Extrait
Inhalt
Historischer Überblick über Doppelpunkt
Regeln zum Doppelpunkt
Analyse von schriftlichen Arbeiten
Ziel der Untersuchung
Korpusbeschreibung
Zur Analyse der ersten Aufgabe
Zur Analyse der zweiten Aufgabe
Didaktische Schlussfolgerungen
Literatur
Historischer Überblick über den Doppelpunkt
Vor dem 9. Jahrhundert benutzte man laut Seelbach, Karl Ulrich[1] nur Punkt und Doppelpunkt. In dieser Zeit fungieren ferner die Zeichen der Interpunktion als Hilfe für den Sprecher, wenn er einen Text vortragen will. Man kann schlussfolgern, dass es im Althochdeutschen Interpunktionszeichen gab, allerdings wurden sie nicht einheitlich eingesetzt und gebraucht. In Anlehnung an Schneider, Michael[2] entwickelte sich im Hochmittelalter allmählich der Punkt als Interpunktionszeichen, um Sätze und Versenden zu markieren. Im 15 Jahrhundert gab es erste Anweisungen zu einer korrekten Interpunktion. Diese Anweisungen kamen von Niklas von Wyle, Heinrich Stein- Höwel Hans Nythart und Friedrich Riederer. Diese Anweisungen wurden von den Druckern abgelehnt, denn sie waren kompliziert. Im Mittelhochdeutschen gab es keinen einheitlichen Einsatz von Zeichen der Interpunktion. Ebenfalls fungiert die Zeichensetzung als Hilfe für den Sprecher, um seinen Text zu gliedern. Bemerkenswert markierte man mit dem Punkt zu Beginn des 16. Jahrhunderts fast alle Sätze. Man findet überdies andere Interpunktionszeichen wie Fragezeichen, Semikolon und Doppelpunkt. Laut Schneider, Michael hat sich im 16 Jahrhundert der Punkt als Satzschlusszeichen etabliert. Feststellbar in dieser Zeit ist ferner eine differenzierte Interpunktion. Es geht um Punkt, Komma, Virgel, Doppelvirgel, Doppelpunkt, Fragezeichen, Ausrufezeichen, Semikolon. Im Grunde wurden diese Satzzeichen nach Betonung gesetzt. Mit dem Werk von Johann Christoph Adelung „Vollständige Anweisung zur Deutschen Orthographie“ im 1788 führt er Regel zur Zeichensetzung. Hingegen wurden diese Regeln nicht vollständig in die Praxis umgesetzt. So Schneider, Michael. Stedje, Asrid[3] (2007, 94-95) weist drauf hin, dass es für die Interpunktion in der Zeit des Frühneuhochdeutschen keine geregelte Anwendung gab. In dieser Zeit gebraucht man Virgel und Punkt. Demgegenüber wurden Komma, Frage-, Ausrufezeichen erst im 17. Jahrhundert gebraucht.
Laut Seelbach, Karl Ulrich[4] hatte der Doppelpunkt vor dem Frühneuhochdeutschen eine annähernde Funktion wie der Punkt und die Virgel. In diesem Sinne kennzeichnet der Doppelpunkt Sprechpausen. Diese Funktion änderte sich seit der Phase des Frühneuhochdeutschen. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts bekam der Doppelpunkt die Funktion, vor Aufzählungen und vor direkter Rede zu stehen.
