Im Rahmen meines zweiten japanologischen Proseminars befassten sich die Kursteilnehmer mit japanischer Volks- und Völkerkunde. Der Ausgangstext meiner Arbeit befand sich in einem Standardwerk zur japanischen Volkskunde, herausgegeben vom renommierten Soziologen Shintani Takanori. In dem betreffenden Artikel befasst sich der Volkskundler Tsunemitsu Tōru mit der Frage, wieso sich kaidan in Schulen an so großer Beliebtheit erfreuen. Diese Fragestellung möchte ich im Rahmen meiner Arbeit übernehmen und mit der Frage nach der Herkunft der kaidan ergänzen, um so vielleicht einen Bezug zum alten Volksglauben finden zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geister und Fabelwesen in der japanischen Mythologie
- Bakemono
- Yūrei
- Yōkai
- Mizuki Shigeru
- Der Fall und die Wiederauferstehung der kaidan
- Informationsaustausch
- Schauplatz Schule
- Das japanische Bildungssystem
- Das Bildungssystem vor 1600
- Das Bildungssystem nach 1600
- Schulbezogene kaidan
- Entstehung von „Toilettengeistern“
- Weitere unheimliche Orte
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung japanischer Schauermärchen (kaidan) in japanischen Schulen, insbesondere mit Geschichten, die sich auf Toiletten beziehen. Die Arbeit untersucht die Herkunft der kaidan und die Rolle, die sie im japanischen Bildungssystem spielen. Sie beleuchtet auch die Beziehung zwischen diesen Geschichten und dem alten japanischen Volksglauben.
- Die Entstehung und Entwicklung von kaidan in der japanischen Kultur
- Die Bedeutung von Geister- und Fabelwesen (bakemono) in der japanischen Mythologie
- Der Einfluss des japanischen Bildungssystems auf die Verbreitung von kaidan
- Die Rolle von Toiletten als Schauplatz unheimlicher Geschichten
- Der Toilettengeist Hanako als Symbol für die Ängste und Mythen im japanischen Schulalltag
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt den ersten Kontakt des Autors mit japanischen Horrorgeschichten sowie die Motivation für die vorliegende Arbeit. Sie stellt zudem den Forschungsgegenstand und die Forschungsfragen dar.
Kapitel 1 befasst sich mit den verschiedenen Arten von Geistern und Fabelwesen in der japanischen Mythologie, insbesondere mit Yūrei (dunkle Geister) und Yōkai (Fabelwesen). Es werden die Unterschiede zwischen diesen Wesen sowie ihre Beziehung zur menschlichen Gesellschaft erläutert.
Kapitel 2 analysiert den Informationsaustausch zwischen japanischen Dörfern vor und nach der Einführung der Schulpflicht und untersucht, wie sich die Verbreitung von kaidan durch diese Entwicklungen verändert hat.
Kapitel 3 widmet sich dem Schauplatz Schule und untersucht das japanische Bildungssystem, seine Entwicklung und die damit verbundenen Geschichten über Geister und Fabelwesen. Es fokussiert auf Geschichten, die sich auf Toiletten beziehen, insbesondere auf den Toilettengeist Hanako.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen: kaidan, japanische Mythologie, bakemono, Yūrei, Yōkai, japanisches Bildungssystem, Schultoiletten, Toilettengeist Hanako.
- Quote paper
- Bernhard Stern (Author), 2012, Unheimliche Schulgeschichten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272027