"Bio-Mode" am Beispiel von "Hess-Natur" als Unterrichtsthema im Fächerverbund "Mensch, Natur und Kultur"


Term Paper (Advanced seminar), 2014

37 Pages, Grade: 1,5


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Inhaltsverzeichnis

A EINLEITUNG

B »BIO-MODE« AM BEISPIEL VON »HESS NATUR«
1 Begriffsklärung »Mode«
2 Vom »Bio-Rohstoff« zur »Bio-Mode«
3 »Hess Natur« - ein »Bio-Mode-Unternehmen« stellt sich vor
3.1 Unternehmensgeschichte - Engagement - Auszeichnungen
3.2 Projekte
4 Begriffsklärung Sozial- und Umweltstandards
4.1 Unternehmensinterne Sozialstandards
4.2 Unternehmensinterne Umweltstandards
5 Das Textile Netzwerk
5.1 Produktionsökologie
5.2 Human- und Gebrauchsökologie
5.3 Entsorgungsökologie

C DIDAKTISCHE REFLEXION
1 Bezug zum Bildungsplan
2 Didaktische Analyse
2.1 Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung
2.2 Exemplarische Bedeutung
2.3 Einbettung des Themas in die Unterrichtseinheit
2.4 Lernziele
2.5 Didaktische Reduktion
3 Entwicklung und Ausarbeitung eines methodischen Bausteins

D RESÜMEE

E LITERATURVERZEICHNIS
1 Literaturquellen
2 Internetquellen

F ABBILDUNGSVERZEICHNIS

A Einleitung

Eine Idee, die sich nicht verbreitet, ist nichts wert. Das gilt auch für nachhaltige Mode. Immer mehr Menschen interessieren sich für »Bio-Mode« und somit für einen verant- wortungsbewussten Umgang mit ihrer »zweiten Haut«. Der Markt wächst dynamisch, denn die Idee der »Bio-Mode« dient dem Erhalt unserer Gesundheit und Umwelt.

Die Berichterstattung in den Medien über katastrophale Produktions- und Arbeitsbedin- gungen diverser Textilunternehmen, die Auslaugung der Böden und damit einherge- hende Naturkatastrophen sensibilisieren viele Verbraucher und wecken das Bedürfnis, etwas zu ändern und die Bedingungen, unter denen Mode entsteht, zu hinterfragen. Themen wie Umweltauswirkungen, gesundheitliche Aspekte und die sozialen Auswir- kungen unseres Textilkonsums sind stärker denn je in den Medien vertreten. Informierte Verbraucher1 nehmen als kritische Käufer2 von Textilien Einfluss auf die Bereiche Pro- duktions-, Human-, Gebrauchs- und Entsorgungsökologie entlang des textilen Netz- werks. Materialien, die nach internationalen ökologischen Standards zertifiziert und un- ter fairen Arbeitsbedingungen produziert wurden, finden stetig mehr Beachtung und werden von Verbrauchern vermehrt in den Kaufentscheidungsprozess mit einbezogen. Und diese Qualität hat ihren Preis. Es ist richtig, dass »Bio-Mode« nicht zum Niedrig- preis zu erwerben ist. Dass sie aber grundsätzlich teurer als konventionell hergestellte Markenmode ist, ist ein Vorurteil. Das zeigen Preisbeispiele gängiger Anbieter nachhal- tiger Mode. »Bio-Mode« findet man zudem nicht nur auf hohem Qualitätsniveau, son- dern auf einem ebenso hohen ästhetischen Niveau. Das wachsende Angebot und die Nachfrage an umweltfreundlich hergestellten Textilien beweist, dass »Bio-Mode« auch schick sein kann und modischen Ansprüchen gerecht wird. Umweltbewusstsein und modernes, kreatives Design sind längst kein Widerspruch mehr. Nachhaltige Labels existieren für jeden Stil und präsentieren Mode in attraktiven Schnitten und Formen und in leuchtenden Farben. Eigenständige Fachmessen wie die »Ethical Fashion Show Ber- lin« und den »Green Showroom« thematisieren »Bio-Mode«, appellieren an das nach- haltigkeitsbezogene Bewusstsein der Verbraucher und beleuchten insbesondere auch die ethischen Aspekte der textilen Modebranche. Doch für den Verbraucher ergibt sich gegenwärtig ein Problem: nicht der Preis, die Qualität oder das Design, sondern die Verfügbarkeit und die Schwierigkeit, „sich bei der beachtlichen Anzahl an unterschiedlichen Labels, Zertifikaten, Organisationen und Verbänden zurechtzufinden“ [Die- kamp/Koch (2010), S. 8].

