Kontext des Leipziger Interims entstand. Die Arbeit befasst sich mit der Frage nach der Bedeutung von guten Werken für die Rechtfertigung und untersucht die Positionen beider Kontrahenten vor dem Hintergrund der Confessio Augustana.
Kapitel 2 analysiert das Verständnis von Rechtfertigung zur Zeit der Abfassung der CA, insbesondere die Artikel VI und XX. Es wird untersucht, inwiefern der neue Gehorsam (nova oboedientia) im Sinne der CA von dem traditionellen scholastischen Verständnis von Rechtfertigung abweicht.
Kapitel 3 beschreibt den Verlauf des Streites, beginnend mit den Vorgeschichte und den Schriften von Major und Amsdorff. Es wird darauf eingegangen, welche Positionen in den Schriften vertreten werden und inwieweit sie mit der CA übereinstimmen.
Kapitel 4 analysiert die Konkordienformel (FC IV) und untersucht, inwieweit sie eine Lösung für den Streit um die Bedeutung von guten Werken für die Rechtfertigung bietet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem majoristischen Streit, der Confessio Augustana, der Formula Concordiae, Georg Major, Nikolaus von Amsdorff, Rechtfertigung, Glauben, Werke, neue Gehorsam (nova oboedientia), Rechtfertigungslehre.
- Citar trabajo
- Holger Schmidt (Autor), 1999, Der majoristische Streit - Ein Beispiel für die innerlutherischen Streitigkeiten zwischen der Confessio Augustana und der Formula Concordiae, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2711