4. August 2011, London: Einheiten der Londoner Polizei bewegen sich im Problemviertel Tottenham. Es handelt sich um einen Einsatz im Rahmen der organisierten Bandenkriminalität, welche in diesem Stadtteil seit Jahrzehnten floriert. Kriminelle Gruppierungen aus Kulturen aus aller Welt treffen hier aufeinander, weshalb Tottenham als eines der Zentren der Bandenkriminalität Londons gilt. Kurz darauf liegt ein 29-jähriger blutüberströmt am Boden – getroffen von der Kugel aus der Waffe eines Polizisten. Die anfängliche Argumentation der Londoner Polizei, der Schütze habe aus Notwehr gehandelt, wird kurz darauf widerlegt. Der Tod von Mark Duggan ist der Ausgangspunkt für eine Serie von gewalttätigen Ausschreitungen in ganz Großbritannien, welche auf der ganzen Welt erhebliche mediale Aufmerksamkeit erreichte und den Tod von fünf Menschen zur Folge hatte. Da die Beteiligten an den tagelangen teils bürgerkriegsähnlichen Zuständen zumeist weder einen politischen noch einen ideologischen Hintergrund hatten, versuche ich zu Beginn der Arbeit die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für junge Migranten in Großbritannien sowie den Einfluss der organisierten Bandenkriminalität auf die Unruhen zu erörtern. Nur so ist es möglich zu verstehen, wie es zu einer derart gewalttätigen Eskalation wie im August 2011 kommen konnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hintergründe der Arbeit
- Blick auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Migranten
- London als Integrationsmaschine
- Bildungsperspektiven für junge Migranten in Großbritannien
- Situation in den Sozialvierteln
- London als Hotspot der organisierten Bandenkriminalität und frühere Ausschreitungen
- Die Unruhen in Großbritannien im August 2011
- Vorgeschichte
- Erste Ausschreitungen und Ausbreitung
- Bilanz der Ausschreitungen
- Die Rolle der sozialen Netzwerke
- Reaktionen und Maßnahmen in Großbritannien
- Reaktionen der Regierung und Sicherheitspolitik
- Juristische Verfolgung der Beteiligten und Bandenbekämpfung
- Persönliche Einschätzung und Zukunftsaussichten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Ursachen der gewalttätigen Ausschreitungen in Großbritannien im August 2011, die durch den Tod von Mark Duggan ausgelöst wurden. Sie beleuchtet die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für junge Migranten in Großbritannien, insbesondere die Integration in London, Bildungsperspektiven und die Situation in Sozialvierteln. Zudem wird der Einfluss der organisierten Bandenkriminalität auf die Unruhen untersucht. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die Ursachen dieser Eskalation zu gewinnen und die Frage zu diskutieren, ob solche Ereignisse auch in Deutschland möglich sind.
- Integration von Migranten in Großbritannien
- Bildungsperspektiven für junge Migranten in Großbritannien
- Soziale Ungleichheit und Armut in Sozialvierteln Londons
- Organisierte Bandenkriminalität in London
- Die Rolle der sozialen Medien bei den Ausschreitungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und beschreibt den Tod von Mark Duggan als Ausgangspunkt für die Ausschreitungen. Sie beleuchtet die gesellschaftliche Debatte über die Möglichkeit ähnlicher Ereignisse in Deutschland.
Das erste Kapitel befasst sich mit den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Migranten in Großbritannien, wobei London als Integrationsmaschine betrachtet wird. Es beleuchtet die Vielfalt der Kulturen in London und die ethnischen Minderheiten, insbesondere aus Indien und der Karibik. Darüber hinaus wird die Situation der illegalen Einwanderung in London thematisiert.
Das zweite Kapitel analysiert die Bildungsperspektiven für junge Migranten in Großbritannien. Es zeigt die Erfolge der Integration im Bildungssystem auf, unterstreicht aber auch die Schwierigkeiten, denen Kinder aus Einwandererfamilien begegnen. Die Strategie des Ethnic minority achievement wird vorgestellt.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Situation in den Sozialvierteln Londons. Es beleuchtet die Folgen der hohen Lebenshaltungskosten und die damit verbundene soziale Segregation. Die Problematik von Arbeitslosigkeit und Armut in den Sozialvierteln, insbesondere in Tottenham, wird deutlich gemacht.
Das vierte Kapitel widmet sich der organisierten Bandenkriminalität in London. Die hierarchische Struktur der Banden, die Rekrutierung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund und die gewalttätigen Konflikte zwischen rivalisierenden Gangs werden dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Integration, Bildung, soziale Ungleichheit, Armut, organisierte Kriminalität, Banden, Ausschreitungen, Migranten, Großbritannien, London, Tottenham, soziale Medien, gesellschaftliche Rahmenbedingungen.
- Citation du texte
- Michael Hutter (Auteur), 2014, Fehlende Perspektiven der jungen Londoner Migrantenschicht als Auslöser der Ausschreitungen im Jahr 2011?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273775