Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Begriffsdefinitionen
3 Lernen im Wandel der Zeit
4 Lernmethoden anhand des Bsp. abH Stützunterricht
5 Lern- und Selbstlernkompetenz
6 Rollenbezogene Betrachtungen
7 Fazit
8 Literaturverzeichnis
9 Abbildungsverzeichnis
Das beste Training liegt immer
noch im selbständigen Machen.
Cyril Northcote Parkinson
(1909- 1993) brit. Historiker
1 Einleitung
Im Zuge dieser Projektarbeit möchte ich auf die verschiedensten Formen des Lernens eingehen. In meiner Tätigkeit als Dozentin und Begleitung von Auszubildenden, vordergründig von Industriekaufleuten während ihrer beruflichen Ausbildung ist es mir ein Anliegen deren Schlüsselqualifikationen auszubauen und zu stärken. Informelles Lernen zu schulen und den Schülern zu zeigen wie man sich stets selbst motiviert.
Die Anforderungen an Auszubildende haben sich in Bezug auf Ihre Handlungskompetenzen im Vergleich von der Industriegesellschaft zur heutigen Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft enorm verändert. Von ihnen wird vor allem mehr Flexibilität und das schnelle Reagieren auf veränderte Situationen verlangt (Euler & Hahn, 2007, S. 267). Somit rücken immer mehr die Kompetenz zum selbstständigen Lernen, sowie die Möglichkeiten dies zu schulen in den Vordergrund.
Im Themenfeld „Lernformen in der beruflichen Ausbildung“ liegt es nahe neue Lernkulturen zu begründen, die den Anforderungen der neuen Welt gerecht werden.
Immer mehr Gewicht werden der Selbstlernkompetenz zu gemessen. Diese ist heute auch in der beruflichen Ausbildung unverzichtbar. Sie zählt zu den Personalkompetenzen und bildet eine solide Basis der Handlungskompetenzen.
Um die Erfüllung der täglichen Arbeitsaufgaben zu bewältigen ist die Medienkompetenz, das heißt der Einsatz von Computern, bestimmten Programmen und dem Internet unerlässlich. Der Umgang mit mediengestützter Hard- bzw. Software fördert die Entwicklungsprozesse von Selbstlernkompetenzen.
2 Begriffsdefinitionen
Ergänzend zum vorausgehenden Vorwort werde ich in diesem Kapitel zentrale Begriffe erläutern, um eine konkrete Zuordnung zu bestimmten Aussagen zu erleichtern.
Eine der relevanten Terminologien stellt die Bezeichnung „Schlüsselqualifka-tionen“ dar, die heutzutage auch als Soft-Skills bekannt sind. Sie stellen im Gegensatz zu spezifischen Fachkenntnissen Meta-Fähigkeiten dar, die zum Beispiel das Annehmen von Wissen ermöglichen. Schlüsselqualifikationen beziehen sich jedoch im Unterschied zu den Soft- Skills auf sämtliche Bereiche des Lebens. Soft- Skills beleuchten vor allem die sozialen Ansprüche in der Berufswelt. Sie werden zur Darstellung von Anlagen, Fähigkeiten und Einsatzbereitschaft einer Person zur Ausführung von Handlungen verwendet. Das Hauptaugenmerk liegt ähnlich wie bei den Schlüsselqualifikationen, nicht mehr nur bei den fachlichen Qualifikationen, sondern bei den Charaktereigenschaften der Person selbst.
Der Fachausdruck der Schlüsselqualifikation ist alles andere als neu. Bereits 1974 wurde der Begriff „Schlüsselqualifikationen“ in der Literatur durch Dieter Mertens geprägt. Der gelernte Volkswirt und damalige Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung machte darauf aufmerksam, dass die ausbleibende Berechenbarkeit zukünftiger Entwicklungen unspezifische, außergewöhnliche Kompetenzen erforderlich macht. Mertens verdeutlichte die Wichtigkeit, schnell und flexibel auf neue Forderungen des Arbeitsmarktes reagieren zu können. Dadurch sind sie in der Lage die schon erworbenen beruflichen Fähigkeiten zu erhalten und diese nun den veränderten Anforderungen entsprechend einzusetzen. Diese Schlüsselqualifikationen bilden den „Schlüssel“ zur raschen und einfachen Erschließung von modifizierten Spezialwissen (Dieter Mertens, 1974, S. 36-43).
Der Begriff der Schlüsselqualifikation gehört heute zum festen Wortschatz der Bildungs- und Arbeitsmarktpolitiker. Fast jeder versteht etwas anderes unter Schlüsselqualifikationen, da sie häufig sehr allumfassend und grundsätzlich diskutiert werden.
Zu den Schlüsselqualifikationen zählt man im Allgemeinen die Sozialkompetenz, Methodenkompetenz, Selbst- und Handlungskompetenz. Hinzu können kommen Gesichtspunkte wie Medienkompetenz und emotionale Kompetenz. Allerdings sind die einzelnen Kompetenzfelder nur grob voneinander zu trennen und haben große Schnittmengen untereinander.
Nach Prof. Herbert Beck beinhalten Schlüsselqualifikationen folgende Punkte:
-Sie dienen der Erschließung (Schlüssel) wechselnden Spezialwissen
-Sie beinhalten kein spezielles Fachwissen, sondern eine allgemeine berufliche Leistungsfähigkeit.
-Sie stellen berufs- und funktionsübergreifende Eignung mit übergeordneter Bedeutung für die Bewältigung zukünftiger Aufgaben dar
-Sie waren schon immer von Bedeutung und stehen wegen der Wandlungen auf allen Gebieten jetzt stärker im Mittelpunkt.
-Sie sind mehr als die herkömmlichen „Kenntnisse“ und „Fertigkeiten“, sie beinhalten weitere „Fähigkeiten“
-Sie sind vielfältig anwendbar und liefern den „Schlüssel“ zum Problemlösen bei neu gestellten Arbeitsaufgaben
-Sie dienen der Selbsthilfe, indem sie zum selbständigen lebenslangen Lernen befähigen.
(H.Beck, Schlüsselqualifikationen - Bildung im Wandel, 1995)
Das Ziel von Schlüsselqualifikationen bzw. Kompetenzen besteht darin, die Person zu befähigen, auch in schwierigen, unvorhergesehenen Problemsituationen sicher und kompetent handeln zu können. Die Existenz von breit gefächerten Fähigkeiten und Fertigkeiten bildet dafür den Grundstein.
[...]
- Arbeit zitieren
- Marina Zuber (Autor), 2014, Lernformen in der beruflichen Ausbildung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272388
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