Mit diesen Worten beschrieb der Schriftsteller Klaus Mann, Sohn von Thomas Mann und Neffe von Heinrich Mann, den expressionistischen Dichter und Arzt Gottfried Benn 1942 in seiner Autobiografie „Der Wendepunkt“. Mann verehrte den 20 Jahre älteren Benn und sah in ihm ein Vorbild. Die Freundschaft, die beide verband, zerbrach allerdings anlässlich einer etwa neun Jahre zuvor öffentlich ausgetragenen Auseinandersetzung; Grund waren die unterschiedlichen politischen Positionen beider Literaten. Denn Gottfried Benn wandte sich 1933 zunächst den Nationalsozialisten zu und sprach sich mit großer Überzeugung für den „Neuen Staat“ aus, während sich Klaus Mann dagegen wandte und wie viele andere Schriftsteller Deutschland verließ. Benns Haltung konnte er nicht akzeptieren und formulierte seine Enttäuschung darüber in einem persönlichen Brief an Benn, der diesen öffentlich beantwortete. In der Antwort bezog Benn nicht nur Stellung zu Manns Brief, sondern nahm ihn außerdem zum Anlass, seine Meinung zur Emigration von Schriftstellern überhaupt darzustellen. Die Auseinandersetzung beider wurde zu einer öffentlichen Kontroverse, die Thema der vorliegenden Arbeit ist. Dabei steht die Frage im Vordergrund, warum sie eine solche öffentliche Relevanz erlangte und welches Verständnis Benn und Mann von Verantwortung der Gesellschaft gegenüber hatten.
Um die Motive und Positionen von Benn und Mann besser nachvollziehbar zu machen, gehe ich auf einige Ereignisse vor der hier schwerpunktmäßig untersuchten Debatte ein. Denn Benn geriet bereits Ende der zwanziger Jahre von einem „repräsentativen literaturpolitischen Konflikt“ in den nächsten (Ziegler, S. 29), was Auswirkungen auf seine Reaktionen nach 1933 im Allgemeinen und im Konflikt mit Mann im Besonderen hatte.
Anschließend betrachte ich wichtige Ereignisse aus Benns und Manns Leben, wobei ich mich auf die Zeit bis zu der Kontroverse beschränke. Anschließend gebe ich einen kurzen Überblick über die politische Situation in Deutschland vor und während des Konflikts, den ich anschließend nachzeichne. Schließlich erfolgt die Einordnung der Kontroverse in Bezug auf die Relevanz für die Öffentlichkeit.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Gottfried Benn und seine „Rolle als Schriftsteller in dieser Zeit“
2.1. „Können Dichter die Welt ändern?“ – Die erste Debatte um Benn in der „Neuen Bücherschau“
2.2. „Eine Geburtstagsrede und die Folgen“ – Die Kritik an Benns Rede für Heinrich Mann
2.3. „Die Einwirkung der Kritik auf den Schaffenden“ – Benns weitere Entwicklung ab 1932
3. „Auf der Suche nach einem Weg“ – Zum Leben von Klaus Mann
4. Die politische Situation in Deutschland 1929-1933
5. Die Kontroverse zwischen Gottfried Benn und Klaus Mann
5.1. Der Brief von Klaus Mann an Gottfried Benn
5.2. Benns öffentliche „Antwort an die literarischen Emigranten“
5.3. „Gottfried Benn. Oder: Die Entwürdigung des Geistes“ – Manns Reaktion auf Benns öffentliche Antwort
5.4. Die weiteren Entwicklungen nach der Kontroverse und Benns „innere Emigration“
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
Anmerkung: Teile der Kapitel- und Zwischenüberschriften sind Titel von Gottfried Benns und Klaus Manns Schriften
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