Al-Jazeera im Spannungsfeld von Aufklärung und Propaganda - Beeinflusst US-amerikanische Public Diplomacy den Sender?


Hausarbeit (Hauptseminar), 2003

54 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung

II. Inwieweit trägt Al-Jazeera zur Aufklärung in der arabischen Welt und zur Verständigung mit dem westlichen Kulturkreis bei?
1. Geschichte
2. Trägt Al Jazeera zur Aufklärung bei?
3. Kann Al Jazeera die Kluft zwischen westlicher und arabischer Welt schließen ?

III. Beeinflusst US-amerikanische Public Diplomacy den Sender?
1. Public Diplomacy
2. Die Public Diplomacy seit dem 11. September 2001
3. Inwieweit spielt Al- Jazeera eine Rolle bei der Public Diplomacy Politik der USA?
4. Al Jazeeras als idealer Vermittler von Public Diplomacy?

IIII. Zusammenfassung

Bibliografie

I. Einleitung

Der katarsche Nachrichtenkanal Al Jazeera ist seit den Anschlägen des 11.09.2001 nicht mehr allein in der arabischen Welt bekannt. Vielmehr ist mittlerweile auch den Zuschauern in Europa, USA und Asien das Logo des Senders vertraut. Al Jazeera war in der Vergangenheit oftmals der einzige Fernsehsender , der exklusive Reportagen aus Krisen- und Kriegsgebieten wie Afghanistan ausstrahlte. Zudem erreichen den Sender in Katar immer wieder Videotapes von Osama bin Laden und in jüngster Vergangenheit auch Statements von Saddam Hussein, die Al Jazeera bisher, mit wenigen Ausnahmen, sendete. Aufgrund der exklusiven Bilder aus dem arabischen Raum und dieser Video- bzw. Tonbänder übernahmen viele westliche Fernsehkanäle Beiträge von Al Jazeera. Während des letzten Irakkriegs z.B. waren häufig arabische wie auch westliche Fernsehstationen von der Berichterstattung Al Jazeeras abhängig. Denn der Sender verfügte über die größte Zahl an Korrespondenten und Kameramännern im Kriegsgebiet (vgl: Ezzelarab 2003). Ein Journalist beschrieb das Verhältnis wie folgt: „Obviously we don´t want to use Al Jazeera. But if it´s Al Jazeera or nothing, we´ll take Al Jazeera” (Ezzelarab 2003). Einige Sender, wie CNN oder ZDF, schlossen Kooperationsverträge mit dem arabischen Nachrichtenkanal und ermöglichen daher dem Sender einen stetigen Zugang zu westlichen Rezipienten.

Der Sender selbst gilt als „kleine Öffentlichkeitsrevolution“ (Hafez 2003:15) im arabischen Raum. Bisher zeichnete sich die arabische Medienlandschaft durch Staatsfernsehen, Zensur und Informationsministerien aus, welche die Medien anleiteten. Eine freie und kritische Berichterstattung war daher nicht möglich. Die arabischen Medien schienen bislang die Aufgabe zu haben, die „protocol news“ (Amin 2003) und die Tagesagenda der Regierung zu verlesen, von dem Informationsministerium gesiebte Nachrichten zu veröffentlichen sowie platte Unterhaltungssendungen auszustrahlen. Ein aufklärender Journalismus, der über politische Missstände und religiöse Streitfragen frei berichtet, entwickelte sich daher im arabischen Raum lange Zeit nicht. Erst die Gründung des als unabhängig geltenden Senders Al Jazeera 1996 kann als Beginn eines Umschwungs in der arabischen Medienlandschaft verstanden werden. Erstmals zeigte ein Sender aus dem Nahen und Mittleren Osten offene und kontroverse Diskussionen zwischen Regimegegner und Vertretern der Regierung, berichtete über bisherige Tabus wie Sex, Polygamie, Frauenrechte sowie über islamischen Fundamentalismus und interviewte israelische Führungspersonen (vgl.: El-Nawawy & Iskandar 2002/ Whitaker 2003). Mit seiner kritischen Berichterstattung trägt der Sender so zu einer verbesserten Verbreitung von politischen Informationen bei. Arabischen Fernsehzuschauern wird dadurch erstmals ermöglicht, sich via eines arabischen Nachrichtenkanals eine eigene Meinung über bestimmte Sachverhalte und Probleme zu bilden.

