Die Marke war und ist ein Megathema, denn wir umgeben uns in allen Lebensbereichen mit Marken. Sie sind ein nicht mehr wegzudenkender Teil unserer Kultur geworden und begleiten unseren Alltag.
Einerseits zu einer banalen Begleiterscheinung des modernen Lebens geworden, strahlen manche Marken andererseits eine Aura mythischer Unberührbarkeit aus, die bisweilen gar in kultisch anmutender Verehrung zu gipfeln scheint. Doch es ist vor allem der folgende Eindruck, welcher sich manifestiert: fast gleichgültig, wohin man schaut, welche gesellschaftlichen Bereiche man betrachtet – überall findet sich die Marke. Welche Auswirkungen hat das Auftauchen der Marke, die sich rein intuitiv zunächst einmal ökonomischen Zusammenhängen zuordnen lässt, in anderen gesellschaftlichen Bereichen? Welche Rolle und Bedeutung nimmt die Marke auch gesamtgesellschaftlich ein?
Scheinbar alles kann gegenwärtig zur Marke werden: Vereine und Organisationen, Prominente und Hochschulen, Städte und Nationen, Kirchen und Parteien. Insofern möchte man beinahe die Frage stellen, was (noch) nicht zur Marke geworden ist.
Ausgehend von diesen Fragen und dem zunächst eher diffusen Eindruck einer scheinbaren Allgegenwärtigkeit der Marke soll in der vorliegenden Arbeit systematisch und soziologisch untersucht werden, inwieweit die These einer möglichen Ausweitung der Markenzone zutrifft. Konkret soll dabei herausgearbeitet werden, ob überhaupt, in welchem Umfang und weshalb Marken außerhalb der Wirtschaftssphäre zu finden sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Vorbetrachtungen
- Markendefinition
- Ansätze und Definitionen
- Juristischer Ansatz
- Instrumenteller Ansatz
- Wirkungsbezogener Ansatz
- Kommunikationsbezogener Ansatz
- Identitätsbezogener Ansatz
- Eigene Markendefinitionen
- Marke als eine auf einem Markt gehandelte Leistung
- Marke als eine mit einem Image verbundene Leistung
- Marke als kommunikative Leistung
- Marke als mit einem Metanutzen verbundene Leistung
- Marke als Ordnungsbildnerin
- Marke als Mittel zur Distinktion und Identitätsstiftung
- Ansätze und Definitionen
- Untersuchung des Markenbegriffs in Funktionssystemen
- Systemtheoretische Grundlagenbegriffe
- Vorbemerkung
- Kunst
- Marken in der Kunst
- Kunst und Wirtschaft
- Fazit
- Politik
- Marken in der Politik
- Politik und Wirtschaft
- Fazit
- Massenmedien
- Marken in den Massenmedien
- Medien und Wirtschaft
- Fazit
- Schlussbetrachtung
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage, ob und inwiefern sich das Konzept der Marke von der Wirtschaftssphäre auf andere gesellschaftliche Bereiche ausgeweitet hat. Die Arbeit analysiert die Rolle der Marke in drei exemplarischen Funktionssystemen: Kunst, Politik und Medien. Ziel ist es, die These einer möglichen Ausweitung der Markenzone zu untersuchen und herauszufinden, ob und in welchem Umfang Marken außerhalb der Wirtschaft zu finden sind.
- Die Ausweitung der Markenzone
- Die Rolle der Marke in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen
- Die Vernetzung von Wirtschaft und anderen Funktionssystemen
- Die Bedeutung von Marken in Kunst, Politik und Medien
- Die Auswirkungen der Markenbildung auf die jeweiligen Funktionssysteme
Zusammenfassung der Kapitel
Das Kapitel "Vorbetrachtungen" beleuchtet die historische Entwicklung des Markenbegriffs und die unterschiedlichen Perspektiven auf die Marke. Es wird deutlich, dass die Marke ein Phänomen ist, das sowohl Bewunderung als auch Kritik hervorruft und in einem Spannungsfeld zwischen Zuversicht und Zweifel steht.
Das Kapitel "Markendefinition" stellt verschiedene Ansätze zur Beschreibung der Marke vor, darunter den juristischen, den instrumentellen, den wirkungsbezogenen, den kommunikationsbezogenen und den identitätsbezogenen Ansatz. Aus diesen Ansätzen wird eine eigene Arbeitsdefinition der Marke entwickelt, die auch außerhalb ökonomischer Zusammenhänge anwendbar ist.
Das Kapitel "Untersuchung des Markenbegriffs in Funktionssystemen" analysiert die Rolle der Marke in den drei ausgewählten Funktionssystemen Kunst, Politik und Medien. Dabei werden die systemtheoretischen Grundlagen von Niklas Luhmann genutzt, um die Funktionsweise der jeweiligen Systeme zu beschreiben und die Bedeutung der Marke innerhalb dieser Systeme zu untersuchen.
Das Kapitel "Schlussbetrachtung" fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und reflektiert die Frage nach der Ausweitung der Markenzone. Es wird deutlich, dass die Marke ein flexibles Konstrukt ist, das sich leicht von rein ökonomischen Zusammenhängen lösen kann. Die Arbeit zeigt auch die enge Verflechtung verschiedener gesellschaftlicher Teilbereiche und die Auswirkungen der Markenbildung auf diese Bereiche.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Marke, die Markenzone, die Ausweitung der Markenzone, die Systemtheorie, Niklas Luhmann, Kunst, Politik, Medien, Funktionssysteme, strukturelle Kopplung, Image, Kommunikation, Metanutzen, Ordnungsfunktion, Distinktion, Identitätsstiftung, Ökonomisierung, Professionalisierung, Massenkommunikation.
- Citation du texte
- Sabine Oettrich (Auteur), 2013, Reflexionen zu einer Ausweitung der Markenzone, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271592