Open Source bei mobilen Betriebssystemen

Eine Gegenüberstellung der gewählten Innovationsstrategien bei der Entwicklung von Googles Android und Apples iOS


Tesis (Bachelor), 2012

34 Páginas, Calificación: 2


Extracto


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Open Source Software
2.1 Begriff
2.2 Proprietäre Software bzw. Unfreie Software
2.3 Gründe für Open Source
2.4 Erfolgsmessungen eines Open Source Projekts
2.5 Erfolgsfaktoren eines Open Source Projekts

3 Android von Google
3.1 Geschichtlicher Hintergrund
3.2 Motivation für Codeveröffentlichung
3.3 Open Handset Alliance
3.4 Positionierung von Google
3.5 Aktueller Stand des Projekts

4 iOS von Apple
4.1 Geschichtlicher Hintergrund
4.2 Closed Innovation
4.3 Schutz des eigenen Systems

5 Zusammenfassung der Innovationsstrategien

6 Resümee und Ausblick

Literatur

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Logo Open Source Initiative (Webseite Open Source Initiative, 13.06.2012)

Abb. 2: Proprietäre und Open Source Software (Picot & Fiedler, 2008, S.166)

Abb. 3: Android Timeline des Sourcecodes (Komatineni & MacLean, 2012, S.4)

Abb. 4: Verteilung der Android-Versionen (Android Developers, 13.06.2012)

Abb. 5: Open Innovation bei Android (Chesbrough, 2006, S.44, leicht modifiziert)

Abb. 6: Closed Innovation bei iOS (Chesbrough, 2006, S.31, leicht modifiziert)

Abb. 7: Marktanteile bei mobilen Betriebssystemen (IDC, 2.07.2012)

1 Einleitung

Heutzutage ist der Markt der Mobiltelefone stärker umkämpft als je zuvor. Vor allem seit Apple im Jahre 2007 mit der Vorstellung des iPhones eine völlig neue Generation der Mobil- telefone schuf. Diese sogenannten Smartphones sind um ein Vielfaches leistungsfähiger, als die zuvor erhältlichen Geräte (Laugesen & Yuan, 2010, S.91). Mit dem ernormen Markt- wachstum steigt auch der Druck auf die Hersteller der mobilen Endgeräte. Da die Entwick- lung eines funktionsreichen und perfomanten mobile Betriebssystems äußerst zeit- und kos- tenaufwändig ist, können Hersteller die benötigten Betriebssysteme von außen beziehen, oder den Aufwand in Kauf zu nehmen und diese selbst zu entwickeln und mit dem eigenen Gerät zusammen zu vermarkten (Rezagholi, 2004, S.36). Für die Softwareentwickler ist die aktuell hohe Nachfrage eine Möglichkeit, bezüglich der verwendeteten Systeme und Produkte, Marktanteile zu sichern (Mundhenke, 2007, S.135).

In der Softwarebranche werden bei der Entwicklung von Software verschiedene Strategien eingesetzt. In Non-Profit-Communities bietet es sich an, den Quellcode des Systems zu veröf- fentlichen, sodass sich viele Programmierer und Entwickler am Entwicklungsprozess beteili- gen können. Dies bietet viele Vorteile, denn das Wissen kann so gebündelt und das Produkt optimiert werden. Ein klassisches Beispiel für ein Open Source Projekt ist das freie Betriebs- system Linux. Schwieriger ist dies für ein gewinngerichtetes Unternehmen. Es birgt viele Ri- siken die gesamten Geheimnisse der entwickelten Software zu veröffentlichen und somit die Konkurrenz mit kostbaren Informationen zu versorgen. Coca Cola würde niemals die geheime Formel bekanntgeben, damit jede Person die Möglichkeit hat, das Rezept auf den eigenen Geschmack hin zu optimieren. Neben diesen Nachteilen kann man dennoch viele Hobbyent- wickler für sich gewinnen, und somit die Weiterentwicklung des Produkts erheblich be- schleunigen, ohne den eigenen Programmiererstab massiv auszubauen (Lang, 2007, S.26-30).

Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, welche Strategien und Ziele ein Unternehmen ver- folgt, wenn es zum einen den Sourcecode veröffentlicht, bzw. alles daran setzt, dass keine Informationen nach außen gelangen. Des Weiteren soll gezeigt werden, wieso zwei Unter- nehmen, wie Google und Apple, mit zwei völlig verschiedenen Innovationsstrategien es ge- schafft haben, sich die Marktführerschaft zu teilen. In diesem Zuge werden die gewählten Innovationsstrategien der beiden IT-Giganten gegenübergestellt und diskutiert.

