„Unter dem Begriff Asset Backed Securities (ABS) sind Wertpapiere oder Schuldscheine zu verstehen, die Zahlungsansprüche gegen eine ausschließlich dem Zweck der ABS dienende Zweckgesellschaft zum Gegenstand haben. Die Zahlungsansprüche werden durch einen Be-stand unverbriefter Forderungen („assets“) gedeckt („backed“), die auf die Zweckgesellschaft übertragen werden und im wesentlichen den Inhabern der Asset Backed Securities (Investoren) als Haftungsgrundlage dienen.“ 1
ABS sollen in dieser Arbeit im Hinblick auf die Risikoabtretungsmöglichkeiten sowohl im aktuellen Stand als auch unter den Gesichtspunkten der Neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarung (Basel II) analysiert werden. Betrachtet wird hauptsächlich die Abtretung mittels eines „echten Forderungsverkaufs“ durch ein Kreditinstitut als verbriefendes Unternehmen. 2 Dies hat vor allem den Grund, dass der Forderungsverkauf die signifikante Risikominderung darstellt. Aufgrund der hohen Komplexität der Thematik wird in Kapitel zwei zuerst dem Verständnis von ABS mit seinen vielschichtigen Ausprägungen, den hauptsächlich involvierten Parteien und seinen Strukturierungsmöglichkeiten eine zentrale Rolle beigemessen. Darauf aufbauend werden in Kapitel drei die sich bislang abzeichnenden aufsichtlichen Bestimmungen und Veränderungen für ABS durch Basel II näher betrachtet. Dazu sei angemerkt, dass das Baseler Komitee sich vor allem zu ABS noch in der Diskussionsphase mit der Bankenbranche befindet, und die bisherigen Untersuchungen auf den aktuell veröffentlichten Dokumenten des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht beruhen. Viele Vorschläge der nur mit grundlegendem Verständnis von ABS zur erörternden Baseler Dokumente sind auf Unverständnis und Kritik gestoßen, da auch die deutsche Kreditwirtschaft, wie sich durch mehrere Interviews herausstellte, Probleme hatte die Argumentationen des Baseler Komitees nachzuvollziehen. Kapitel vier befasst sich mit den sich momentan ersichtlichen Entwicklungen auf dem Markt und führt die Betrachtungen der ersten beiden Kapitel zusammen um eine Trendaussage für die Risikominimierung von ABS durch Verkauf unter den Aspekten von Basel II zu determinieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Asset Backed Securities (ABS) – Grundzüge, Transaktionskonzept und risikominimierende Strukturen
- 2.1 Historische Entwicklung und Ursachen von ABS
- 2.2 Klassisches Transaktionskonzept und dessen Ablauf
- 2.3 Transaktionsparteien und deren Funktionen
- 2.3.1 Originator (Service Agent)
- 2.3.2 Special Purpose Vehicle
- 2.3.3 Investor
- 2.3.4 Trustee (Treuhänder)
- 2.3.5 Arrangeur
- 2.3.6 Ratingagenturen
- 2.3.7 Sicherungsgeber und weitere Parteien
- 2.4 Arten von ABS
- 2.4.1 Unterscheidung nach Asset-Klassen
- 2.4.2 Strukturvarianten von ABS
- 2.4.2.1 Pass-Through- / Fondszertifikatskonzept
- 2.4.2.2 Pay-through-/ Anleihekonzept
- 2.5 Besicherungsmethoden für ABS
- 2.5.1 Interne Besicherungsmethoden
- 2.5.2 Externe Besicherungsmethoden
- 2.6 Abgrenzung von ABS zu Pfandbriefen, Forfaitierung und Factoring
- 2.6.1 Abgrenzung zur Pfandbriefemission
- 2.6.2 Abgrenzung zu Factoring und Forfaitierung
- 2.7 Konventionelle vs. synthetische Verbriefung
- 2.7.1 Credit Default Swap (CDS)
- 2.8 Rechtliche und steuerliche Aspekte von ABS Transaktionen
- 2.9 Vorteile und Motivation einer ABS Transaktion
- 2.10 Allgemeine Nachteile einer ABS Transaktion
- 2.11 Risikominimierung durch ABS Transaktionen
- 2.12 Fazit
- 3 Die Neue Baseler Eigenkapitalvereinbarung (Basel II)
- 3.1 Überblick über Basel II
- 3.1.1 Das Drei-Säulen-Konzept
- 3.1.1.1 Säule I: Mindestkapitalvorschriften
- 3.1.1.2 Säule II: Bankaufsichtsrechtlicher Überprüfungsprozess
- 3.1.1.3 Säule III: Erweiterte Offenlegung (Marktdisziplin)
- 3.1.2 Der Standardansatz
- 3.1.3 Der auf internen Ratings basierende Ansatz (IRB Ansatz)
- 3.1.4 Zwischenergebnis
- 3.2 Asset Securitisation unter Basel II
- 3.2.1 ABS im Standardansatz
- 3.2.2 Verbriefung im IRB Ansatz
- 4 Der Markt für ABS in Deutschland - Eine Trendanalyse
- 4.1 Kritische Würdigung der Baseler Vorschläge zur Asset Securitisation
- 4.2 Die Marktsituation von ABS in Deutschland
- 5 Zusammenfassende Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Asset Backed Securities (ABS) als risikominimierendes Instrument im Kontext der neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarung (Basel II). Ziel ist es, die Funktionsweise von ABS zu erläutern, deren Bedeutung im Rahmen von Basel II zu analysieren und die Marktsituation in Deutschland zu bewerten.