Auf der anderen Seite ist Al Jazeera einer unaufhörlichen Kritik von Regierungen und politischen Lagern ausgesetzt. Während in der westlichen Öffentlichkeit immer wieder von „Terroristen-Sender“ und „Sprachrohr Osama bin Ladens“ die Rede ist, wird dem Nachrichtenkanal im Nahen und Mittleren Osten eine zu starke Nähe zu der USA vorgeworfen. Außerdem kursiert in dieser Region immer wieder das Gerücht, Al Jazeera werde von dem CIA finanziert (vgl. Whitaker 2003/ Lidster & Rose 2001). Ebenso versuchen Regierungen stetig die kritische und kontroverse Berichterstattung des Senders zu unterbinden. So gehen Tag für Tag Beschwerden bei dem Emir von Katar ein, die ihn auffordern, die Berichterstattung Al Jazeeras zu mäßigen. Des weiteren lassen Staaten Korrespondentenbüros schließen und verweisen Journalisten des Fernsehsenders außer Landes. Selbst demokratische Staaten, in denen Presse- und Meinungsfreiheit gesetzlich garantiert werden, greifen zu diversen Maßnahmen, um die Journalisten des Senders in ihrer täglichen Arbeit zu behindern.

Die vorliegende Seminararbeit wird im ersten Teil der Frage nachgehen, inwieweit Al Jazeera zur Aufklärung in der arabischen Welt und zur Verständigung mit dem westlichen Kulturkreis beitragen kann. Im zweiten Teil soll der Einfluss von Public Diplomacy seitens der US-Regierung auf den Sender behandelt werden. Dabei wird zuerst theoretisch auf Public Diplomacy eingegangen und im Anschluss daran werden spezielle Maßnahmen der US-Regierung vorgestellt.

II. Inwieweit trägt Al Jazeera zur Aufklärung in der arabischen Welt und zur Verständigung mit dem westlichen Kulturkreis bei?

Der katarsche Sender Al Jazeera sendete als erster weitgehend von der Regierung unabhängiger Fernsehkanal Nachrichten und Informationen aus der arabischen Perspektive. Daraus resultierte, dass neben einer kleinen arabischen Elite, die sich bisher via Satellit über die englischsprachigen Sender CNN und BBC informierte, auch andere gesellschaftliche Schichten Zugang zu unabhängigen Nachrichten erhielten. Sicherlich informiert Al Jazeera die Zuschauer im Nahen und Mittleren Osten ausgewogener als die staatlichen Sender. Der Nachrichtenkanal beleuchtet Probleme und Sachverhalte, die ohne unabhängige und kritische Medien im Dunkeln blieben. Dennoch soll im Nachfolgenden der Frage nachgegangen werden, ob der Sender aufklärt und inwieweit er der öffentliche Aufgabe, die die Medien in Demokratien erfüllen sollten, gerecht wird.

Freien Medien haben in demokratischen Gesellschaften die Aufgabe, wahrheitsgemäß, umfassend und ausgewogen zu informieren, einen pluralen Meinungsmarkt herzustellen und damit den Meinungs- und Willensbildungsprozess der Bürger in Gang setzen. Darüber hinaus sollen Presse und Rundfunk einen Beitrag zur Bildung leisten sowie eine Kontroll- und Kritikfunktion gegenüber dem gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen System einnehmen. Es muss daher das Ziel der Medien sein, dem Bürger zu ermöglichen, etwas zu sehen, zu wissen und zu verstehen. Dadurch tragen die Medien dazu bei, die Gesellschaft „aufzuklären“. Ein aufklärender Journalismus sollte demnach die Zuschauer objektiv informieren, zum kritischen Denken ermutigen und zum Gespräch anregen sowie die eigene Urteilsbildung des Zuschauers ermöglichen. Darüber hinaus könnte Al Jazeera insbesondere auch zur Verständigung zwischen arabischer und westlicher Welt beitragen. Da der Sender nicht nur Zuschauer im arabischen sondern auch im westlichen Raum erreicht, besteht die Möglichkeit, arabische Standpunkte und Sichtweisen dem westlichen Zuschauer näher zu bringen. Umgekehrt kann der Sender dem Rezipienten im Nahen und Mittleren Osten die westliche Perspektive vermitteln. Die Chance Al Jazeera als „two-way communications channel“ zu nutzen und dadurch die Kluft zwischen arabischer und westlicher Welt zu verringern sollte nicht vertan werden. Inwieweit der Sender zu einer Verständigung beitragen kann, soll ebenfalls im Nachfolgenden geklärt werden.

II.1 Geschichte des Senders

Im Februar 1996 gründete der Emir von Katar, Scheich Hamad bin Khallifa Al Thani, per Dekret den staatlich unabhängigen Fernsehsender Al Jazeera. Mit einem Startkredit in Höhe von circa140 Millionen US-Dollar[1] (vgl.: El-Nawawy/ Iskandar 2002) sicherte der Emir den Sendebeginn am 1. November 1996 und die folgenden fünf Jahre finanziell ab. Danach sollte sich Al Jazeera selbst tragen und sich aus Werbeeinnahmen finanzieren. Für ein demokratisch geprägtes Verständnis von Medienfreiheit klingt diese Gründungsgeschichte sicher merkwürdig. Doch in der arabischen Welt war sie der Beginn einer Medienrevolution und Katar konnte sich dadurch Gehör in der Welt verschaffen.

