„Alle beklagen es: Schüler lernen zu wenig über wirtschaftliche Zusammenhänge in den allgemeinbildenden Schulen. Als Erwachsene stehen sie den Phänomenen später hilflos oder mit Vorurteilen behaftet gegenüber. Dabei ist es doch so wichtig, dass sie als Verbraucher und Wähler wissen, wie ‚Wirtschaft‘ funktioniert.“ (George Turner: Turners Thesen. Wirtschaft muss Schulfach werden. In: Tagesspiegel vom 16.02.2009 )
Der Kolumnist des Tagesspiegels George Turner spricht sich in der Überschrift seiner Kolumne aus dem nachvollziehbaren Grund der fehlenden Befähigung und des mangelnden Verständnisses der Schüler für wirtschaftliche Zusammenhänge für mehr ökonomische Bildung im schulischen Kontext aus.
Oftmals wird argumentiert, die ökonomische Bildung sei eine Notwendigkeit, die sich aus sich selbst heraus ergebe, da sie einen bedeutenden Teil des Allgemeinwissens darstelle. So stellt Hermann May (2012: 3) fest, dass ökomische Inhalte, die durch die Schule vermittelt werden und mit Hilfe derer der Mensch zum erfolgreichen ökonomischen Handeln in seinem Leben befähigt werden soll, nicht den Anforderungen der Gegenwart gerecht würden, trotz einiger Vorstöße diverser Verbände seit den 1970ern. Es existieren sogar so etwas wie Kompetenzmodelle (Vorschläge des Gemeinschaftsausschuss der deutschen gewerblichen Wirtschaft oder der Deutschen Gesellschaft für ökonomische Bildung), methodisch-didaktische Ansätze und Mengen an Unterrichtsmaterial für die ökonomische Bildung. Vor allem von Seiten der Wirtschaft wird gefordert, ökonomische Bildung zu einem eigenen Schulfach zu machen, das heißt, getrennt von politischer Bildung aus den bereits genannten Gründen. Zudem genüge das informelle Lernen anhand von Vorbildern heutzutage nicht mehr, um mit der zunehmenden Ökonomisierung der Lebenswelt, ihrer Rolle als Konsument und „Wirtschaftsbürger“, verbunden mit einem wachsenden Wettbewerb im Zuge der Globalisierung, klarzukommen (Retzmann/ Seeber/Remmele/Jongebloed 2010: 11). Weitere Pro-Argumente seien nach Gunnar Müller (2008: 2) in Bezug auf Hedtke (2005: 335) die komplexe Realität der Wirtschaft, die Soziale Marktwirtschaft und das Plädoyer für mehr Selbsttätigkeit und Unternehmergeist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Annäherung: Kompetenzen in der ökonomischen Bildung mit der Erweiterung um Partizipationskompetenz
- Kompetenzen der ökonomischen Bildung
- Partizipationskompetenz als Kernkompetenz ökonomischer Bildung
- Unterrichtsentwurf zur ökonomischen Bildung anhand des Videos Earthbook
- Zum Unterrichtsgegenstand
- Mögliche thematische Verortung im Lehrplan
- Zum Potential des Videos für den Einsatz im Schulunterricht
- Unterrichtsentwurf für eine Unterrichtseinheit
- Ansatz für eine mögliche Überprüfung des Kompetenzzuwachses der Unterrichtsreihe
- Zum Unterrichtsgegenstand
- Reflexion/Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von ökonomischer Bildung im schulischen Kontext und der Notwendigkeit, Partizipationskompetenz als Kernkompetenz in diesem Bereich zu etablieren. Sie analysiert vorhandene Kompetenzmodelle und beleuchtet, wie sich die Partizipationskompetenz im Rahmen der ökonomischen Bildung fördern lässt.
- Die Bedeutung der ökonomischen Bildung für die Bewältigung komplexer wirtschaftlicher Zusammenhänge.
- Partizipationskompetenz als Schlüssel für erfolgreiches Handeln in der Marktwirtschaft.
- Die Rolle des Wirtschaftssubjekts als Konsument, Erwerbstätiger und Wirtschaftsbürger.
- Methoden und didaktische Ansätze zur Förderung ökonomischer Bildung.
- Die Integration von Partizipationskompetenz in den Unterricht.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Notwendigkeit von ökonomischer Bildung in der heutigen Zeit und diskutiert unterschiedliche Perspektiven auf die Integration ökonomischer Inhalte in den Lehrplan. Der Theorieteil analysiert die Kompetenzen, die in der ökonomischen Bildung gefördert werden sollten, mit einem Schwerpunkt auf Partizipationskompetenz. Hierbei werden verschiedene Kompetenzmodelle und deren Bedeutung für die ökonomische Bildung vorgestellt.
Der praktische Teil der Arbeit präsentiert einen Unterrichtsentwurf für eine Unterrichtseinheit, die auf dem Video Earthbook basiert. Dieser Entwurf umfasst die didaktische Konzeption, methodische Hinweise und eine mögliche Überprüfung des Kompetenzzuwachses der Schüler. Die Reflexion/Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse zusammen und reflektiert die didaktischen Herausforderungen und Chancen der ökonomischen Bildung.
Schlüsselwörter
Ökonomische Bildung, Partizipationskompetenz, Kompetenzmodelle, Marktwirtschaft, Wirtschaftssubjekt, Konsument, Erwerbstätiger, Wirtschaftsbürger, Unterrichtsentwurf, Earthbook, Kompetenzzuwachs, Didaktik.
- Arbeit zitieren
- Tobias Molsberger (Autor:in), 2013, Kompetenzen in der ökonomischen Bildung mit der Erweiterung Partizipationskompetenz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273903