Regeln zum Doppelpunkt
Gallmann, P.[5] (1996) geht davon aus, dass die Interpunktionszeichen diskrete graphische Einheiten seien. Sie dienen zum Segmentieren oder zum Klassifizieren. Die Interpunktionszeichen können in einfach oder paarig auftretende Interpunktionszeichen untergliedert werden. Anführungszeichen und Klammern sind paarig auftretende Interpunktionszeichen. Jedoch sind Satzschlusszeichen, Semikolon, Doppelpunkt und Auslassungspunkte einfach auftretende Interpunktionszeichen. Laut Hübl, Annika/ Steinbach, Markus[6] (2013, 322) habe der Doppelpunkt eine ankündigende Funktion. Er kündigt eine folgende direkte Rede oder eine Aufzählung. Die Interpunktion umfasst Punkt, Ausrufezeichen, Fragezeichen, Komma, Semikolon, Doppelpunkt, Auslassungspunkte, Schrägstrich, Gedankenstrich, Klammern, Anführungszeichen. So Homberger, Dietrich (2013, 332). Die Rechtschreibreform vom 1.Juni hat für den Doppelpunkt keine Neuerung gebracht. Bei Schönenberg, Stephanie[7] (2012, 32-33) findet sich die Auffassung, dass der Doppelpunkt eine Sinngliederungsfunktion habe. Ferner gelte er als ein Ankündigungszeichen.
Der Doppelpunkt sei nach Hoffmann, M.[8] (2010, 128) ein Ankündigungszeichen. Es kündigt eine Erklärung, Weiterführung oder eine Überraschung an. Bei Ossner, Jakob[9] (2010, 232) findet sich die Ausführung, dass der Doppelpunkt in Literaturangaben zu finden sind.
Lübke, Diethard[10] (2011, 184) weist darauf hin, dass in der Literatur der Doppelpunkt anstelle von „dann, darauf, daher, nämlich, und zwar, denn, jedoch“ eingesetzt werde.
Tabelle 1: Regeln zum Doppelpunkt nach Lübke, Diethard (2011, 184)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Lübke, Diethard (2011, 184): Schulgrammatik Deutsch. Vom Beispiel zur Regel. Berlin. Cornelsen
Laut Bülow, Frank; Schmidt, Michael[11] (2000, 388 f.) gibt es folgende Regeln zum Doppelpunkt:
[...]
[1] Seelbach, Karl Ulrich. Die Entwicklung der Interpunktion. In: http://www.uni-bielefeld.de/lili/personen/useelbach/STUD/Beschorner/interpunktion.htm
[2] Schneider, Michael. Materialien zur (neuen) deutschen Orthographie. Geschichte der deutschen Orthographie. Universität Marburg. In: http://decemsys.de/sonstig/gesch-rs.pdf
[3] Stedje, Asrid (2007): Deutsche Sprache gestern und heute. Einführung in Sprachgeschichte und Sprachkunde. Wilhelm Fink. Paderborn. 6. Auflage
[4] Seelbach, Karl Ulrich. Die Entwicklung der Interpunktion. In: http://www.uni-bielefeld.de/lili/personen/useelbach/STUD/Beschorner/interpunktion.htm
[5] Gallmann, P. (1996): Interpunktion (Syngrapheme). In: Günther, H./Ludwig, O. (Hrgs.): Schrift und Schriftlichkeit. Ein interdisziplinäres Handbuch internationaler Forschung. Band 2. Berlin, 1456-1467
[6] Hübl, Annika/ Steinbach, Markus (2013, 322): Rechschreibung. In: Rothstein, Björg/ Müller, Claudia (Hrgs): Kernbegriffe der Sprachdidaktik Deutsch. Band1 Schneider Verlag, Hohengehren. 316-323
[7] Schönenberg, Stephanie (2012) Satzzeichen als „Verständnismacher“ (2012) In: Deutsch. Unterrichtspraxis für die Klassen 5 bis 10, 2012 Heft 31, S. 31-33
[8] Hoffmann, M. (2010): Deutsch für Studium. Grammatik und Rechtschreibung. (2. Auflage) Paderborn. Schöningh
[9] Ossner, Jakob (2010) Orthographie. Paderborn, Schöningh
[10] Lübke, Diethard (2011): Schulgrammatik Deutsch. Vom Beispiel zur Regel. Berlin. Cornelsen
[11] Bülow, Frank; Schmidt, Michael (2000): Deutsch Grammatik. Köln, Buch und Zeit Verlagsgesellschaft
- Citation du texte
- Mag. Mohamed Chaabani (Auteur), 2014, Der Doppelpunkt im Fremdsprachenunterricht., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273953
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