1995 übernahm Al Thani per „sanften“ Putsch die Macht von seinem Vater und bemühte sich von da an das Land in kleinen Schritten zu modernisieren und zu demokratisieren. Neben der für 2003 angekündigten Parlamentswahl und dem gewählten „consultative council“ weisen vor allem Veränderungen in der Medienlandschaft Katars auf die liberalere politische Einstellung des Emirs hin. So verringerte er 1995 den Einfluss der Pressezensur und schaffte das Informationsministerium ab. Diese staatliche Stelle war bis dato für die Zensur verantwortlich, betrieb Radio- und Fernsehstationen und legte die Qualitätsstandards für die lokale Presse fest. Außerdem überwachte das Ministerium ausländische Journalisten und Wissenschaftler bei deren Recherche im Land (vgl.: El-Nawawy/ Iskandar 2002). Für Al Jazeera untersagte der Scheich jegliche staatliche Einmischung in die Sendegestaltung. Demgemäß widerstand er bisher dem Druck arabischer Regierungen und auch dem der US- Administration der kritischen Berichterstattung des Senders Einhalt zu gebieten. Die Gründung Al Jazeeras steht daher im Einklang mit der Vision des Emirs, eine liberale Gesellschaft mit freien Medien in seinem Land aufzubauen. Dennoch unterscheidet sich die Medienfreiheit noch immer von westlichen Standards. So ist z.B. Kritik an der Herrscherfamilie und am

Islam untersagt. Zudem sind Fernseh- und Radiostationen noch immer staatlich und werden von offizieller Seite kontrolliert. Nur Al Jazeera ist privatwirtschaftlich organisiert und kann unabhängig agieren (vgl.: El-Nawawy/ Iskandar 2002).

Darüber hinaus ist immer wieder zu lesen, dass es dem Scheich Al Thani nicht nur um die Demokratisierung seines Staates an sich ging (vgl.: Thörner 2001/ Kirchner 2001). Vielmehr verfolgte er mittels der Liberalisierung das Ziel, dem kleinen Wüstenland Katar Beachtung in der Welt zu verschaffen. Hintergrund für diese Vermutung bildet die strategische Notlage Katars. Das Königreich ist das kleinste Land Arabiens und besitzt das größte Gasfeld der Welt. Diese Energieressource beanspruchen jedoch auch die beiden starken Nachbarstaaten Saudi-Arabien und Iran für sich. Um Katar nicht zum willenloser Spielball mächtiger Nachbarn werden zu lassen, blieb dem Emir nur ein Ausweg: „Der Zwergstaat muss Profil gewinnen; Katar muss eine unverzichtbare Rolle spielen“(Thörner 2001). Mit der Demokratisierung seines Landes beabsichtigte Al Thani Katar als „Bollwerk für Demokratie und westliche Werte am Golf“ (Thörner 2001) zu etablieren und sich dadurch den Schutz der USA und von Großbritannien zu sichern. In Hinblick auf seine arabischen Nachbarn verfolgte Al Thani das Ziel, Katar als Machtfaktor aufzubauen, mit dem die arabische Welt zu rechnen hat.

Die Chance, die Medien als erfolgreiches Machtmittel einzusetzen, stand kurz, nachdem der Emir den Thron übernommen hatte, gut. Im April 1996 scheiterte das Satellitenfernseh-Joint-Venture zwischen Orbit Communications, einem privaten arabischen Konzern mit enger Verbindung zum saudischen Königshaus, und der BBC. Der gemeinsam betriebene Sender BBC Arabic News zerbrach, weil die saudischen Besitzer den Nachrichtenkanal redaktionell kontrollieren und Berichte über kontroverse Themen wie Exekutionen oder saudische Dissidenten verbieten wollten. Die BBC hingegen bestand auf die journalistische Unabhängigkeit (vgl.: Schleifer 2001). Der Gewinner in diesem Streit war der gerade gegründete Sender Al Jazeera. Die Verantwortlichen der Station entschieden sich dafür, die Mehrheit der Journalisten, die bis dahin für BBC Arabic News gearbeitet hatten, zu engagieren. Dadurch übernahm Al Jazeera nicht nur die arabisch-sprechenden Redakteure, sondern auch die Standards des westlichen Journalismus. Sie waren gemäß den BBC – Leitlinien wie Ausgewogenheit und Objektivität ausgebildet und brachten daher „its editorial spirit, freedom, and style“ (El-Nawawy/ Iskandar 2002) zu Al Jazeera. Zudem kannten und verstanden diese arabischen Journalisten die Politik und die Zuschauer des Nahen und Mittleren Ostens. Diese beiden Faktoren, die Erfahrung sowie Ausbildung bei der BBC und der arabische Hintergrund, trugen sicherlich maßgeblich zum Erfolg von Al Jazeera bei.