Zu Beginn der Arbeit werden alle notwendigen Begriffe zum Thema Open Source erläutert. Dadurch wird eine geeignete Basis für das Verständnis der nachfolgenden Kapitel geschaffen. Des Weiteren werden allgemeine Gründe für die Veröffentlichung des Sourcecodes, sowohl aus Sicht von Non-Profit Communities, als auch von gewinnstrebenden Unternehmen genannt. In diesem Zusammenhang werden Messkriterien für den Erfolg eines Projekts und die dazu relevanten Erfolgsfaktoren ausgearbeitet.

Auf dieser Grundlage werden dann die Unternehmen Google und Apple bezüglich ihrer Inno- vationsstrategien im Breich der mobilen Betriebssysteme verglichen. Diese Wahl wurde nicht willkürlich getroffen. Gründe dafür sind vor allem die enorme Konkurrenz der beiden Kon- zerne. Ein weiterer Grund ist die Entwicklung der Marktanteile in den letzten Jahren, denn Google hat sich innerhalb kürzester Zeit als Marktführer positioniert und Android zum weit- verbreitetsten Betriebssystem für mobile Endgeräte etabliert (IDC, http://www.idc.com/getdoc.jsp?containerId=prUS23503312, 02.07.2012).

2 Open Source Software

„Ein Pinguin legt sich mit Microsoft an. [...] Open Source ist die Freude an der Freiheit im Kampf gegen die digitalen Supermächte“ (Evsan, 2009, S.150). Das Lizenzmodell von Open Source zeichnet sich durch die vollständige Öffnung des Innovationsprozesses aus. Im folgenden Kapitel werden die grundlegenden Begriffe zu Open Source Software erläutert. Um dies zu unterstützen wird der Begriff der Open Source Software von geschlossenen Systemen, bzw. anderen Lizenzmodellen, abgegrenzt. Des Weiteren werden Gründe für die Veröffentlichung des Sourcecodes angeführt, sowie Methoden für die Erfolgsmessungen eines Open Source Projekts genannt (Picot & Fiedler, 2008, S.166).

2.1 Begriff

In der Softwarebranche gibt es verschiedene Lizenzmodelle, die aber im Allgemeinen in zwei große Kategorien unterteilt werden können. Zum einen sind das geschlossene Systeme, deren Quellcode unveröffentlicht ist und zum anderen offene Systeme, die auch als Open Source Software bezeichnet werden, deren Quellcode zum Teil, oder gänzlich frei zugänglich ist. Der Quellcode (engl. Sourcecode) ist eine im Gegensatz zum Maschinencode, welcher nur aus Nullen und Einsen besteht, für den Menschen verständliche Programmiersprache. In dieser Programmiersprache werden alle Funktionen der Software, sowie deren Implementierung dargestellt. Dies bedeutet, dass der Sourcecode bei Open Source Software einsehbar und für jedermann veränderbar ist, vorausgesetzt man ist der eingesetzten Programmiersprache mäch- tig. In der Regel wird der Sourcecode auf den Internetseiten des jeweiligen Projekts zum Download angeboten. Oft wird fälschlicherweise angenommen, dass Open Source Software grundsätzlich kostenlos ist. Das stimmt jedoch nur zum Teil. Auftragsprogrammierer können für bestehende Open Source Systeme zusätzliche Plugins (deutsch: Erweiterungen) entwi- ckeln und diese an Unternehmen verkaufen (Wichmann, 2004, S.3f).

Eine Software ist jedoch nicht nur Open Source, sobald der Sourcecode veröffentlicht wurde, sondern der Begriff wird durch bestimmte Kriterien definiert. Diese Kriterien wurden offiziell von der 1998 gegründete Open Source Initiative festgelegt und liegen aktuell in der Version

1.9 vor (Ronneburg, 2005, S.65).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Logo Open Source Initiative (Webseite Open Source Initiative, 13.06.2012)

Insgesamt gibt es 10 verschiedene Kriterien, die eine Lizenz für ein Softwaresystem erfüllen muss, diese wären:

1. Freie Weitergabe

Die eingereichte Lizenz darf die Weitergabe der Software, oder Teile davon, nicht einschränken. Die Weitergabe schließt sowohl eine Schenkung, als auch einen Verkauf ein. Des Weiteren darf für die Weitergabe keine Gebühr verlangt werden.

