Die Yuezhi kontrollierten ab der Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. bis zum 1. Jahrhundert n. Chr. Gebiete des heutigen Mittelasiens und Afghanistans. Ursprünglich siedelten sie im westlichen Teil der Provinz Gansu in China, aus dem sie jedoch durch eine Invasion der Xiongnu vertrieben wurden und sie, dem nördlichen Teil des Tian Shan - Gebirges folgend, westwärts wanderten. In der Folgezeit siedelten sie nördlich des Amudarja und es gelang ihnen, das baktrische Königreich der Griechen zu zerstören. Hier etablierten sie ihre fünf Stämme oder yabghus, von denen sich ab dem beginnenden 1. Jahrhundert n. Chr. die Kushanas durchsetzten, ein mächtiges Reich errichten konnten und die Yuezhi ablösten.1 Die hier kurz abgerissene Geschichte des Nomadenvolkes aus Zentralasien beinhaltet jedoch noch einiges mehr. Denn die Wanderungen der Yuezhi lösten die erste, durch literarische Quellen nachvollziehbare, innerasiatische Völkerwanderung aus. Diese prägte für etwa ein halbes Jahrtausend lang, bis zum Beginn der hunnischen Völkerwanderung um 350 n. Chr., das ethnische Bild Zentralasiens.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Quellen
- Das ShiJi
- Das HanShu
- Unterschiede zwischen Shi Ji und Han Shu
- Die Nomadenvölker Zentralasiens
- Die Yuezhi
- Die Herkunft der Yuezhi
- Lebensraum und Lebensweise
- Die Xiongnu
- Die Wusun
- Die Yuezhi
- Die Yuezhi im Gansu
- Die Vormachtstellung der Yuezhi
- Der Aufstieg der Xiongnu unter Maodun
- Der Angriff der Yuezhi auf die Wusun
- Die Vertreibung der Yuezhi aus dem Gansu
- Die Yuezhi im Ili - Becken
- Die Aufspaltung der Yuezhi
- Die Vertreibung der Saken aus dem Ili - Becken
- Die Vertreibung der Yuezhi aus dem Ili - Becken
- Die erneute Aufspaltung der Yuezhi
- Archäologische Hinweise für die Yuezhi
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der frühen Phase der Yuezhi, von ihren Anfängen bis zur Vertreibung aus dem Ili-Becken. Die Arbeit analysiert die Quellen, die Informationen über die Lebensweise, die Wanderungen und die politischen Beziehungen der Yuezhi liefern. Außerdem werden die Yuezhi selbst, sowie ihre Nachbarn, die Xiongnu und die Wusun, behandelt.
- Die Herkunft und Lebensweise der Yuezhi
- Die politischen Beziehungen der Yuezhi zu den Xiongnu und Wusun
- Die Wanderungen der Yuezhi vom Gansu ins Ili-Becken
- Der Einfluss der Yuezhi auf das ethnische und kulturelle Bild Zentralasiens
- Die archäologischen Hinweise auf die Yuezhi
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen kurzen Überblick über die Geschichte der Yuezhi und stellt die wichtigsten Themen der Arbeit vor. Das zweite Kapitel behandelt die Quellen, die für die Rekonstruktion der Geschichte der Yuezhi relevant sind, insbesondere das Shi Ji und das Han Shu. Das dritte Kapitel bietet einen Überblick über die Nomadenvölker Zentralasiens, insbesondere die Yuezhi, die Xiongnu und die Wusun.
Das vierte Kapitel konzentriert sich auf die Zeit der Yuezhi im Gansu und beschreibt ihren Aufstieg zur Vormachtstellung, den Aufstieg der Xiongnu unter Maodun, den Angriff der Yuezhi auf die Wusun und schließlich die Vertreibung der Yuezhi aus dem Gansu durch die Xiongnu. Das fünfte Kapitel behandelt die Wanderung der Yuezhi in das Ili-Becken, die mit der Vertreibung der dort lebenden Saken verbunden ist, und die Vertreibung der Yuezhi durch die Wusun.
Das sechste Kapitel erörtert archäologische Hinweise auf die Yuezhi, insbesondere die sogenannten „Podboy" - Gräber, die an den Orten gefunden werden, die auf der vermuteten Wanderroute der Yuezhi vom Gansu nach Baktrien lagen. Das Fazit fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und beleuchtet den Einfluss der Yuezhi auf das ethnische und kulturelle Bild Zentralasiens.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Yuezhi, die Xiongnu, die Wusun, die Saken, das Gansu, das Ili-Becken, Zentralasien, Nomadenvölker, Wanderungen, politische Beziehungen, ethnische Geschichte, archäologische Hinweise.
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- M.A. Philip Wagenführ (Autor), 2009, Die Yuezhi im Gansu und Ili-Becken, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274170