Erstmals gelang es dem Sender 1998, sich in der internationalen Medienlandschaft neben CNN, BBC und ABC zu behaupten. Al Jazeera war damals aufgrund seines Büros in Bagdad in der Lage, live über den Desert Fox Luftangriff der Alliierten aus dem Irak zu berichten. Dadurch erreichte der Satellitensender internationale Aufmerksamkeit: „In fact that coverage got Al Jazeera on the front page of the London Times“ (Al Ali 2003a). Der große Durchbruch gelang dem Nachrichtenkanal in der arabischen Welt jedoch erst circa zwei Jahre später während der 2. palästinensischen Intifada im September 2000. Mit der Berichterstattung aus arabischer Sicht etablierte sich Al Jazeera als respektierter, populärer und unabhängiger Sender. Trotz des arabischen Hintergrunds scheute sich die Station nicht, die palästinensische Gewalt gegenüber israelischen Zivilisten zu zeigen und die israelische Sichtweise darzustellen. Al Jazeera war gleichfalls der erste arabische Fernsehsender, der Interviews mit israelischen Regierungsvertretern sendete (vgl.: Schleifer/ Sullivan 2001).

Weltweite Beachtung erzielte der Nachrichtensender im Jahr 2001 als die USA, nach den Terroranschlägen des 11.09.2001, Afghanistan militärisch angriffen. Der Sender war der einzige Nachrichtenkanal, der Korrespondenten vor Ort hatte und demzufolge in der Lage war, aus Afghanistan zu berichten. „But it was Afghanistan that most dramatically put Al Jazeera on the map leading all the other TV news organizations as far as coverage from within Afghanistan” (Schleifer 2003). Die Rundfunksender wie CNN und BBC hatten erst später, die Möglichkeit aus Afghanistan Bericht zu erstatten. Infolgedessen waren weltweit alle Fernsehstationen auf die Reportagen und Bilder von Al Jazeera angewiesen. So brachte die Live-Berichterstattung aus Afghanistan für den Sender „im selben Maße den Durchbruch wie die Bilder aus Bagdad 1991 den Aufstieg für CNN“ begründeten (Kirchner 2001). Neben der exklusiven Berichterstattung aus Afghanistan verschaffte sich der Nachrichtensender mit einer weiteren Sensation weltweite Beachtung. Am selben Tag als Großbritannien und die USA mit dem Bombardement in Afghanistan begannen, sendete Al Jazeera eine Rede Osama bin Laden, die dem Kanal per Videotape zu gespielt wurde. Erneut waren amerikanische und europäische Fernsehstationen von Al Jazeera abhängig und mussten dem arabischen Satellitensender den Vortritt lassen. Weitere exklusive Videobänder mit Stellungnahmen von Al Qaida waren auch in der Folgezeit auf Al Jazeera zu sehen. Während des Irakkriegs 2003 sorgte die Fernsehstation wieder für weltweite Aufmerksamkeit, als sie als einzige das Leid der irakischen Opfer zeigte und die umstrittenen Bilder von amerikanischen Kriegsgefangenen sendete.

Al Jazeera ist seit Sendebeginn enorm gewachsen. Als die Station im November 1996 auf Sendung ging, wurde ein 6-stündiges Programm ausgestrahlt. Mittlerweile sendet Al Jazeera, als einer der wenigen arabischen Nachrichtensender, 24 Stunden am Tag (vgl.: Al Ali 2000). Für den Satellitensender aus Katar arbeiten inzwischen weltweit 755 Menschen. Mit circa 50 Journalisten in 31 Staaten hat Al Jazeera ein globales Korrespondentennetz aufgebaut, das westliche Städte wie Washington, London und Paris ebenso umfasst wie den östlichen Raum mit Islamabad, Jakarta und Moskau. Gleichfalls belegen die Zuschauerzahlen den immensen Aufschwung des Senders seit den 11.09.2001. So nutzen inzwischen 70 Prozent der Araber mit Satellitenempfang das Programm von Al Jazeera für Nachrichten, Dokumentationen und politische Informationen (vgl.: El-Nawawy/ Iskandar 2002). Nach den Terroranschlägen stiegen die Abonnementzahlen für den Satellitenempfang um 300 Prozent. Schätzungen zufolge empfangen mittlerweile 35 Millionen Haushalte das Programm Al Jazeeras über Satellit. Aktham Suliman, Deutschland-Korrespondent von Al Jazeera, geht davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Zuschauer um ein Vielfaches größer ist und spricht von circa 140 Millionen Zuschauer, denn „In arabischen Familien gibt es doch nicht nur einen Zuschauer pro Satellitenanschluss“ (Suliman 2003).