2. Quellcode

Das Softwaresystem muss sowohl im Quellcode, als auch in kompilierter Form zugänglich sein. Wenn die kompilierte Software, also die für den Nutzer ausführbare Version, den Quellcode nicht schon beinhaltet, dann muss dieser dennoch öffentlich beziehbar sein, zum Beispiel in Form eines Downloads. Zu all dem muss der Quellcode verständlich geschrieben sein und in seiner reinen Form vorliegen.

3. Abgeleitete Software

Die Lizenz muss erlauben, dass das ursprüngliche System verändert und daraus Derivate er- stellt werden. Die veränderte Software muss jedoch unter derselben Lizenz vertrieben werden.

4. Unversehrtheit des Quellcodes des Autors

Wenn der ursprüngliche Quellcode verändert wird, darf dessen Weitergabe nur beschränkt werden, wenn Patch-Dateien, die das Programm bei der Kompilierung zur ausführbaren Soft- ware verändern, mit weitergegeben werden. Der ursprüngliche Name der Software ist dabei geschützt und die Weitergabe der veränderten Software unter anderem Namen ist erlaubt.

5. Keine Diskriminierung von Personen oder Gruppen

Die Lizenz darf einzelne Personen oder Gruppen nicht benachteiligen.

6. Keine Einschränkungen in Bezug auf das Einsatzfeld

Die Lizenz darf nicht einschränken in welchem Einsatzfeld es betrieben wird.

7. Weitergabe der Lizenz

Jede Person, welche die Software bezieht, erhält automatisch alle Rechte an dem Programm, ohne der Notwendigkeit weitere Lizenzen zu erwerben.

8. Die Lizenz darf nicht auf ein bestimmtes Produktpaket beschränkt sein

Wenn die Software Teil eines Softwarepaketes ist, dann darf dies keinen Einfluss auf die Rechte haben. Wenn die Software aus dem Programmpaket entnommen und unter Berücksichtigung der ursprünglichen Lizenz verwendet wird, dann muss der Nutzer dieselben Rechte haben, die er auch durch das Softwarepaket hat.

9. Die Lizenz darf die Weitergabe zusammen mit anderer Software nicht einschränken

Es dürfen keine Einschränkungen bezüglich der Weitergabe der lizenzierten Software zu- sammen mit anderer Software bestehen. Das bedeutet, dass die Lizenz nicht verlangen darf, dass die andere Software ebenfalls Open Source sein muss, damit diese zusammen vertrieben werden dürfen.

10. Die Lizenz muss Technologie-neutral sein

Die Lizenz darf sich nicht nur auf bestimmte Technologien oder Schnittstellen beziehen, sondern immer auf das gesamte System.

Nach erfolgreicher Überprüfung aller Kriterien erhält die Lizenz der Software das OSIZertifikat (Matuska, 2003, S. 7f).

2.2 Proprietäre Software bzw. Unfreie Software

Die zweite Kategorie der verschiedenen Lizenzmodelle beinhaltet die sogenannte proprietäre Software. Die dazugehörigen Lizenzmodelle haben gemeinsam, dass die Veränderung der Software nicht erlaubt ist. Deshalb wird sie im Gegensatz zur Open Source Software auch als unfreie Software bezeichnet. Um einer Veränderung der Software im Vorhinein entgegenzu- wirken, wird der Sourcecode geschützt und nicht veröffentlicht. Die Software kann, je nach Lizenz, entweder gegen Entgelt (z.B. Adobe Photoshop) oder kostenlos als Share- oder Free- ware vertrieben werden. Das in dieser Arbeit bearbeitete mobile Betriebssystem iOS von Apple ist ebenfalls der proprietären Software zuzuordnen. Abbildung 2 zeigt eine genaue Ab- grenzung der verschiedenen Lizenzmodell für Software (Picot & Fiedler, 2008, S.166).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Proprietäre und Open Source Software (Picot & Fiedler, 2008, S.166)

