In dieser Arbeit geht es um Work-Life-Balance-Maßnahmen oder auch um Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Arbeit und Leben und nicht nur um Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Denn die zuerst genannten Begrifflichkeiten ermöglichen es, alle Beschäftigten mit einzubeziehen. Sie beschränken sich und begrenzen die vereinbarkeitsfördernden Maßnahmen nicht nur auf Familien, wie bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder der familienfreundlichen Personalpolitik. Work-Life-Balance-Maßnahmen werden damit als Instrumente einer umfassenderen betrieblichen Personalpolitik verstanden. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird als ein Teil der Work-Life-Balance-Thematik verstanden. Dies ist ebenfalls so zu begründen, dass bestimmte Maßnahmen, die oft ausschließlich als familienfreundlich eingestuft und untersucht werden, für alle Gruppen von Erwerbstätigen nützlich sein können, wenn sie schon für Beschäftigte mit Kindern vorteilhaft sind.
Work-Life-Balance-Maßnahmen werden unterschieden als alle Maßnahmen, die die Verbesserung der Vereinbarkeit von Arbeit und Leben schaffen, bzw. unterstützen. Im Prinzip können dies daher sogar solche Maßnahmen sein, die eine besseren Balance, also einen besseren Ausgleich von Arbeit und Leben ermöglichen, aber ursprünglich nicht dafür eingeführt wurden, sondern beispielsweise aus betriebswirtschaftlichen Gründen. Deshalb werden alle Maßnahmen eingeschlossen, die die Balance von Erwerbsarbeit und Nicht-Erwerbsarbeit, Privatleben, also auch Familie, Freizeit, individuelle Lebensplanung etc. betreffen: Im „Kern geht es dabei um personalpolitische Strategien zur besseren Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben.“ Und man kann den Begriff noch weiter ausdehnen. KASTNER (2004) hält es sogar für „sinnvoll, die Balance nicht nur auf den Ausgleich von Arbeits- und Privatleben zu beziehen, sondern auf das Austarieren von belastenden und erholenden Aktivitäten in beiden Handlungsbereichen“ , also auf einen Ausgleich von Anspannung und Entspannung. Er hält die Unterscheidung von Investition und Konsum anstatt Arbeit und Freizeit für sinnvoller, und dann geht es um einen „Ausgleich von investiven und konsumtiven Tätigkeiten.“ Ein Arbeitsloser hätte damit keine Balance, weil er nicht einmal die Möglichkeit des Versuchs hat, einen Ausgleich zwischen Arbeit und Leben herzustellen...
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in die Thematik
- Motive der Einführung von Work-Life-Balance-Maßnahmen und Hemmnisse ihrer Realisierung
- Motive
- Hemmnisse
- Allgemeine Auswirkungen von Work-Life-Balance-Maßnahmen auf Unternehmen und Beschäftigte
- Ergebnisse der internationalen Forschung
- Ergebnisse der deutschen Forschung
- Literaturverzeichnis (inklusive weiterführender Literatur)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen von Work-Life-Balance-Maßnahmen auf Unternehmen und Beschäftigte. Die Arbeit analysiert die Motive der Unternehmen zur Einführung solcher Maßnahmen sowie die Hemmnisse, die ihrer Realisierung im Weg stehen. Darüber hinaus werden die Ergebnisse der internationalen und deutschen Forschung zu den allgemeinen Auswirkungen von Work-Life-Balance-Maßnahmen auf Unternehmen und Beschäftigte dargestellt.
- Die Motive von Unternehmen zur Einführung von Work-Life-Balance-Maßnahmen
- Die Hemmnisse, die der Realisierung von Work-Life-Balance-Maßnahmen entgegenstehen
- Die allgemeinen Auswirkungen von Work-Life-Balance-Maßnahmen auf Unternehmen
- Die allgemeinen Auswirkungen von Work-Life-Balance-Maßnahmen auf Beschäftigte
- Die Kosten und Nutzen von Work-Life-Balance-Maßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel dieser Arbeit führt in die Thematik der Work-Life-Balance-Maßnahmen ein. Es wird erläutert, warum der Begriff „Work-Life-Balance" gegenüber dem Begriff „Vereinbarkeit von Familie und Beruf" zu bevorzugen ist und welche Maßnahmen als Work-Life-Balance-Maßnahmen gelten. Darüber hinaus werden die Herausforderungen für Unternehmen und Beschäftigte im Kontext der Work-Life-Balance beleuchtet.
Das zweite Kapitel untersucht die Motive von Unternehmen zur Einführung von Work-Life-Balance-Maßnahmen und die Hemmnisse, die ihrer Realisierung entgegenstehen. Es werden die Ergebnisse von Befragungen und Studien dargestellt, die die wichtigsten Motive und Hemmnisse identifizieren.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den allgemeinen Auswirkungen von Work-Life-Balance-Maßnahmen auf Unternehmen und Beschäftigte. Es werden die Ergebnisse der internationalen und deutschen Forschung dargestellt, die die positiven Auswirkungen solcher Maßnahmen belegen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Work-Life-Balance, Vereinbarkeit von Arbeit und Leben, familienfreundliche Personalpolitik, betriebliche Personalpolitik, Arbeitszufriedenheit, Mitarbeiterbindung, Kostenersparnisse, Produktivität, Flexibilisierung der Arbeit, demographische Entwicklung, Stressbelastung, Motivation, Zufriedenheit, Krankenstand, Fehlzeiten, Fluktuation, Image, Wettbewerbsfähigkeit, Unternehmenskultur, Arbeitszeitmodelle, Arbeitsorganisation, Gesundheitsprogramme, Telearbeit, Jobsharing, Teamarbeit, Kinderbetreuung, Führungskompetenz, Personalentwicklung, Wiedereingliederung, Rückkehrquote, Kundenbeziehung, Investorenbeziehung, öffentliche Wahrnehmung.
- Quote paper
- Dr. Daniel Dorniok (Author), 2006, Work-Life-Balance. Grundlagen, Maßnahmen und allgemeine Auswirkungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273388