Zusammenfassend lässt sich festhalten, hat der Emir sein Ziel erreicht und konnte mit Hilfe von Al Jazeera den politischen Einfluss Katars in der Welt vergrößern. Zudem ist der Sender mittlerweile zu einem inoffiziellen „two way communications channel“ (vgl.: El-Nawawy/ Iskandar 2002) zwischen der arabischen und der westlichen Welt geworden. Die arabischen Zuschauer nutzen den Nachrichtenkanal für kritische und unabhängige Informationen, die bei den meisten staatlichen Rundfunkstationen nicht ausgestrahlt werden. Die westlichen Fernsehstationen sehen in Al Jazeera eine unverzichtbare Quelle für Material und exklusive Berichte. Zudem dient der Sender mit steigendem Ansehen auch als Plattform für westliche Politiker, um sich an die arabische Welt zu wenden. So gaben in der Vergangenheit u.a. Tony Blair, Colin Powell, Condoleezza Rice und Donald Rumsfeld dem Satellitensender Interviews.

II.2 Trägt Al Jazeera zur Aufklärung bei?

Als Aufgabe von freien Medien in demokratischen Gesellschaften wird allgemein der Beitrag zur Willens- und Meinungsbildung angesehen. Demnach sollten Presse und Rundfunk objektiv und unabhängig über ein möglichst breites Themenspektrum berichten. Zudem sind die Medien angehalten, alle relevanten Gruppen zu Wort kommen zu lassen, um dadurch eine ausgewogene Berichterstattung sicherzustellen. Je nach Mediensystem ist das die Aufgabe eines jeden Fernsehsenders (Binnenpluralismus) oder aller Anbieter zusammen (Außenpluralismus). Da im arabischen Raum noch immer das staatlich kontrollierte Fernsehen dominiert, das meist der Regierung als Verlautbarungsorgan dient und demzufolge „handshakes“ und „important meetings“ (Schleifer 2001) als Information vermittelt oder Unterhaltungsprogramme sendet, war Al Jazeera der erste arabische Fernsehsender, der annähernd dem westlichen Verständnis von freien Medien gerecht wurde.

Der Sender ist nach eigenen Angaben frei von Zensur und staatlicher Kontrolle. Demzufolge ermöglicht er den Zuschauern in der arabischen Welt „freedom of thought, independence and room for debate“ (vgl.: http://englishaljazeera.net). Die Verantwortlichen des Senders verfolgen bei der Programmgestaltung das Ziel, Meinung und Gegenmeinung darzustellen. Als Devise des Senders lautet deshalb beide Seiten eines Themas zu veröffentlichen und möglichst viele verschiedene Meinungen zu präsentieren. „We continue to cover all viewpoints (…)“(ebd.), ist daher immer wieder von Al Jazeera zu vernehmen, wenn die Station aufgrund ihrer schonungslosen Berichterstattung beispielsweise von der US-Administration oder arabischen Regierungen kritisiert wird. Des weiteren folgt Al Jazeera bei der redaktionellen Arbeit den folgenden Leitlinien: „objectivity, accuracy, and a passion for truth“ (ebd). Darüber hinaus versucht der Fernsehsender möglichst ausgewogen und vollständig zu berichten. „The principal aim of Al-Jazeera is of course to be highly balanced in its talk shows and other programs” (Al Ali 2000a).

Der Intention des Senders zufolge, scheint Al Jazeera durchaus westlichen Standards zu entsprechen und im Nahen und Mittleren Osten eine Kontroll- und Kritikfunktion gegenüber den Regierungen einzunehmen. Außerdem vermittelt der Fernsehsender den Eindruck, Themen und Probleme von verschiedenen Seiten zu beleuchten und dadurch dem Zuschauer Argumente für die persönliche Meinungsbildung zu liefern.

Doch halten diese hehren Ziele auch der Realität stand? Im Folgenden wird versucht dieser Frage anhand von Beispielen aus der Berichterstattung des Senders nachzugehen.