Bei der käuflich erworbenen Software, erhält man in der Regel nur das Recht die Software in einem vorgeschriebenen Ausmaß zu benutzen. Das Recht diese zu verändern, behält der Softwareentwickler ein. Software, die unter dieser Lizenzart vertrieben wird, wird deshalb auch kommerzielle Software genannt (Mundhenke, 2007, S.43). Das Lizenzmodell für Shareware ist sehr ähnlich der kommerziellen Software. Der Download und Gebrauch der Software ist innerhalb eines bestimmten Testzeitraums, oftmals 30 oder 60 Tage, gratis. Nach dieser Testphase muss man eine Lizenz erwerben, damit man die Software weiterhin verwen- den kann. Üblicherweise werden nach Ablauf der Testphase die Funktionen sehr einge- schränkt, oder vollständig blockiert. So wird einer unbezahlten Weiterverwendung durch den Nutzer entgegengewirkt. Wie bei allen Lizenzmodellen von proprietärer Software ist der Quellcode nicht bekannt. Jedoch ist hier eine Weitergabe und Verbreitung des Programms durchaus erlaubt (Lüchinger, 2007, S.26). Software deren Quellcode geschlossen ist, die Nut- zung und Verbreitung dennoch gratis und erlaubt ist, wird als Freeware bezeichnet. Dieses Lizenzmodell wird gerne von Unternehmen verwendet, um die eigene Marktposition, durch eine weite Verbreitung des Programms, zu verbessern. Oftmals werden zusätzlich zur Gratis- version andere Lizenztypen angeboten, sodass der Nutzer gegen Entgelt zusätzliche Funktio- nen verwenden kann. In der Regel werden diese Softwareversionen mit Zusätzen wie „Pro“ oder „Premium“ versehen (Jaeger & Metzger, 2006, S.6). Entwickler haben auch die Mög lichkeit eine Werbefläche in die Software zu integrieren. Dadurch kann der Produzent trotz des kostenlosen Vertriebs, Einnahmen erzielen. Deshalb wird bei Software für mobile Endgeräte, sogenannte Apps, derartige Werbung auch In-App Werbung genannt (Wooldridge & Schneider, 2011, S.161f).

2.3 Gründe für Open Source

Entwickler haben die Möglichkeit den Sourcecode zu veröffentlichen. Die Motivationen dafür sind jedoch unterschiedlicher Natur. So haben unabhängige Entwickler andere Gründe wie Unternehmen, deren Unternehmensziel die Gewinnmaximierung ist. An großen Open Source Projekten, wie das Betriebssystem Linux, beteiligen sich weltweit tausende Programmierer und Entwickler, die in sogenannten Communities organisiert sind. Die Motivationen werden grundsätzlich in zwei Kategorien unterteilt. Zum einen ist das die intrinsische Motivation, was bedeutet, dass der Programmierer aus Freude oder zur Selbstentfaltung sich an der Entwick- lung beteiligt. Er möchte sich in der Community, rund um das Open Source Projekt, Aner- kennung erarbeiten und seinen Beitrag leisten. Zum anderen gibt es noch extrinsische Motiva- tionen, bei denen davon ausgegangen wird, dass der Programmierer eine einfache Aufwand- Nutzen-Schätzung macht. Wenn der Nutzen den Aufwand übersteigt, dann ist der Entwickler motiviert sich aktiv am Prozess zu beteiligen und seine Arbeitskraft zu investieren. Gründe dafür wären beispielsweise der Wunsch nach einer benötigten Anwendung, die bisher in ge- fordertem Umfang noch nicht existiert, oder die eigenen Kenntnisse bezüglich Programmie- rung und Entwicklung zu verbessern (Zehetmaier, 2011, S.32ff).

