Die vorliegende Arbeit behandelt die Beziehung zwischen den zwei Hauptfiguren Berthold und Angiola der Erzählung „Die Jesuiterkirche in G.“, dem dritten Werk aus E.T.A. Hoffmanns „Nachtstücke“. (...) „Die Jesuiterkirche in G.“ wurde im Jahr 1816 geschrieben und beinhaltet Elemente, welche einen biographischen Bezug zu seiner Person haben, unter anderem seine Begegnung mit dem Maler Molinary in Glogau. Als Quellen verwendete E.T.A. Hoffmann biographische Skizzen von Goethe über den Maler Hackert und ein aus dem Italienischen ins Deutsche übersetztes Buch über die Revolution in Neapel. In den „Nachtstücken“ ist „Die Jesuiterkirche in G.“ dasjenige Werk, welches die Künstlerliebe eines Malers darstellt, welche in einem Wahnsinn, wie von einer unsichtbaren Macht getrieben, in Hass auf diejenige Person umschlägt, die er am meisten liebt. Die kernbildenden Motive, die hierbei gewichtige Rollen spielen, sind Streben nach Göttlichkeit, Verfehlung, weltlicher Genuss und Schuld. (...)
Die benutzte Sekundärliteratur wurde als Stütze und Hilfsmittel verwendet, ein Werk, welches direkt das von mir gewählte Thema alleinig und ausführlich behandelt, ist nicht vorhanden. Die Arbeit ist in folgende Abschnitte unterteilt:
- Der zweite Teil dieses Aufsatzes, welcher nach der Einleitung folgt, widmet sich einigen textanalytischen Betrachtungen, welche für die Interpretationen eine unterstützende Rolle
sind und das Grundgerüst für weitere Gedankengänge stellen. Die wichtigen Fragen hierbei sind, wie die Textpassagen gestaltet sind, in denen die Figuren Berthold und Angiola vorkommen, und welcher Bezug zum Inhalt vorstellbar ist.
- Danach wird im dritten Abschnitt erörtert, wie die Figuren Berthold und Angioladargestellt werden. Die zentralen Fragen des Hauptteils sind: Auf welche Weise erblicktBerthold seine Engelserscheinung? Wie sind die Darstellungen des Malers und seinerVision? Welche Beziehungen zwischen Berthold und seiner Engelserscheinung sindersichtlich? Wie ändert sich diese Figur in den Augen des Malers, indem sie eine weltliche Manifestation annimmt? Wie bewirkt dies eine Änderung seiner Sichtweise und seines Innenlebens? Wie lassen sich all diese Fragen auf Engelsfunktionen und -zügen reflektieren?
- Schlussendlich erfolgen im Schlussteil eine kurze Zusammenfassung und die Benennung der gewichtigsten Thesen. Ausserdem werden einige wichtige Anmerkungen und Verweise getroffen, offen gebliebene Fragen werden erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Textanalytische Betrachtungen
- 2.1. Formale Analogien zum Inhalt
- 2.2. Berthold - Angiola: figurenbezogene Aspekte
- 3. Interpretationen der Beziehung Berthold - Angiola
- 3.1. Die Erscheinung in der Grotte
- 3.2. Der Verlust des Göttlichen
- 3.3. Engelszüge bei Berthold und Angiola
- 4. Abschlussgedanken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Beziehung zwischen Berthold und Angiola in E.T.A. Hoffmanns "Die Jesuiterkirche in G." Ziel ist es, die Darstellung der Figuren, ihre Interaktion und die zugrundeliegenden Themen zu analysieren. Der Fokus liegt auf der Interpretation der Beziehung im Kontext der Erzählstruktur und der symbolischen Bedeutung der Figuren.
- Die narrative Struktur der Erzählung (Rahmenhandlung und Binnenerzählung)
- Die Charakterisierung von Berthold und Angiola und ihre Entwicklung
- Das Motiv des "Seins und Scheins" und seine Auswirkungen auf die Beziehung
- Die Rolle von Licht und Dunkelheit als symbolische Elemente
- Die Thematik von Göttlichkeit, Verfehlung und Schuld
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Beziehung zwischen Berthold und Angiola in E.T.A. Hoffmanns Erzählung "Die Jesuiterkirche in G." in den Mittelpunkt. Sie gibt einen Überblick über Hoffmanns Leben und Werk, ordnet die Erzählung in den Kontext der "Nachtstücke" ein und skizziert die zentralen Motive wie das Streben nach Göttlichkeit, Verfehlung, weltlicher Genuss und Schuld. Die Einleitung beschreibt auch die Methodik der Arbeit und den begrenzten Forschungsstand zu diesem spezifischen Aspekt von Hoffmanns Werk.
2. Textanalytische Betrachtungen: Dieses Kapitel analysiert die formalen Strukturen der Erzählung und deren Beziehung zum Inhalt. Es untersucht die Verwendung von Rahmenerzählung und Binnenerzählung, die unterschiedlichen Fokalisierungen und deren Auswirkungen auf die Erzählperspektive und das Verständnis der Figuren. Der Fokus liegt auf der Analogie zwischen der formalen Gestaltung und den inhaltlichen Kernmotiven von "Sein und Schein". Die Analyse der Erzählstrukturen legt den Grundstein für das Verständnis der Beziehung zwischen Berthold und Angiola.