Außer Frage steht, dass Al Jazeera in den sieben Jahren seiner Existenz mit zahlreichen Tabus gebrochen hat und sensible Themen aus den Bereichen Politik, Religion oder Kultur öffentlich debattiert. Auch im Umgang mit Regierungen und Königshäusern zeigt sich der Nachrichtenkanal ungewöhnlich kritisch und mutig für diese Weltregion. So prangert Al Jazeera arabische Regierungen regelmäßig als korrupt, schwach und nutzlos an (Lynch 2003). Der Sender strahlte z.B. im Vorfeld und während des Irakkriegs ungehemmt Bilder von Demonstrationen gegen arabische Regime aus und grenzte sich dadurch von den staatlichen Medien ab. Neu für den Nahen und Mittleren Osten sind auch die Sendeformate Al Jazeeras. So werden in Talkshows wie „The Opposite Direction“ Politiker mit nicht abgesprochenen Fragen, mit ungefilterten Zuschaueranrufen und mit oppositionellen Gesprächspartnern konfrontiert. Dadurch ermöglichte der Sender erstmals eine öffentliche Diskussion, unabhängige Information und Kritik an Regierungen. Zudem konnten sich erstmalig Gruppen mit einem geringeren sozialen Status an den Debatten beteiligen und sich frei informieren (vgl.: El Nawawy/ Gher 2003). Bis zum Sendebeginn Al Jazeeras wurde Politik im Nahen und Mittleren Osten meist hinter verschlossenen Türen diskutiert und Informationen darüber waren oftmals nur einer kleinen Elite zugänglich, die sich entweder per CNN und BBC oder über oppositionelle Zeitungen informierte.

El Nawawy und Iskandar (2002) schätzen die kontroversen Talkshows wie „The Opposite Direction“ oder „More Than One Opinion“ als „not biased to one side or the other“ ein. Zwar provozieren die Moderatoren ihre Gäste und heizen die Diskussionen an, dennoch sei es ihr Hauptziel, dem Zuschauer alle Sichtweisen aufzuzeigen. Al Kasim, Moderator von „More Than One Opinion“ erklärt die Intention seiner Sendung wie folgt: „My show is providing a forum for people to present this argument, as well as for the opposite side to defend against it. And for the first time in many years, Arab citizens have the opportunity to judge for themselves” (Al-Kasim 2002: 104). Obwohl die Journalisten, nach eigenen Angaben, versuchen die Sendungen neutral und fair zu moderieren (ders.:105) und alle Seiten eines Themas zu beleuchten, wurde Al Jazeera in der Berichterstattung nach dem 11.09.2001 u.a. vorgeworfen, hauptsächlich Gäste einzuladen, die die US-Politik hart kritisieren (vgl.: El Nawawy& Gher 2003/ El Nawawy& Iskandar 2002). Gegen diesen Vorwurf sprechen jedoch eine Vielzahl von Talkshow-Gästen, die eindeutig den US-amerikanischen Standpunkt vertreten (vgl.: Sullivan 2001). So kamen in der Talkshow „More Than One Opinion“ am 21.09.2001 neben einem islamischen Geistlichen, einem kuwaitischen Journalisten und einem Professor für Politikwissenschaft der Universität Alexandria auch ein Abgesandter der US-Regierung zu Wort. Während des Afghanistankrieges wurden Vertreter der Nordallianz, US-Professoren und Vertretern der US-Administration sowie Angehörigen des Taliban-Regimes die Möglichkeit gegeben, die unterschiedlichen Standpunkte zu diskutieren. Doch auch für diese Praxis erntete der Sender immer wieder Kritik. Gerade wenn alle Meinungsextreme in einer Sendung gezeigt würden, öffne dies „Tür und Tor für undemokratische Kräfte“ (Hafez 2003:15). Zudem würden diese Talkshows dadurch nur künstlich polarisieren und mehr dem Sensationalismus als der Information dienen (vgl.: ders.). Al Jazeera sollte neben Vertretern extremer Positionen auch moderatere Stimmen einladen, um Informationen sachlicher zu vermitteln. Des weiteren führten die Journalisten des Senders zahlreiche Interviews mit hochrangigen Vertretern der US-Regierung. Neben Condoleezza Rice nutzten Donald Rumsfeld und Colin Powell Al Jazeera, um die Sichtweise der USA dem Publikum im Nahen und Mittleren Osten darzustellen. Darüber hinaus überträgt die Fernsehstation immer wieder Pressekonferenzen und Briefings des Pentagons, des Weißen Hauses und des State Departements sowie Reden von Präsident Bush (vgl.: Campagna 2001). Als weiteres Beispiel dafür, das Al Jazeera versucht auch die westliche Perspektive zu präsentieren, kann die Berichterstattung zum ersten Jahrestages der Terroranschläge vom 11.09.2001 angeführt werden. Damals strahlte der Sender die Trauerfeier vom Ground Zero, die Reden von Bush und Rumsfeld sowie Reaktionen der Überlebenden und westliche Dokumentationen aus (vgl.: Davies 2002). Der frühere Managing Director des Senders Al Ali erklärt, mit Hinblick auf den Vorwurf der USA-feindlichen Einladungspraxis, das Prinzip, nach dem die Gäste eingeladen werden, wie folgt: „We want those who are supporting the Americans 100 percent, and Arab or Islamic experts who don`t want to support the US all the way“ (Al Ali 2001a).

