Das mittelalterliche Tagelied gibt dichterisch den Schmerz eines Liebespaares wieder, das nach einer Nacht der Liebe beim Tagesanbruch Abschied voneinander nehmen muss. Dargestellt wird diese Handlung meist in einer Verbindung von Erzählung und Dialog, die in lyrischer Form ausgestaltet ist. Die Personenkonstellation besteht üblicherweise aus drei Figuren: der Dame, dem ritterlichen Liebhaber und einem Wächter, der das Paar mit seinem Morgengesang weckt, damit sie die unangenehmen Folgen der verbotenen Nacht vermeiden können. Der Geliebte muss die Frau noch vor dem Tagesanbruch verlassen, weil ihre Liebesbeziehung gegen die gesellschaftlichen Normen verstößt. Die benannten festen Elemente werden durch optionale Motive ergenzt, z.B.: Wecken des Mannes, letzte sexuelle Vereinigung vor dem Abschied, Tageshass, Beschuldigung des Wächters, Segenwünsche u. a. Das sind die typischsten Elemente der Gattung „Tagelied“. Aber außer dem Typischen weist jedes Tagelied seine eigenen strukturellen und inhaltlichen Besonderheiten auf.
In dieser Hausarbeit werde ich auf das Lied N.14a aus dem Liederbuch der Clara Hätzlerin näher eingehen. Da es zu diesem Lied keine ausführliche Sekundärliteratur gibt, bildet eine eigene Übersetzung ins Neuhochdeutsche die Grundlage der folgenden Interpretation. In deren Zentrum steht die literarische Botschaft des Textes, da weder Informationen über den Autor, noch dessen biografische Einflüsse bekannt sind. Wesentliches Ziel der Hausarbeit ist das Verstehen des Textes, seine typischen Charakteristika sollen aufgezeigt, aber auch nur diesem Lied eigene Besonderheiten hervorgehoben werden.
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung
- II Interpretation des Liedes
- 1 Originaltext
- 2 Eigene Übertragung
- 3 Aufbau und Reimschema
- 4 Inhaltsanalyse
- III Abschluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit einer Interpretation des Liedes N. 14a aus dem Liederbuch der Clara Hätzlerin. Da es keine ausführliche Sekundärliteratur zum Lied gibt, wird eine eigene Übersetzung ins Neuhochdeutsche als Grundlage der Interpretation verwendet. Das Hauptaugenmerk liegt auf der literarischen Botschaft des Textes, da weder Informationen über den Autor noch biographische Einflüsse bekannt sind. Ziel der Arbeit ist es, den Text zu verstehen, seine typischen Charakteristika aufzuzeigen und spezifische Besonderheiten des Liedes hervorzuheben.
- Analyse des Aufbaues und der Reimschema des Liedes
- Interpretation der literarischen Botschaft des Textes
- Hervorhebung typischer Elemente des mittelalterlichen Tagelieds
- Aufzeigen von Besonderheiten des Liedes N. 14a
- Erstellen einer eigenen Übersetzung des Liedes ins Neuhochdeutsche
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt das mittelalterliche Tagelied als Gattung vor und beschreibt seine typischen Elemente und die Konstellation der Figuren. Die Hausarbeit fokussiert auf das Lied N. 14a aus dem Liederbuch der Clara Hätzlerin und erläutert die Notwendigkeit einer eigenen Übersetzung sowie die Ziele der Interpretation.
II. Interpretation des Liedes
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Originaltext des Liedes N. 14a und bietet eine eigene Übersetzung ins Neuhochdeutsche. Es werden der Aufbau und das Reimschema des Liedes analysiert, sowie eine detaillierte Inhaltsanalyse der einzelnen Strophen durchgeführt. Der Fokus liegt auf der Identifizierung von typischen Merkmalen des Tagelieds und der Hervorhebung von Besonderheiten dieses spezifischen Liedes.
Schlüsselwörter
Mittelalterliches Tagelied, Liederbuch der Clara Hätzlerin, Interpretation, Übersetzung, Aufbau, Reimschema, Inhaltsanalyse, typische Merkmale, literarische Botschaft, Originaltext, Neuhochdeutsch.
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- Natalja Groo (Autor), 2010, Tagelied aus dem Liederbuch der Clara Hätzlerin „Ich wachter will nun singen“. Eine Interpretation, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274053