Die zentrale Frage, unter welchen konkreten sozialen und ökologischen Bedingungen »Bio-Mode« hergestellt wird, bleibt jedoch oft unbeantwortet. Diese Hausarbeit präsen- tiert im ersten, fachwissenschaftlichen Teil am Beispiel des Öko-Labels »Hess Natur« einen verantwortungsbewussten Produktionsprozess unter Einhaltung ökologischer und sozialer Standards als grundlegende Bestandteile der Unternehmensphilosophie ent- lang der weltumfassenden textilen Kette. Das Unternehmen sieht sich selbst als „Vorrei- ter ethischen Handelns“ [www.hessnatur.com]. Soziales, ökologisches und kulturelles Engagement werden an verschiedenen Projekten aufgezeigt und bekunden, dass Wirt- schaftlichkeit und Nachhaltigkeit nicht zwingend gegenläufig sein müssen. Zu Beginn werden Aspekte der Mode und deren Funktion definiert und es stellt sich hierbei die Frage, ob das Phänomen Mode aufgrund ihrer relativen Kurzlebigkeit den ökologischen, ökonomischen und sozialen Ansprüchen einer langfristig nachhaltigen Wirtschaftsweise gerecht werden kann. Ökotextil-Zeichen, die Verbrauchern die Umweltfreundlichkeit von Produkten signalisieren, werden aufgrund des Umfangs nicht erläutert.

Der zweite, didaktische Teil thematisiert »Bio-Mode« und nachhaltigen Konsum als elementare Bestandteile der Verbraucherbildung im Fächerverbund „Mensch, Natur und Kultur“. Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern in der Auseinandersetzung mit Alltagskul- tur für ökologische Belastungen und gesundheitliche Gefahren entlang der textilen Kette zu sensibilisieren und sie zu einem verantwortungsbewussten Konsum zu motivieren. Relevante Kompetenzen aus dem Bildungsplan für die Grundschule werden der Unter- richtseinheit zugeordnet und genannt. Bedeutung und Relevanz der textilen Kette als Thema der Unterrichtseinheit »Bio-Mode und nachhaltiger Konsum« werden aufgezeigt, didaktisch analysiert und reduziert. Abschließend wird eine mögliche Umsetzung des Themas in Klassenstufe 4 vorgestellt.

B »Bio-Mode« am Beispiel von »Hess Natur«

1 Begriffsklärung »Mode«

„Der Terminus Mode, der sich aus dem lateinischen modus, das »Art und Weise« aber auch »Regel« und »Maßstab« bedeutet, ableitet, wurde im 17. Jahrhundert aus Frank- reich übernommen.“ [Ebner (2007), S. 12] Mode ist ein „allumfassendes kulturelles Phänomen“ und berücksichtigt laut Ebner die Bereiche Identität, Repräsentation, Pro- duktion, Regulierung und Konsum. Aufgrund ihrer relativen Kurzlebigkeit gilt Mode als „substanzlose Äußerlichkeit“ [ebd. S. 12], da ihre Erscheinungsform aktuellen und sich ständig verändernden Strömungen unterliegt. Die »Art und Weise« wird zur Mode, wenn sie durch Akzeptanz in der Kollektivität dem Zeitgeschmack der Gesellschaft ent- spricht. „Kleidung dient in diesem Sinne als Mittel, einen Maßstab aufrecht zu erhalten oder zu erfüllen, um den Regeln des gesellschaftlichen Lebens zu entsprechen, oder aber auch als Mittel, sich diesen entgegenzustellen.“ [ebd. S. 13]

Modische Kleidung wird von der Gesellschaft anerkennend gewürdigt, hingegen nicht- modisches Verhalten verachtet wird. Der Mensch bzw. die Gesellschaft bestimmt, wie lange die Periode einer Modeausprägung andauert. Doch trotz ihrer „Verfallenheit dem Wechsel gegenüber“ [ebd. S. 12] leben und lieben wir Mode - als Teil unseres kulturel- len Alltags. Doch kann die Mode der Zukunft dem gesellschaftlichen Anspruch bezüg- lich Lebensstil und Lebensfreude auch zugleich Verantwortung für Mensch und Natur übernehmen?