Al Jazeera scheute sich nicht, auch in einem weiteren Konflikt beiden Parteien, Sendezeit für deren differierende Standpunkte einzuräumen. So brach der Sender ein Tabu, als er dem israelischen Außenminister und anderen israelischen Führungspersonen, nach Ausbruch der zweiten Intifada, ermöglichte, ihre Positionen der arabischen Welt darzulegen. Bis zu diesem Zeitpunkt war es den meisten arabischen Medien verboten, israelische Politiker im Programm zu Wort kommen zu lassen (vgl.: Al-Azzawi 2002). Obwohl diese Talkshows meist in einer antagonistischen und konfrontativen Atmosphäre stattfinden, die Gespräche häufig verbittert geführt und die Argumente hastig und übereilt vorgetragen werden, leistet Al Jazeera dennoch einen Beitrag zur Aufklärung. Die arabischen Zuschauer sind infolgedessen in der Lage, mehr Informationen über die israelische Seite zu erhalten, Hintergründe besser zu erfassen und zu verstehen. Dadurch können sich Rezipienten im Nahen und Mittleren Osten eine eigene Meinung zu diesem Konflikt bilden. Ob diese Art der Berichterstattung positiv zum gegenseitigen Verständnis für einander beitragen kann, ist bisher noch ungeklärt.

Trotz der Praxis, möglichst Meinung und Gegenmeinung bei der Berichterstattung zu präsentieren, wird Al Jazeera häufig mit dem Vorwurf konfrontiert, für die Standpunkte islamischer Fundamentalisten zu werben und dadurch neue Anhänger für diese Bewegung zu gewinnen (vgl.: El Nawawy/ Iskandar 2002). Diese Kritik wird vor allem immer dann laut, wenn der Sender Videobänder von bin Laden ausstrahlt.

Seit 1998, als Al Jazeera als erster Fernsehsender ein Interview mit bin Laden führte, nutzt der Al Qaida Chef in unregelmäßigen Abständen den Sender als Plattform für seine Statements. Es besteht kein Zweifel daran, dass bin Laden Al Jazeera für seine Zwecke instrumentalisiert. Darüber sind sich die Verantwortlichen des Senders durchaus bewusst und versuchen aus diesem Grund die Videobänder nicht mehr 1:1 zu übermitteln. Vielmehr werden die Aussagen Al Qaidas in einen kritischen Kontext gestellt. Mittlerweile strahlt der Sender vor oder nach den Bändern Dokumentationen oder Talkshows zu dem Thema aus. „Es handelt sich also schon längst nicht mehr nur um das bloße Abspielen“ (Hafez 2003:15). Laut dem damaligen Managing Director verfährt der Sender im Umgang mit zugesandten Videotapes nach folgender Strategie: „We don`t just take any tape that comes to our offices or to the network and put it on air. Before that, we have a meeting to discuss how we should treat the news, and not be subject to the propaganda (…). We try to find the right people to talk to us on air (…). To air statements without any comments, without any opposing statements or viewpoints or analysis, that’s when it`s propaganda” (Al Ali 2002:154). Dieses Prinzip befolgte der Sender beispielsweise als er am 9.10. 2001 ein Videotape des bin Laden Sprechers Abu Geith zeigte. Im Anschluss daran sendete Al Jazeera ein Diskussion mit Edward Walker, früherer US assistant secretary of state for Near East affairs, und einem muslimischen Geistlichen. Beide hatten dabei die Möglichkeit, jeweils Stellung zu bin Ladens Aussagen zu beziehen (vgl.: El Nawawy& Iskandar 2002/ Becker 2002:166/ Sullivan 2001). Der Sender verfuhr ebenso mit den Videobändern, die Al Jazeera in den folgenden Monaten zugesandt wurden. Den Bändern folgten Diskussionen mit Christopher Ross, früherer US-Botschafter im Mittleren Osten und dem ehemaligen US Botschafter in Pakistan sowie mit US-amerikanischen und arabischen Politikwissenschaftlern. Der Nachrichten-Chefredakteur Helal begründete das Vorgehen folgendermaßen: „We wanted to put it within the context of a relevant panel discussion… because we are not a platform for anybody” (Helal 2002:152). Besondere Beachtung fand auch das Exklusivinterview mit Tony Blair, das dem bin Laden Video vom 7.10.2001 folgte. Bei insgesamt 16 Bänder, die Al Jazeera seit dem 11.09. 2001 zugespielt wurden, entschied sich der Sender gegen eine Ausstrahlung (Byrne 2003).

