Gegenstand dieser Seminararbeit ist die Betrachtung des neuen Insiderrechts, insbesondere die kritische Betrachtung des Begriffes „unter Verwendung“ aus dem Wertpapierhandelsgesetz im Zusammenhang mit dem Verbot von Insidergeschäften . Das
deutsche Insiderrecht ist ein junges Fachgebiet. Es unterlag und unterliegt in seiner kurzen Existenz diversen Veränderungen. Der Kapitalmarkt stellt ein dynamisches und ein sich wandelndes Umfeld dar, was mit Schwierigkeiten für die rechtliche Reglementierung verbunden ist. Das Insiderrecht ist ein wichtiges Rechtsgebiet, denn die Überwachung von Insidergeschäften ist für die Schaffung des Vertrauens der Anleger in den Kapitalmarkt unabwendbar. Um einen Überblick zu schaffen, wird diese Seminararbeit im ersten Schritt eine Darstellung des Insiderrechts vornehmen. Hierfür wird die Entstehungsgeschichte, die Veränderungen, sowie das heutige Insiderrecht selbst abgehandelt. Begleitet wird diese Darstellung von aktuellen Zahlen und Fallbeispielen.
Die Veränderungen im gesetzlichen Bereich sorgten dafür, dass Diskussionen um die Auslegung und Interpretationen des Gesetzes gab, welche für die Rechtsprechung eine große Rolle spielen. Das junge Alter des Insiderrechts mag Grund dafür sein, dass es uneinheitlichen Annahmen gibt. Gerade deshalb liegt es nahe, die Meinungen um den zentralen Begriff des Verbotes des Insiderhandelns, die „Verwendung“ von Insiderinformationen, argumentieren zu lassen. Zum Abschluss werden die Ergebnisse zusammengetragen und bewertet
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Einführung in das Insiderrecht
- II.1 Rechtliche Grundlagen und Geschichte des Insiderrechts
- II.2 Umfänge des Insiderhandels
- III. Verbotenes Insiderhandeln §§ 12 – 14 WpHG
- III.1 Insiderpapier § 12 WPHG
- III.2 Insiderinformation § 13 WPHG
- III.2.1 Emittentenbezogenheit
- III.2.2 Konkrete Informationen
- III.2.3 Keine öffentliche Bekanntgabe
- III.2.4 Kursrelevanz
- III.3 Die Verbotenen Handlungen § 14 WPHG
- III.3.1 Veräußerung oder Erwerb
- III.3.2 Weitergabeverbot oder Mitteilungsverbot
- III.3.3 Empfehlungs- und Weiterleitungsverbot
- IV. Die kritische Betrachtung des Begriffes „Verwenden“
- IV.1 Kausalität zwischen Verwenden und Kenntnis?
- IV.2 Ausnahmen der Verwendung, teleologische Reduktion in Einzelfällen
- V. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert das deutsche Insiderrecht, insbesondere den Begriff „unter Verwendung“ im Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) im Kontext des Verbots von Insidergeschäften. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung des Rechtsgebietes, untersucht dessen aktuelle Auslegung und diskutiert kritische Aspekte der Gesetzesinterpretation.
- Entwicklung und Geschichte des deutschen Insiderrechts
- Der Umfang und die Praxis des Insiderhandels
- Definition und Auslegung des Begriffs „Insiderinformation“
- Kritisches Verständnis des Begriffs „Verwenden“ von Insiderinformationen
- Rechtspraxis und Fallbeispiele im Zusammenhang mit Insiderhandel
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Arbeit untersucht das deutsche Insiderrecht, mit besonderem Fokus auf die kritische Betrachtung des Begriffs „Verwenden“ im Kontext des Verbots von Insidergeschäften nach dem WpHG. Sie betont den dynamischen Charakter des Kapitalmarktes und die Herausforderungen für die rechtliche Regulierung, unterstreicht die Bedeutung des Anlegerschutzes und skizziert den Aufbau der Arbeit.
II. Einführung in das Insiderrecht: Dieses Kapitel präsentiert die rechtlichen Grundlagen und die historische Entwicklung des deutschen Insiderrechts, beginnend mit der EG-Richtlinie 89/592/EWG. Es erläutert die Notwendigkeit des Insiderrechts zur Wahrung des Anlegervertrauens und des reibungslosen Funktionierens des Kapitalmarktes. Es werden die wichtigsten Gesetzesänderungen und deren Auswirkungen diskutiert und die Bedeutung der Richtlinie für die Schaffung eines einheitlichen europäischen Binnenmarktes hervorgehoben. Der Abschnitt behandelt auch die Umsetzung der europäischen Richtlinien im deutschen Recht (WpHG) und dessen spätere Anpassungen durch das AnSVG. Beispiele und Statistiken veranschaulichen die praktische Relevanz des Insiderrechts.