- Funktionsweise von Asset Backed Securities (ABS)
- Risikominimierungspotential von ABS
- Einfluss von Basel II auf ABS
- Marktentwicklung von ABS in Deutschland
- Rechtliche und steuerliche Aspekte von ABS
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und beschreibt die Relevanz von Asset Backed Securities (ABS) im Kontext der neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarung (Basel II). Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und die Forschungsfragen.
2 Asset Backed Securities (ABS) – Grundzüge, Transaktionskonzept und risikominimierende Strukturen: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über ABS. Es beleuchtet die historische Entwicklung, das Transaktionskonzept mit seinen einzelnen Parteien (Originator, SPV, Investor etc.), verschiedene Arten von ABS, Besicherungsmethoden und die Abgrenzung zu ähnlichen Finanzinstrumenten. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Funktionsweise und der risikomindernden Eigenschaften von ABS durch die Strukturierung der Transaktion und die Diversifizierung des Risikos über verschiedene Investoren.
3 Die Neue Baseler Eigenkapitalvereinbarung (Basel II): Dieses Kapitel erklärt die Neue Baseler Eigenkapitalvereinbarung (Basel II) mit ihren drei Säulen (Mindestkapitalvorschriften, Aufsichtsprozess, Marktdisziplin). Es detailliert den Standardansatz und den IRB-Ansatz zur Eigenkapitalberechnung und analysiert die Auswirkungen von Basel II auf die Verbriefung von Vermögenswerten, insbesondere im Kontext von ABS. Der Einfluss auf die Risikoberechnung und -bewertung von Banken wird hervorgehoben.
4 Der Markt für ABS in Deutschland - Eine Trendanalyse: Dieses Kapitel analysiert kritisch die Baseler Vorschläge zur Asset Securitisation und bewertet die Marktsituation von ABS in Deutschland. Es untersucht die Entwicklung des Marktes und die Akzeptanz von ABS durch Investoren und Emittenten im deutschen Kontext. Die Kapitel erörtert die Herausforderungen und Chancen für den ABS-Markt in Deutschland vor dem Hintergrund von Basel II.
Schlüsselwörter
Asset Backed Securities (ABS), Basel II, Risikominimierung, Verbriefung, Eigenkapital, Standardansatz, IRB-Ansatz, Finanzmarkt, Deutschland, Transaktion, Besicherung, Rating.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Asset Backed Securities (ABS) im Kontext von Basel II"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich umfassend mit Asset Backed Securities (ABS) und deren Bedeutung im Kontext der neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarung (Basel II). Sie untersucht die Funktionsweise von ABS, analysiert deren Einfluss auf das Risikomanagement von Banken und bewertet die Marktsituation in Deutschland.
Was sind Asset Backed Securities (ABS)?
ABS sind verbriefte Forderungen, also Wertpapiere, deren Wert durch einen Pool von zugrundeliegenden Vermögenswerten (Assets) abgesichert ist. Die Arbeit erklärt detailliert die Funktionsweise von ABS, einschließlich des Transaktionskonzepts, der beteiligten Parteien (Originator, SPV, Investor etc.), verschiedener Arten von ABS und der verwendeten Besicherungsmethoden. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Verständnis der risikomindernden Eigenschaften von ABS durch Strukturierung und Risikodissipation.
Welche Arten von ABS werden behandelt?
Die Arbeit unterscheidet ABS nach Asset-Klassen und Strukturvarianten (Pass-Through-/Fondszertifikatskonzept, Pay-Through-/Anleihekonzept). Es wird auch die Abgrenzung zu ähnlichen Finanzinstrumenten wie Pfandbriefen, Forfaitierung und Factoring erläutert.
Welche Rolle spielt Basel II in Bezug auf ABS?
Die Arbeit analysiert den Einfluss der neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarung (Basel II) auf ABS. Sie erläutert das Drei-Säulen-Konzept von Basel II (Mindestkapitalvorschriften, Aufsichtsprozess, Marktdisziplin), den Standardansatz und den IRB-Ansatz zur Eigenkapitalberechnung und deren Auswirkungen auf die Verbriefung von Vermögenswerten im Kontext von ABS. Der Einfluss auf die Risikoberechnung und -bewertung von Banken wird detailliert dargestellt.
Wie wird die Risikominimierung durch ABS erreicht?
Die Arbeit beschreibt, wie ABS durch die Strukturierung der Transaktion und die Diversifizierung des Risikos über verschiedene Investoren zur Risikominimierung beitragen. Sowohl interne als auch externe Besicherungsmethoden werden erläutert.
Welche rechtlichen und steuerlichen Aspekte werden behandelt?
Die Arbeit geht auf die rechtlichen und steuerlichen Aspekte von ABS-Transaktionen ein.
Wie ist der Aufbau der Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu den Grundzügen von ABS, ein Kapitel zu Basel II, ein Kapitel zur Marktsituation von ABS in Deutschland und eine zusammenfassende Betrachtung. Die Arbeit enthält ein ausführliches Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter.
Welche Marktsituation von ABS in Deutschland wird dargestellt?
Die Arbeit analysiert kritisch die Baseler Vorschläge zur Asset Securitisation und bewertet die Marktsituation von ABS in Deutschland. Sie untersucht die Entwicklung des Marktes und die Akzeptanz von ABS durch Investoren und Emittenten im deutschen Kontext, sowie die Herausforderungen und Chancen für den ABS-Markt in Deutschland vor dem Hintergrund von Basel II.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Zu den wichtigsten Schlüsselwörtern gehören: Asset Backed Securities (ABS), Basel II, Risikominimierung, Verbriefung, Eigenkapital, Standardansatz, IRB-Ansatz, Finanzmarkt, Deutschland, Transaktion, Besicherung, Rating.
- Citar trabajo
- Dirk Müller (Autor), 2002, Asset Backed Securities als risikominimierendes Instrument in Bezug auf Basel II, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27376