Sicherlich können diese Videos bei einigen Zuschauern in der arabischen Welt Sympathien für Al Qaida wecken und möglicherweise neue Anhänger für die Organisation mobilisieren. Dennoch sollte nicht übersehen werden, dass in demokratischen Gesellschaften die Medien die Pflicht haben, den Bürger umfassend zu informieren und ihm dadurch ermöglichen sollen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Gemäß einem demokratischen Verständnis von Medienfreiheit ist es daher richtig, dass Al Jazeera die Bänder sendet und sie zusammen mit Wissenschaftler, Geistlichen und Regierungsvertretern debattiert und analysiert. Somit übermittelt Al Jazeera nicht einfach nur die Aussagen bin Ladens sondern setzt ihr ein kritisches Umfeld entgegen. Der Zuschauer ist daher in der Lage sich ein informiertes Urteil aus den Statements bin Ladens und aus den Analysen der Wissenschaftler, Geistlichen und Regierungsvertretern zu bilden. Demzufolge sollten Regierungen nicht den Versuch unternehmen, die Pressefreiheit zu unterlaufen. Journalisten dürfen demnach nicht gezwungen werden, ihre berufliche Pflicht, möglichst objektiv und unabhängig zu berichten, zu vernachlässigen. Der Grundsatz „information pluralism must be respected in all circumstances“ (Menard 2002:179) muss daher für alle Fernsehstationen weltweit und für alle kontroverse Themen gelten. Fraglich ist jedoch, ob die Ausstrahlung der Tonbänder, in denen zu neuen Selbstmordattentaten aufgerufen wird (Focus 2003), ethisch zu verantworten ist oder ob die Meinungsfreiheit in diesem Punkt nicht zugunsten der Sicherheit zurücktreten sollte. Auf jeden Fall kann diese Entscheidung, ob ein Videoband ausgestrahlt wird oder nicht, nur von Journalisten getroffen werden. Sie müssen für sich die Frage beantworten, wo ihre Verantwortung als Journalist endet und wo ihre Verantwortung als Staatsbürger beginnt.

Al Jazeera sorgte darüber hinaus mit der Berichterstattung über den Afghanistankrieg für Unmut bei der US-Administration. Der Nachrichtenkanal zeigte nicht nur die Bilder vom sauberen Einschlag der Präzisionsbomben sondern strahlte gleichfalls Berichte über afghanische Opfer aus und sendete Bilder von verwundeten Kindern, die vermutlich während eines US-Bombenangriffs verletzt wurden waren. Diese Reportagen passten keinesfalls in das Bild von einem schnellen und sauberen Krieg, das die US-Administration der Öffentlichkeit vermitteln wollte. Demzufolge umschrieb US Verteidigungsminister Donald Rumsfeld die Berichte von Al Jazeera als „propagandistic and inflammatory“ (El Nawawy/ Iskandar 2002). Der Sender verteidigte diese Reportagen mit dem Hinweis auf die journalistische Verpflichtung, alle Perspektiven zu beleuchten und betonte das Recht der Öffentlichkeit darauf, auch die schrecklichen Bilder des Krieges zu sehen. Der Nachrichten-Chefredakteur von Al Jazeera begründete die Auswahl der Bilder wie folgt: „Because we aim to be objective, we have to show those graphic images“ (Helal 2002:181). Zudem folgte der Satellitensender auch bei diesem Konflikt seiner Devise, beide Seiten dem Zuschauer zu präsentieren. Demzufolge legten die Journalisten des Senders die Perspektive des Taliban-Regimes ebenso dar wie sie die Standpunkte der Nord-Allianz ausstrahlten (vgl.: Al Ali 2002:159).

[...]


[1] Die genaue Summe ist nicht bekannt u. variiert zwischen 100 (Thörner 2001) und 150 Mio. US Dollar (Berkowitz (2003)

Ende der Leseprobe aus 54 Seiten

Details

Titel
Al-Jazeera im Spannungsfeld von Aufklärung und Propaganda - Beeinflusst US-amerikanische Public Diplomacy den Sender?
Hochschule
Technische Universität Dresden  (Institut für Kommunikationswissenschaft)
Veranstaltung
HS: Al Jazeera und westliches Auslandsfernsehen:TV und globale Krisenkommunikation
Note
1,0
Autor
Jahr
2003
Seiten
54
Katalognummer
V27434
ISBN (eBook)
9783638294881
Dateigröße
734 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Al-Jazeera, Spannungsfeld, Aufklärung, Propaganda, Beeinflusst, US-amerikanische, Public, Diplomacy, Sender, Jazeera, Auslandsfernsehen, Krisenkommunikation
Arbeit zitieren
Ellen Dietzsch (Autor:in), 2003, Al-Jazeera im Spannungsfeld von Aufklärung und Propaganda - Beeinflusst US-amerikanische Public Diplomacy den Sender?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27434

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