Als in den 1990er Jahren das Internet durch die Einführung des World Wide Web begann, für die breite Maße nutzbar zu werden, war es zunächst noch nicht viel mehr als eine riesige, wachsende Datenbank, die die Suche und das Finden von Informationen erleichtern sollte. Im Windschatten des WWW entwickelten sich allerdings schon früh virtuelle Gemeinschaften, die sich beispielsweise über Mailinglisten organisierten. In den folgenden Jahren kamen dann immer neue Möglichkeiten der Netzkommunikation hinzu und mit dem Wachsen des Internets wuchs auch die allgemeine Bedeutung computergestützter Kommunikation. (Tippe, 2001, S.1) Während das Internet zunächst vor allem als Möglichkeit zur Informationsbeschaffung fungierte, dient es heute immer stärker dem aktiven computergestützten Lernen über große Distanzen und unabhängig von zeitlichen Restriktionen. Online Angebote nehmen stetig zu, gleichzeitig differenzieren sich die Angebote und Arten, wie gelernt werden kann und soll, immer mehr aus (bspw. an Universitäten oder in Unternehmen). (Capdeferro & Romero, 2012, S. 27, Oehl et al., 2010, S. 3774) Daraus ergeben sich aus bildungswissenschaftlicher Perspektive eine Vielzahl relevanter Fragen, die vor allem darauf zielen, herauszuarbeiten unter welchen Bedingungen und Faktoren, bestmögliche Lernerfolge für alle Beteiligten erreicht werden können.
Eine Vielzahl an Kommunikationstheorien entstanden zu einer Zeit mehr oder weniger analoger Kommunikation. Dementsprechend wichtig ist es, deren Anschlussfähigkeit für Fragen computergestützter Kommunikation kritisch zu betrachten und gegebenenfalls ins digitale Zeitalter zu überführen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Was ist Kommunikation?
- 2.1. Definition Kommunikation
- 2.2. Das Organonmodell von Karl Bühler
- 2.3. Das Stufenmodell der Kulturgeschichte von Vilém Flusser
- 2.4. Die Theorie des kommunikativen Handelns von Jürgen Habermas
- 3. Kommunikation in virtuellen Gemeinschaften
- 3.1. Definition Virtuelle Gemeinschaft
- 3.2. Virtuelle Gruppenkommunikation
- 3.3. Charakteristika virtueller Kommunikation
- 3.3.1. Virtuelle Kommunikation und sozialer Kontext
- 3.3.2. Schriftlichkeit
- 3.3.3. Soziale Präsenz
- 4. Kollaborative Gruppenarbeiten
- 4.1. Der Begriff des kollaboratives Arbeitens
- 4.2. Vor- und Nachteile kollaboratives Arbeitens
- 4.3. Medienwahl und kollaboratives Arbeiten
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Besonderheiten virtueller Kommunikation im Kontext kollaborativer Gruppenarbeiten im Zeitalter des Internets. Dabei wird die Relevanz und Anschlussfähigkeit klassischer Kommunikationstheorien für das digitale Zeitalter kritisch beleuchtet. Die Arbeit analysiert insbesondere die Auswirkungen der Theorien von Habermas, Bühler und Flusser auf die Praxis kollaborativer Gruppenarbeiten in virtuellen Umgebungen.
- Definition und Charakteristika virtueller Kommunikation
- Anwendbarkeit klassischer Kommunikationstheorien auf virtuelle Umgebungen
- Die Bedeutung von Schriftlichkeit und sozialer Präsenz in virtuellen Gruppenarbeiten
- Vor- und Nachteile kollaborativer Gruppenarbeiten im virtuellen Kontext
- Die Rolle von Medien in der Gestaltung kollaborativer Arbeitsprozesse
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und erläutert den Kontext virtueller Kommunikation im Zeitalter des Internets. Sie beleuchtet die Entwicklung des Internets als Plattform für virtuelle Gemeinschaften und den wachsenden Stellenwert computergestützten Lernens. Kapitel 2: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Kommunikation und stellt die wichtigsten Aspekte der Kommunikationstheorien von Habermas, Bühler und Flusser vor. Kapitel 3: Hier werden virtuelle Gemeinschaften und die besonderen Merkmale virtueller Kommunikation im Detail betrachtet. Es wird analysiert, wie sich der soziale Kontext, Schriftlichkeit und soziale Präsenz in virtuellen Umgebungen auf die Kommunikation auswirken. Kapitel 4: Dieses Kapitel behandelt das Konzept der kollaborativen Gruppenarbeit. Die Vor- und Nachteile dieses Arbeitsmodells im virtuellen Kontext werden erörtert und die Rolle der Medienwahl in diesem Zusammenhang beleuchtet.
Schlüsselwörter
Virtuelle Kommunikation, Kollaborative Gruppenarbeit, Kommunikationstheorien, Habermas, Bühler, Flusser, Internet, Computergestütztes Lernen, Virtuelle Gemeinschaft, Sozialer Kontext, Schriftlichkeit, Soziale Präsenz, Medienwahl.
- Arbeit zitieren
- Jan Sydow (Autor:in), 2014, Bühler, Flusser, Habermas und die Besonderheiten der virtuellen Kommunikation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273989