II.2 Umfänge des Insiderhandels: Dieser Abschnitt analysiert den Umfang des Insiderhandels anhand von Zahlen und Fallbeispielen der BaFin aus den Jahren 2009-2011. Er beleuchtet sowohl große Fälle mit erheblichen finanziellen Schäden als auch kleinere Fälle, um die Bandbreite der Insiderdelikte zu verdeutlichen. Durch die Darstellung verschiedener Fälle unterschiedlicher Größenordnung wird die Bedeutung des Insiderverbots in der Praxis hervorgehoben. Die Konsequenzen für die Beteiligten (Verurteilungen, Geldauflagen) werden ebenfalls beschrieben und veranschaulichen die Relevanz der Rechtsdurchsetzung.
III. Verbotenes Insiderhandeln §§ 12 – 14 WpHG: Dieses Kapitel befasst sich ausführlich mit den gesetzlichen Regelungen des verbotenen Insiderhandels gemäß §§ 12-14 WpHG. Es erläutert die Definitionen von Insiderpapieren und Insiderinformationen, inklusive der Kriterien wie Emittentenbezogenheit, Konkretität, Nichtöffentlichkeit und Kursrelevanz. Besonderes Augenmerk liegt auf den verbotenen Handlungen nach § 14 WpHG (Veräußerung, Erwerb, Weitergabe von Informationen). Die Bedeutung jedes einzelnen Kriteriums und dessen praktische Relevanz werden sorgfältig erklärt.
IV. Die kritische Betrachtung des Begriffes „Verwenden“: Der zentrale Teil der Arbeit befasst sich kritisch mit dem Begriff „Verwenden“ im Kontext von Insiderinformationen. Es werden die kausalen Zusammenhänge zwischen der Verwendung von Insiderinformationen und der Kenntnis dieser Informationen analysiert und kritisch hinterfragt. Der Abschnitt erörtert Ausnahmen von der Verwendung und die teleologische Reduktion des Begriffs in Einzelfällen, wobei die Problematik der Interpretation und Rechtsanwendung im Detail beleuchtet wird.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Insiderrecht und der Begriff "Verwenden"
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert das deutsche Insiderrecht, insbesondere den kritischen Begriff „unter Verwendung“ von Insiderinformationen im Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) im Kontext des Verbots von Insidergeschäften. Sie beleuchtet die Entwicklung des Rechtsgebietes, untersucht dessen aktuelle Auslegung und diskutiert kritische Aspekte der Gesetzesinterpretation.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung und Geschichte des deutschen Insiderrechts, den Umfang und die Praxis des Insiderhandels, die Definition und Auslegung des Begriffs „Insiderinformation“, ein kritisches Verständnis des Begriffs „Verwenden“ von Insiderinformationen und die Rechtspraxis mit Fallbeispielen im Zusammenhang mit Insiderhandel.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit und worum geht es jeweils?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel I (Einleitung) gibt einen Überblick und skizziert den Aufbau. Kapitel II (Einführung in das Insiderrecht) präsentiert die rechtlichen Grundlagen und die historische Entwicklung, inklusive der EG-Richtlinie und der Umsetzung im deutschen Recht (WpHG). Kapitel II.2 (Umfänge des Insiderhandels) analysiert den Umfang anhand von Zahlen und Fallbeispielen. Kapitel III (Verbotenes Insiderhandeln §§ 12 – 14 WpHG) befasst sich ausführlich mit den gesetzlichen Regelungen des Insiderhandels. Kapitel IV (Die kritische Betrachtung des Begriffes „Verwenden“) analysiert den Begriff „Verwenden“ im Kontext von Insiderinformationen und deren kausale Zusammenhänge. Kapitel V (Fazit) fasst die Ergebnisse zusammen.
Was ist der Fokus der kritischen Betrachtung des Begriffs "Verwenden"?
Der zentrale Fokus liegt auf der kritischen Analyse des Begriffs „Verwenden“ von Insiderinformationen. Es werden die kausalen Zusammenhänge zwischen der Verwendung von Insiderinformationen und der Kenntnis dieser Informationen analysiert und kritisch hinterfragt. Ausnahmen von der Verwendung und die teleologische Reduktion des Begriffs in Einzelfällen werden detailliert untersucht.
Welche Quellen werden in der Seminararbeit verwendet?
Die Seminararbeit bezieht sich auf das Wertpapierhandelsgesetz (WpHG), die EG-Richtlinie 89/592/EWG, und wahrscheinlich auf weitere Rechtsprechung und Literatur zum Thema Insiderhandel. Konkrete Quellenangaben sind im Haupttext der Arbeit zu finden.
Werden Fallbeispiele behandelt?
Ja, die Arbeit verwendet Fallbeispiele der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) aus den Jahren 2009-2011 um den Umfang des Insiderhandels zu veranschaulichen und die praktische Relevanz des Insiderverbots zu unterstreichen. Weitere Fallbeispiele könnten im Kontext der kritischen Analyse des Begriffs "Verwenden" vorkommen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Seminararbeit?
Die Seminararbeit zielt darauf ab, das deutsche Insiderrecht zu analysieren und ein kritisches Verständnis des Begriffs „Verwenden“ von Insiderinformationen zu entwickeln. Sie möchte die aktuelle Auslegung des Gesetzes beleuchten und kritische Aspekte der Gesetzesinterpretation diskutieren.
- Quote paper
- Robin Kube (Author), 2012, Insiderrecht. Eine kritische Betrachtung des Begriffs Verwenden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271344