Freie Medien gelten in demokratischen Gesellschaften als vierte Gewalt und damit als schlechthin konstituierend für das politische System. Ihr Auftrag ist es, wahrheitsgemäß, umfassend und ausgewogen zu informieren, einen vielfältigen Meinungsmarkt herzustellen und damit den Willensbildungsprozess der Bürger anzuregen.
Erklärtes Ziel der Medien muss es daher sein, die Bürger in die Lage zu versetzen, etwas zu sehen, zu wissen und zu verstehen. Erst dann werden die Massenmedien ihrer Aufklärungsfunktion gerecht.
Doch können die Medien, insbesondere das Fernsehen, diesen hohen Anspruch noch erfüllen? Drängen nicht vielmehr die mediengerechte Inszenierung der Politik und die ökonomischen Zwänge der Medien den „objektiven Überblick über das Weltgeschehen“ (ZDF Schriftenreihe 1992: 44) in den Hintergrund?
Dieses Buch soll einen theoretischen Überblick darüber geben, wie der aufklärende Journalismus im Fernsehen behindert wird. Aufgrund der Fülle verschiedener Aspekte im Bereich Politik beschränkt sich die Betrachtung in Kapitel eins auf die Beziehungen zwischen Journalisten und Politikern sowie auf die politische Öffentlichkeitsarbeit. Im zweiten Kapitel werden die wirtschaftlichen Zwänge näher betrachtet, welche der Aufklärung durch das Fernsehen entgegenstehen können. Im Anschluss daran befasst sich Kapitel drei mit dem Spezialfall Krieg und seine Auswirkungen auf die journalistische Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Politik und Medien
- Journalisten und Politiker - eine symbiotische Beziehung?
- Medien und Wirtschaft
- Medien und Krieg
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert, welche Faktoren die Aufklärung im Fernsehen behindern. Der Fokus liegt auf den Beziehungen zwischen Journalismus und Politik, den Herausforderungen der politischen Öffentlichkeitsarbeit und den ökonomischen Zwängen, die auf die journalistische Arbeit wirken. Darüber hinaus wird der Spezialfall Krieg und seine Auswirkungen auf die Medienberichterstattung untersucht.
- Die komplexe Beziehung zwischen Journalismus und Politik
- Die Bedeutung und Herausforderungen der politischen Öffentlichkeitsarbeit
- Die Rolle wirtschaftlicher Zwänge in der medialen Berichterstattung
- Die Auswirkungen von Krieg auf die journalistische Arbeit
- Die Frage nach der "Aufklärerischen" Funktion des Fernsehens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Frage der Arbeit, wie aufklärerisch das Fernsehen im Hinblick auf Politik, Wirtschaft und Krieg ist. Im ersten Kapitel wird die Beziehung zwischen Journalismus und Politik analysiert. Es wird darauf eingegangen, dass beide Systeme, obwohl autonom agierend, voneinander abhängig sind. Die Bedeutung der Informationsvermittlung durch Medien in einer demokratischen Gesellschaft wird hervorgehoben. Der Abschnitt beleuchtet die "Mediatisierung" der Politik und die damit verbundene zunehmende Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit.
Schlüsselwörter
Aufklärung, Fernsehen, Journalismus, Politik, Wirtschaft, Krieg, Öffentlichkeitsarbeit, Mediatisierung, Symbiose, Informationsvermittlung, Mediendemokratie, PR-Agenturen,
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- Ellen Dietzsch (Author), 2003, Was die Aufklärung im Fernsehen behindert (Politik, Wirtschaft und Spezialfall Krieg), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27435