2 Vom »Bio-Rohstoff« zur »Bio-Mode«

»Bio« ist eine Kurzform für »biologisch« und bedeutet „aus natürlichen Stoffen herge- stellt“ [www.duden.de]. Bezüglich der Rohstoffgewinnung von »Bio-Textilien« werden zwei Arten unterschieden: gemäß den Richtlinien für ökologischen Landbau werden pflanzliche Naturfasern nach »kontrolliert biologischem Anbau« (kbA) und tierische Na- turfasern nach »kontrolliert biologischer Tierhaltung« (kbT) erzeugt. Folglich müssen die Fasern der »Bio-Mode« ökologisch produziert werden und „dabei alle in diesen Regelungen festgesetzten Mechanismen und Grenzwerte umsetzen und einhalten“ [Kloos (2009), S. 19]. Der »IFOAM3 -Standard« gibt vor, dass mindestens 95 Prozent der genutzten Fasern ökologisch produziert sein müssen, damit das Textilprodukt auch als solches gekennzeichnet werden darf [vgl. ebd. S. 19].

Ein T-Shirt aus »Bio-Baumwolle« ist allerdings noch kein »Bio-T-Shirt«. „Das Bio- Zertifikat für Baumwolle garantiert ausschließlich den ökologischen Anbau der Faser.“ [www.umweltinstitut.org] Der Einsatz von chemischen Pestiziden, Herbiziden und Dün- gemitteln ist im Gegensatz zum konventionellen Baumwollanbau verboten. Die Ver- wendung gentechnisch veränderter Pflanzen und chemischer Entlaubungsmittel ist un- tersagt und die Ernte erfolgt ausschließlich von Hand. Eine unabhängige Zertifizie- rungsstelle kontrolliert dies mindestens einmal im Jahr vor Ort. [vgl. www.umwelt- institut.org / www.oekolandbau.de] Über die Weiterverarbeitung entlang der textilen Ket- te werden jedoch keine Aussagen gemacht.

Anders als bei Lebensmitteln sind Begriffe wie »Bio-Mode«, »Öko-Mode« oder »Natur- textilien« gesetzlich nicht geschützt. Als »Bio-Mode« wird Mode bezeichnet, welche un- ter „sozial- und umweltverträglichen Bedingungen hergestellt wird“ [Kloos (2009), S. 11]. »Bio-Mode« sind also solche Textilprodukte, bei deren Produktion, Konsum und Ent- sorgung weniger Umweltschäden verursacht werden als bei Substitutionsprodukten [vgl. Kaas (1993), S. 29]. „Die Rohstoffe stammen aus biologischem Anbau, die Erzeu- ger werden fair bezahlt, die Verarbeitung erfolgt mit ökologisch optimierten Chemikalien und die Konfektion findet in Betrieben mit hohen Sozialstandards statt.“ [Brodde (2009), S. 1] Daraus ergibt sich, dass die Anbieter von »Bio-Mode« neben den hohen Sozial- standards auch anspruchsvolle Umweltstandards einhalten müssen.

In den letzten Jahren sind immer mehr »Bio-Mode-Unternehmen« entstanden, die sich in verschiedenen Phasen der Produktionskette auf ökologische und/oder soziale Aspek- te konzentrieren. „Problematisch an den Ökokollektionen ist, dass ihnen keine einheitli- chen Vergabekriterien zugrunde liegen.“ [Greenpeace (2011), S. 104] Für den Verbrau- cher ist es daher nur schwer ersichtlich, wer oder was sich tatsächlich hinter diesen »Öko-Labeln« verbirgt.

Vorreiterunternehmen der »Bio-Modebranche«, wie beispielsweise »Hess Natur«, haben bereits seit den 1970er Jahren versucht, erste Schritte hin zu nachhaltigen, ökologischen bzw. öko-sozialen Produkten zu machen.