Die Vorteile den Sourcecode einer Software zu veröffentlichen, muss ein Unternehmen gut abwägen. Das entwickelte System ist das Produkt, mit dem das Unternehmen seine Marktpo- sition festigen muss. So können innovative Softwarelösungen einen Marktvorteil gegenüber den Konkurrenten bedeuten, deren Veröffentlichung in Form des Sourcecodes aber einen nachhaltigen Einfluss auf die Produkte der Marktteilnehmer haben. Diese haben die Möglich- keit die preisgegebenen Techniken in das eigene Produkt einzubringen. Die Lizenzen als Ein- nahmequellen existieren in dieser Form nicht mehr, wodurch die Software den Nutzen für das Unternehmen in anderer Form erbringen muss. Das Unternehmen kann auf drei unterschiedli- chen Arten Open Source einsetzen. Die erste Variante ist es ein neues Projekt zu starten, die zweite ist ein bestehendes geschlossenes System zu öffnen und bei der letzten Variante wird ein bestehendes Open Source Projekt weitergeführt. In dieser Arbeit wird insbesondere die zweite Variante behandelt, die von Google mit dem mobilen Betriebssystem Android einge- setzt wurde. Sobald ein Unternehmen sich an Open Source beteiligt, bedeutet das auch, dass dies außerordentlich kostenintensiv werden kann. Oft stellen diese die benötigte Infrastruktur in Form von Servern und Plattformen, sowie Angestellte, die das Projekt leiten, bzw. begleiten und moderieren. Die Teilnahme von Unternehmen an einem Open Source Projekt ist daher von großer Bedeutung. Den Gefahren gegenübergestellt, gibt es viel Potential bezüglich Open Source. Folgend werden einige Vorteile und Motivationen des Innovationsmodell für Unternehmen genannt. (Zehetmaier, 2011, S.32ff).

Wenn der Sourcecode einer Software öffentlich zugänglich ist, dann können sich viele Pro- grammierer weltweit daran beteiligen. Die Weiterentwicklung des Systems ist nicht auf die Leistung eines kleinen Entwicklerteams beschränkt. Dadurch können Ideen und Problemlö- sungen viel schneller gesammelt und verarbeitet werden. Sicherheitslücken können so effizi- enter geschlossen und die Software in kürzeren Abständen mit Patches versorgt werden. In der Regel beteiligen sich die freien Entwickler unentgeltlich an den Projekten. Nur in be- stimmten Fällen werden kostenpflichtige Erweiterungen für bestehende Open Source Systeme angeboten. Allgemein wird der Innovationsprozess des Produkts erheblich beschleunigt, was nicht nur bei Open Source der Fall ist, sondern auch bei allen anderen Open Innovation An- sätzen. Das liegt vor allem auch an der Wiederverwendung schon vorhandener Werkzeuge oder Modulen. Diese müssen nicht zwingend im Rahmen des betroffenen Projekts entwickelt worden sein, sondern können auch aus anderen Open Source Projekten exportiert werden (Lang, 2007, S.26-30).

Der Nutzer ist bei der Verwendung der Software nicht auf die Konfigurationsmöglichkeiten einer proprietären Software beschränkt, welche von Hersteller vorgegeben sind, sondern kann das System nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen anpassen. Jedoch ist jeder, der eine innovative Idee hat, dazu angehalten, diese auch den anderen Nutzern frei zugänglich zu ma- chen. Dadurch wird eine hohe Flexibilität erreicht. Des Weiteren werden die Verbraucher unabhängiger, da sie nicht mehr an lizenzierte Dateiformate gebunden sind. Updates bei proprietärer Software führen oftmals neue Dateiformate ein, wodurch Kompatibilitätsproble- me entstehen. Um diese zu beheben ist der Nutzer gezwungen kostenpflichtige Upgrades durchzuführen. Ein bekanntes Beispiel ist Microsoft Office und das ab Version 2007 neu ein- geführte Format “*.docx”, welches nicht abwärtskompatibel zu älteren Versionen ist. Open Source Systeme können, wenn sie gewisse qualitative und funktionale Kriterien erfüllen, sich schneller verbreiten als durch ein proprietäres Lizenzkonzept. So erhalten sie größere Markt- anteile, was sich positiv auf andere Produkte des betroffenen Unternehmens auswirken kann.

[...]

Final del extracto de 34 páginas

Detalles

Título
Open Source bei mobilen Betriebssystemen
Subtítulo
Eine Gegenüberstellung der gewählten Innovationsstrategien bei der Entwicklung von Googles Android und Apples iOS
Universidad
Klagenfurt University  (Institut für Innovationsmanagement und Unternehmensgründung)
Curso
Seminar aus Innovationsmanagement
Calificación
2
Autor
Año
2012
Páginas
34
No. de catálogo
V274357
ISBN (Ebook)
9783656671923
ISBN (Libro)
9783656671893
Tamaño de fichero
646 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
open, source, betriebssystemen, eine, gegenüberstellung, innovationsstrategien, entwicklung, google, android, apple
Citar trabajo
Kevin Andreas Chromik (Autor), 2012, Open Source bei mobilen Betriebssystemen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274357

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Título: Open Source bei mobilen Betriebssystemen



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