Die immer rasantere Veränderung der Gesellschaft durch den Einfluss des Internets und dort vor allem der konstruierten Realität in den Social Networks, welche sich seit einigen Jahren enorme Beliebtheit erfreuen, macht es erforderlich, dass dieses Feld von der Soziologie erforscht wird. In den Fokus soll hier nun die Online-Kommunikation rücken. Während die Kommunikation im Cyberspace vor einigen Jahren noch vorwiegend in Chat-Rooms stattfand, wird man heute feststellen, dass sich der Austausch der Menschen im Schwerpunkt auf soziale Netzwerke, wie Facebook, Wer-kennt-wen usw. verlagert hat. Zusätzlich zu den Chatfunktionen, die diese sozialen Netzwerke aufweisen, geben sie Personen, sowohl juristischer als auch natürlicher Art, die Möglichkeit sich selbst darzustellen und eine persönliche Vorstellung zu projizieren. Wenn man also die Online-Kommunikation erforschen möchte, dann ist es von enormer Bedeutsamkeit sein Augenmerk nicht nur auf die in Chats geführten Dialoge zu richten, sondern auch die Oben genannten Selbstdarstellungen und die Kommunikation über die Mitteilung mehr oder minder öffentlich zugänglicher Art mit ein zu beziehen. Das Forschungsfeld, dem ich mich auf den folgenden Seiten widmen werde ist die Kommunikation in Facebook. Hierbei gilt allerdings zu beachten, dass ein Unterschied zwischen der Darstellung von Privatpersonen und Verbänden/Parteien und Unternehmen besteht. Daher lautet meine Frage: „Wie gestaltet sich die Kommunikation von Unternehmen und NGOs, sowie Politikern auf Facebook?“ Es gilt zu beachten, dass hier „das Prinzip der Kommunikation unter physischer Abwesenheit“(Strübing, 2004: 2) gilt. Es wird darauf hingewiesen, dass bei einer Kommunikation im virtuellen Raum die Kommunizierenden weder Gestik und Mimik, noch andere sonstigen Auffälligkeiten, wie der Tonfall, in der Auseinandersetzung miteinander beobachten können. Das heißt, dass auf die Visualisierung von Gefühlslagen geachtet werden muss. So gelten durchweg großgeschriebene Worte als geschriene Worte. Ebenfalls grundlegend für die Konversationsanalyse ist die Ordnungsprämisse,
„die besagt, daß [sic!] kein in einem Interaktionstransskript auftauchendes Textelement als Zufallsprodukt betrachtet wird, sondern immer als Bestandteil einer sich im Handeln der Be-teiligten reproduzierenden Ordnung“ (Bergman, 1985: 311).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Methodisches Vorgehen
- Deskription der Datenstücke
- Audi Deutschland
- Greenpeace Deutschland
- Peer Steinbrück
- Analyseverfahren
- Datenanalyse
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Kommunikation von Unternehmen, NGOs und Politikern auf Facebook. Ziel ist es, die Besonderheiten dieser Kommunikation im Vergleich zur privaten Online-Kommunikation zu analysieren und die zugrundeliegenden Motive und Strategien zu erforschen.
- Die Rolle der Selbstpräsentation in der Online-Kommunikation
- Der Einfluss von technischen und sozialen Faktoren auf die Kommunikation
- Die Bedeutung von Interaktionsgrammatik und emotionaler Kommunikation
- Die Unterschiede zwischen der Kommunikation von Unternehmen, NGOs und Politikern und der privaten Online-Kommunikation
- Die Chancen und Herausforderungen der Online-Kommunikation für Unternehmen, NGOs und Politiker
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Relevanz der Online-Kommunikation im Kontext der gesellschaftlichen Veränderungen durch das Internet und die sozialen Netzwerke. Sie führt den Fokus auf die Kommunikation auf Facebook und stellt die Forschungsfrage: „Wie gestaltet sich die Kommunikation von Unternehmen und NGOs sowie Politikern auf Facebook?"
Der Forschungsstand gibt einen Überblick über die aktuelle Literatur zum Thema Online-Kommunikation und Facebook. Er beleuchtet die Arbeiten von Bernadette Kneidinger, Nina Pauer und Julia Haider, die sich mit den psychosozialen Aspekten der Online-Kommunikation und der Selbstpräsentation auf Facebook befassen. Außerdem wird die Rollentheorie von Erving Goffman in den Kontext der Online-Kommunikation gestellt.
Der Abschnitt „Methodisches Vorgehen" beschreibt den methodischen Ansatz der Arbeit. Die Datenbasis besteht aus Screenshots von Facebook-Fanseiten von Audi Deutschland, Greenpeace Deutschland und Peer Steinbrück. Die Analyse erfolgt anhand einer Konversationsanalyse, die es ermöglicht, die Kommentare im Kommunikationsschema zu bewerten und die fehlende Mimik und Gestik sowie den Tonfall zu interpretieren.
Die Deskription der Datenstücke bietet eine detaillierte Beschreibung der Facebook-Fanseiten von Audi Deutschland, Greenpeace Deutschland und Peer Steinbrück. Sie analysiert die visuellen Elemente, die Interaktionsmöglichkeiten und die Inhalte der Seiten.
Die Datenanalyse konzentriert sich auf die Kommentare zum Kraftstoffverbrauch diverser Fahrzeugmodelle von Audi. Sie analysiert die Interaktion zwischen dem Kritiker „Hans" und dem Audi-Team, wobei die Verwendung von Interaktionsgrammatik, die argumentativen Strategien und die emotionale Färbung der Kommentare im Vordergrund stehen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Online-Kommunikation, Facebook, Selbstpräsentation, Unternehmenskommunikation, NGO-Kommunikation, politische Kommunikation, Konversationsanalyse, Interaktionsgrammatik, emotionale Kommunikation, Imagepflege, gesellschaftliche Veränderungen und technische Innovationen.
- Citar trabajo
- Kevin Deusing (Autor), 2013, Onlinekommunikation. Kommunikation von Unternehmen, NGOs und Politikern auf Facebook, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272243