3 »Hess Natur« - ein »Bio-Mode-Unternehmen« stellt sich vor

»Hess Natur« ist ein Unternehmen mit Firmensitz in Butzbach (Hessen) und einer Toch- tergesellschaft in der Schweiz. Seit mehr als 30 Jahren steht »Hess Natur« für „einzig- artiges Design und natürliche Mode“ [www.hessnatur.com] und besitzt den Anspruch „der wegweisende und führende Anbieter für nachhaltigen Konsum und Lebensstil zu sein, durch eine konsequente und transparente Entwicklung - von der Fasergewinnung bis zur Auslieferung - und Auswahl der Produkte“ [ebd.]. Funktion und Ökologie stehen bei Hess Natur in direktem Zusammenhang. Das Unternehmen ist Teil einer öko-sozia- len Modebewegung und beansprucht die gesamte Unternehmenspolitik nach sozialen und ökologischen Kriterien auszurichten und mit einem genussvollen Lebensstil zu ver- binden [vgl. Kloos (2009), S. 13]. Das Vollsortiment an Naturtextilien umfasst neben Oberbekleidung für Damen, Herren und Kinder auch Nacht- und Unterwäsche, Babybe- kleidung, Heimtextilien sowie Schuhe und Accessoires. Vertriebskanäle sind Katalog, Web-Shop und vier Filialen in Butzbach, Hamburg, München und Frankfurt sowie ein »Outlet« in Butzbach [vgl. www.hessnatur.com].

Slogans wie „giftfrei ist die ökologische Konsequenz unseres Handelns“ [ebd.] dienen als Vermarktungsstrategie, „um diese klar und attraktiv an die verschiedenen Zielgruppen kommunizieren zu können“ [Gminder (2006), S. 250].

3.1 Unternehmensgeschichte - Engagement - Auszeichnungen

1976 gründete der deutsche Umweltschützer Heinz Hess das Versandhaus »Hess Na- tur« in Bad Homburg. Gründungsimpuls war die Geburt seines ersten Sohnes und die Idee, giftfreie und „konsequent natürliche Kleidung für ein naturgemäßes und gesundes Leben“ [www.hessnatur.com] herzustellen. Dermatologische Erkenntnisse bestätigten Gesundheitsschäden durch synthetische Kleidung; allerdings waren auch alle Naturfa- sern chemisch behandelt und folglich gesundheitlich bedenklich. „Erst durch viele Ver- handlungen und größere Abnahmemengen gelang es Heinz Hess bis Mitte der achtziger Jahre, […] Lieferanten zum Verzicht auf chemische Textilbehandlung zu bewegen.“ [ebd.]

Im Jahr 1991 initiierte Heinz Hess das weltweit erste »Bio-Baumwollprojekt« zusammen mit der »Sekem-Farm« in Ägypten. Erstmals konnte giftfreie Kleidung hergestellt wer- den - vom Anbau der Faser bis zum fertigen Kleidungsstück. Für dieses Engagement wurde »Hess Natur« 1996 mit dem »Organic Textil Award« ausgezeichnet. Im Jahr 1993 gründete »Hess Natur« das Tochterunternehmen »Hess Natur-Textilien AG« in der Schweiz (Langenthal). Es folgten weitere innovative, ökologische und sozia- le Anbauprojekte im Senegal (1994), in Peru (1995), in der Türkei (1998) und zusam- men mit der Schweizer Entwicklungsorganisation »Helvetas« in Burkina Faso (2005) [vgl. ebd.].

Mit der Liveschaltung des Onlineshops 1997 beschritt das Unternehmen einen Ver- triebsweg, der heute knapp 50 Prozent des Umsatzes bewirkt [vgl. ebd.]. Vier Jahre später verkaufte Heinz Hess das nach eigenen Angaben in Deutschland marktführende »Bio-Mode-Unternehmen« an die »Neckermann Versand AG«. „Hinter- grund der Übernahme […] waren die bereits länger andauernden [ökonomischen] Schwierigkeiten des Öko-Versenders“ [www.textilwirtschaft.de] bezüglich Bilanzverlus- ten. »Hess Natur« wurde zum Spezialversender des Versandhandelspartners »Primon- do«4, einem Tochterunternehmen des »Arcandor«-Konzerns [vgl. www.zeit.de]. 2005 trat das Unternehmen der niederländischen »Fair Wear Foundation«5 (FWF) bei, „die neben den Produktionsstätten auch »Hess Natur« selbst jährlich auf die Einhaltung der sozialen Standards hin überprüft und das Unternehmen auditiert“ [www.hess- natur.com]. Im selben Jahr wurde »Hess Natur« von der »Ethics in Business«- Kommission mit dem Gütesiegel »Vorreiter ethischen Handelns« für herausragendes ökologisches und soziales Engagement ausgezeichnet [vgl. ebd.].

Das vorwiegend im Versandhandel tätige Unternehmen eröffnete eine Filiale am Fir- menstammsitz in Butzbach (2006), Hamburg (2007), München (2008) und Frankfurt (2014) und ist seit 2008 mit einem »Online-Shop« in den USA vertreten [vgl. ebd.].

