Auf Grundlage des Werkes von Jürgen Habermas "Theorie des kommunikativen Handelns" werden die Phänomene der Bürokratisierung und Ökonomisierung der Gesellschaft analysiert. Der Fokus der Arbeit richtet sich auf die Auswirkungen der fortschreitenden Bürokratisierung und Ökonomisierung aller gesellschaftlicher Bereiche. Im Bezug auf die Zweckrationalisierung und die Kolonialisierung der Lebenswelt rückt die Wechselwirkung zwischen Bürokratie und Ökonomie ins Zentrum der Betrachtungen, anhand derer diese Kolonialisierung erklärt werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- Die Okonomisierung und Bürokratisierung der Gesellschaft
- Das parkinsonsche Gesetz
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die zunehmende Ökonomisierung und Bürokratisierung der Gesellschaft und deren Auswirkungen auf die Lebenswelt. Er beleuchtet die Problematik des Eindringens von wirtschaftlichen und bürokratischen Systemrationalisierungen in die Lebenswelt und die damit verbundenen Folgen für die menschliche Kommunikation und Freiheit.
- Die Kolonialisierung der Lebenswelt durch Wirtschaft und Staat
- Die Auswirkungen der Bürokratisierung auf die Freiheit und Kommunikation
- Die Ambivalenz von Zweckrationalität und deren Folgen für die Lebenswelt
- Das parkinsonsche Gesetz und die Selbstaufblähung der Bürokratie
- Die Ökonomisierung der Bildung und die Folgen für das Bildungsideal
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit einer Analyse der Theorien von Jürgen Habermas und Max Weber, die die Problematik der Bürokratisierung und Ökonomisierung der Gesellschaft aufzeigen. Habermas konstatiert, dass nicht die wirtschaftliche Ausbeutung, sondern das Eindringen der Bürokratie in die Lebenswelt das grundlegende Problem der modernen Gesellschaft darstellt. Er argumentiert, dass die Lebenswelt durch die zunehmende Systemdifferenzierung und die damit verbundene Zweckrationalität in Gefahr gerät, ihre traditionelle Form der Kommunikation und Verständigung zu verlieren.
Der Text beleuchtet dann das parkinsonsche Gesetz, das die Tendenz zur Selbstaufblähung von hierarchisch aufgebauten Verwaltungen beschreibt. Parkinson argumentiert, dass die Arbeit sich in dem Maß ausdehnt, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht, und dass Beamte nach einer möglichst großen Zahl an Untergebenen streben, während sie die Zahl ihrer Rivalen gering halten möchten. Diese Dynamik führt zu einer Auswucherung der Bürokratie, die den Organisationszweck übersteigt.
Der Text untersucht anschließend die Auswirkungen der Ökonomisierung und Bürokratisierung auf verschiedene Lebensbereiche, wie die Arbeitslosigkeit, die Bildung und die Politik. Er zeigt auf, wie der expandierende Sozialstaat, die industrielle Produktion und die Politik durch die Zweckrationalisierung und die damit verbundenen Prozesse der Ökonomisierung und Bürokratisierung in eine Abhängigkeit von wirtschaftlichen und bürokratischen Strukturen geraten. Dies führt zu einer Einschränkung der Freiheit und Selbstverwirklichung des Einzelnen und einer Erosion der traditionellen Formen der Kommunikation.
Der Text analysiert auch die Folgen der Ökonomisierung und Bürokratisierung für die Bildung. Er zeigt auf, wie die Wirtschaft und der Staat durch die Internationalisierung und den Hochschulwettbewerb einen Einfluss auf die Bildungsinhalte und -ziele nehmen. Die Partikularinteressen der Wirtschaft und des Staates führen zu einer Verengung des Bildungsideals und einer Begrenzung der Freiheit des Einzelnen, sich ein möglichst breitgefächertes Wissen anzueignen.
Schließlich stellt der Text fest, dass ein gegenläufiger Trend zur Ökonomisierung und Bürokratisierung nicht abzusehen ist. Globalisierung, Internationalisierung, Rationalisierung der Arbeit und die Expansion des Sozialstaates werden diesen Trend in Zukunft noch intensivieren. Der Text endet mit der Feststellung, dass Freiheit zu Gunsten vermeintlicher Sicherheit aufgegeben wird und die Bürokratie die gesellschaftliche Entwicklung hemmen wird.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Ökonomisierung und Bürokratisierung der Gesellschaft, die Kolonialisierung der Lebenswelt, die Auswirkungen auf die Freiheit und Kommunikation, das parkinsonsche Gesetz, die Ambivalenz von Zweckrationalität, die Ökonomisierung der Bildung und die Folgen für das Bildungsideal, sowie die Folgen für die Arbeitslosigkeit, die Politik und die Gesellschaft im Allgemeinen.
- Arbeit zitieren
- Kevin Deusing (Autor:in), 2014, Die Ökonomisierung und Bürokratisierung der Gesellschaft bei Habermas, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273673