Diese Arbeit befasst sich mit der linguistischen Erscheinung des Code-Switchings, einem Kerngebiet der Kontaktlinguistik, und um genauer zu sein – mit den Verständigungsprozessen einer mehrsprachigen Gesellschaft. Anhand des Films "Spanglish", dessen Titel bereits den Bezug zu der Thematik aufzuweisen vermag, werden verschiedene Spracherscheinungen einer Zweisprachigkeit demonstriert und wissenschaftlich ergründet. Die Bezeichnung Spanglish bezieht sich dabei auf die Vermischung der englischen und spanischen Sprache während einer Konversation.
Der Film handelt von einer Familie aus Mexiko, die nach Los Angeles auswandert, wo die Minderheit der Hispanics zu der größten kulturellen und sprachlichen Minderheit des Landes gehört, also jene Einwohner der Vereinigten Staaten, die eine spanische oder lateinamerikanische Herkunft haben (Garrido 2008: 25). Das ist auch der Grund, weshalb Flor, die Protagonistin des Films und Mutter der jungen Cristina, sich diese Stadt zum Leben und Großziehen ihrer Tochter aussucht. Dort nimmt sie die Stelle als Haushaltshilfe in einer mittelständischen amerikanischen Familie an. Im Gegensatz zu ihrer Tochter, die das Englische (wahrscheinlich aus dem Schulunterricht) fließend beherrscht, spricht Flor die Sprache zum Zeitpunkt der Einreise noch gar nicht.
Nachdem kurz auf die wissenschaftliche Begriffserläuterung des Phänomens Code-Switchings eingegangen wird, werden im Anschluss am Beispiel einiger ausgewählter
Filmausschnitte verschiedene Sprachkontaktphänomene dargestellt. Es handelt sich dabei um transkribierte Dialoge, die jeweils sprachwissenschaftlich und fallspezifisch untersucht werden und die mit Hilfe ausgewählter Ansätze aus der Kontaktlinguistik erklärt werden. In den Filmsequenzen werden sowohl die mühsamen Lernprozesse der Mutter geschildert, die nach und nach versucht, sich das Englische anzueignen als auch Dialoge mit Cristina sowie anderen Darstellern, in denen es zum Code-Switching kommt. Abschließend wird näher auf die jeweiligen Theorien eingegangen sowie auf die Umstände und soziokulturellen Hintergründe einer bilingualen Konversation.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffserläuterung
- Markedness Model
- We-Code and They-Code
- Gumperz vs. Meyers-Scotton
- Nähesprachlicher Funktionsbereich
- Transferenz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des Code-Switchings im Kontext von Spanglish, anhand ausgewählter Filmsequenzen des Films "Spanglish". Die Arbeit analysiert Sprachkontaktphänomene in einer mehrsprachigen Gesellschaft und untersucht die Verständigungsprozesse, die aufgrund des Sprachkontakts zwischen Englisch und Spanisch entstehen.
- Code-Switching als sprachliches Phänomen in mehrsprachigen Gesellschaften
- Analyse von Sprachkontaktphänomenen im Film "Spanglish"
- Anwendung von Theorien aus der Kontaktlinguistik auf konkrete Filmsequenzen
- Untersuchung von Sprachwechselprozessen und deren soziokulturellen Hintergründen
- Vergleich verschiedener theoretischer Ansätze und deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und führt in die Thematik des Code-Switchings ein. Sie erläutert den Kontext des Films "Spanglish" und die Bedeutung des Spanglish als sprachliches Phänomen.
- Begriffserläuterung: Dieses Kapitel definiert den Begriff des Code-Switchings und erläutert verschiedene Arten des Sprachwechsels, die in der Konversation von bilingualen Sprechern vorkommen können. Es wird auf die Relevanz des Themas im Kontext der USA und des Films "Spanglish" eingegangen.
- Markedness Model: Dieses Kapitel präsentiert das Markedness Model von Carol Meyers-Scotton, das die sozialen Gegebenheiten und Motivationen eines Sprachwechsels untersucht. Es werden die Begriffe "marked choice maxime" und "unmarked choice maxime" erläutert und anhand eines Beispiels aus dem Film "Spanglish" veranschaulicht.
Schlüsselwörter
Code-Switching, Spanglish, Kontaktlinguistik, Mehrsprachigkeit, Sprachkontaktphänomene, Verständigungsprozesse, Markedness Model, RO-set, unmarkierter CS, markierter CS, Filmsequenzen, Transkription, Sprachwissenschaft, soziokulturelle Hintergründe, Bilingualismus.
- Quote paper
- Zaneta Nowak (Author), 2009, Code-Switching am Beispiel des Films "Spanglish", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274265