2.1. Formale Analogien zum Inhalt: Dieser Abschnitt vertieft die Analyse der formalen Aspekte der Erzählung "Die Jesuiterkirche in G." und deren Parallelen zum Inhalt. Er untersucht die "Erzählung in der Erzählung" als "Werk im Werk" und deren Funktion im Aufbau von Spannung und Ambivalenz. Die Analyse der Fokalisierung verdeutlicht die Vielschichtigkeit der Erzählperspektive und die unterschiedlichen Ebenen des Wissens, die der Leser erhält. Die Verbindung von formaler Gestaltung und inhaltlicher Thematik wird hervorgehoben.
2.2. Berthold - Angiola: figurenbezogene Aspekte: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Charakterisierung von Berthold und Angiola. Es werden die unterschiedlichen Darstellungsweisen der Figuren in Rahmen- und Binnenerzählung untersucht. Der Kontrast zwischen der lebendigen Darstellung Bertholds in der Rahmenerzählung und der visionären Präsenz Angiolas in der Binnenerzählung wird analysiert. Der Abschnitt legt die Grundlage für die detaillierte Interpretation ihrer Beziehung in den folgenden Kapiteln.
Schlüsselwörter
E.T.A. Hoffmann, Die Jesuiterkirche in G., Nachtstücke, Berthold, Angiola, Künstlerliebe, Wahnsinn, Göttlichkeit, Verfehlung, Sein und Schein, Rahmenerzählung, Binnenerzählung, Fokalisierung, Textanalyse, Interpretation.
Häufig gestellte Fragen zu E.T.A. Hoffmanns "Die Jesuiterkirche in G."
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Beziehung zwischen den Figuren Berthold und Angiola in E.T.A. Hoffmanns Erzählung "Die Jesuiterkirche in G.". Der Fokus liegt auf der Interpretation ihrer Interaktion im Kontext der Erzählstruktur und der symbolischen Bedeutung der Figuren. Die Arbeit untersucht die narrative Struktur, die Charakterisierung der Figuren, das Motiv von "Sein und Schein", die Symbolik von Licht und Dunkelheit sowie die Thematik von Göttlichkeit, Verfehlung und Schuld.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Eine Einleitung, textanalytische Betrachtungen (inklusive formaler Analogien zum Inhalt und figurenbezogener Aspekte von Berthold und Angiola), Interpretationen der Beziehung zwischen Berthold und Angiola (mit Fokus auf die Erscheinung in der Grotte, den Verlust des Göttlichen und Engelszügen beider Figuren) und abschließende Gedanken.
Was wird in den textanalytischen Betrachtungen untersucht?
Die textanalytischen Betrachtungen untersuchen die formalen Strukturen der Erzählung und deren Beziehung zum Inhalt. Dies beinhaltet die Analyse der Rahmen- und Binnenerzählung, der Fokalisierung und deren Auswirkungen auf die Erzählperspektive sowie die Analogie zwischen der formalen Gestaltung und den inhaltlichen Kernmotiven, insbesondere "Sein und Schein".
Wie werden Berthold und Angiola charakterisiert?
Die Charakterisierung von Berthold und Angiola wird im Fokus der figurenbezogenen Aspekte untersucht. Es wird der Kontrast zwischen Bertholds lebendiger Darstellung in der Rahmenerzählung und Angiolas visionärer Präsenz in der Binnenerzählung analysiert. Die unterschiedlichen Darstellungsweisen in den verschiedenen Erzählebenen werden detailliert betrachtet.
Welche Interpretationen der Beziehung zwischen Berthold und Angiola werden vorgestellt?
Die Interpretationen der Beziehung zwischen Berthold und Angiola konzentrieren sich auf Schlüsselszenen wie die Erscheinung in der Grotte und befassen sich mit dem Motiv des Verlustes des Göttlichen sowie der möglichen Interpretation von "Engelszügen" bei beiden Figuren.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Die relevanten Schlüsselwörter umfassen: E.T.A. Hoffmann, Die Jesuiterkirche in G., Nachtstücke, Berthold, Angiola, Künstlerliebe, Wahnsinn, Göttlichkeit, Verfehlung, Sein und Schein, Rahmenerzählung, Binnenerzählung, Fokalisierung, Textanalyse, Interpretation.
Welche Methodik wird in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit verwendet eine textanalytische Methode, die sowohl die formalen als auch die inhaltlichen Aspekte der Erzählung untersucht. Die Interpretation der Beziehung zwischen Berthold und Angiola basiert auf einer detaillierten Analyse der Erzählstruktur, der Figurencharakterisierung und der symbolischen Elemente der Erzählung.
Welchen Forschungsstand berücksichtigt die Arbeit?
Die Einleitung erwähnt einen begrenzten Forschungsstand zu diesem spezifischen Aspekt von Hoffmanns Werk. Die Arbeit konzentriert sich auf eine eigenständige Analyse der Beziehung zwischen Berthold und Angiola.
- Citar trabajo
- Marko Stevic (Autor), 2009, Maler Berthold und Prinzessin Angiola in E.T.A. Hoffmann`s Werk "Die Jesuiterkirche in G", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273927