Um sich vom »Nischenanbieter« mit »Öko-Image« zum Label von farbenfroher, stilvoller und hochwertiger »Bio-Mode« zu entwickeln, beauftragte »Hess Natur« international bekannte Designer/-innen wie Miguel Adrover (2008 bis 2012), Eviana Hartman und Clodagh [vgl.ebd.].

Das unternehmerische Engagement in nachhaltiger, familienbewusster Personalpolitik wurde 2006, 2010 und 2013 vom Bundesfamilienministerium mit dem Audit »Familie und Beruf« ausgezeichnet. 2008 wurde das Unternehmen mit dem »Deutschen Nach- haltigkeitspreis« in der Kategorie »Deutschlands nachhaltigster Einkauf« und dem »Public Eye Positive Award« für besonders vorbildliches Verhalten gegenüber Mensch und Umwelt geehrt. Das »Münchener Marketing Circle e.V.« (MMC) verlieh »Hess Na- tur« als Vorbild für nachhaltiges Marketing der Zukunft im Jahr 2009 den »Deutschen Marketingpreis für innovatives nachhaltiges Marketing« (MINNE) [vgl. ebd.].

Im selben Jahr geriet das Unternehmen in die Schlagzeilen, als die »Arcandor AG« ein Insolvenzverfahren beantragte. Davon betroffen war auch die »Primondo AG«, welcher »Hess Natur« angehörte. Eine Übernahme des in der Rüstungsindustrie tätigen und umstrittenen US-Finanzinvestors »Carlyle« wurde durch das Management und durch Kunden erfolgreich boykottiert [vgl. www.zeit.de].

2010 schrieb »Hess Natur« den ersten europäischen Designpreis »Humanity in Fashion Award« (HIFA) für grüne und nachhaltige Mode aus, welcher jährlich auf der »Berlin Fashion Week« vergeben wird. Seit 2011 engagiert sich das Unternehmen für das Pro- jekt »Hessen aktiv: 100 Unternehmen für den Klimaschutz« des Landes Hessen, um für die „Notwendigkeit eines wirtschaftlich sinnvollen Klimaschutzes“ [www.hessen- nachhaltig.de] einzustehen [vgl. www.hessnatur.com].

2012 „hat die »Primondo Speciality Group« (PSG) [des Arcandor-Konzerns] das Unter- nehmen im Namen des Eigentümers »Karstadt-Quelle Mitarbeiter Trusts« (KQMT) an den Schweizer Finanzinvestor »Capvis« verkauft“ [www.zeit.de]. »Hess Natur« ist das erste nachhaltige Modeunternehmen in den Händen einer »Private Equity6 - Gesellschaft« [vgl. ebd.]. Die »Bio-Mode« aus Butzbach soll zukünftig mit den führen- den Marken des konventionellen Modemarktes konkurrieren.

[...]


1 gemeint sind immer auch Verbraucherinnen

2 gemeint sind immer auch Käuferinnen

3 Das Akronym »IFOAM« bedeutet »Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen«.

4 »Primondo« war für die Steuerung und Entwicklung der Versandhandelsgeschäfte von »Hess Natur« verantwortlich.

5 Die Organisation »Fair Wear Foundation« (FWF) ist eine »Multistakeholder-Organisation«, d.h. es sind alle Gruppen als Mitglieder vertreten, die mit der Bekleidungsherstellung zu tun haben. Die »FWF« setzt sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Kleidungs- und Textilindustrie ein.

6 Unter »Private Equity« versteht man eine Form der Kapitalanlage. Wörtlich übersetzt bedeutet dies die private Beteiligung durch Investoren von in Not geratenen Unternehmen.

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Details

Title
"Bio-Mode" am Beispiel von "Hess-Natur" als Unterrichtsthema im Fächerverbund "Mensch, Natur und Kultur"
College
University of Education Weingarten
Course
Alltagskultur und Gesundheit (AuG)
Grade
1,5
Author
Year
2014
Pages
37
Catalog Number
V273225
ISBN (eBook)
9783656654766
ISBN (Book)
9783656654735
File size
761 KB
Language
German
Keywords
Verbraucherbildung, Alltagskultur, Gesundheit, Hess-Natur, Bio-Mode, Umweltstandards, textiles Netzwerk, textile Kette, Sozialstandards, Lebensgestaltung
Quote paper
Barbara Kirsner (Author), 2014, "Bio-Mode" am Beispiel von "Hess-Natur" als Unterrichtsthema im Fächerverbund "Mensch, Natur und Kultur", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273225

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