Adipositas zählt zu den meist diskutierten Gesundheitsproblemen unserer Zeit. Laut
dem International Obesity Task Force (IOFT)-Childhood Obesity Report der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) sind bereits rund 3.000.000 Kinder und Jugendliche
weltweit adipös. Auch in Deutschland konnte ein rezenter Anstieg der Adipositas im
Kindes- und Jugendalter verzeichnet werden. So zeigen die Daten der bundesweiten
Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) auf, dass etwa 800.000 Kinder und Jugendliche
adipös sind – Tendenz steigend. Insbesondere Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund
und aus sozial schwachen Milieus sowie bildungsfernen Schichten
gelten als besonders gefährdet.
Aus gesundheitspsychologischer Sicht geht Adipositas bereits im Kindes- und
Jugendalter mit enormen medizinischen und psychosozialen Belastungen einher.
Infolgedessen sind präventive Maßnahmen unverzichtbar, um sowohl der hohen Inzidenz
als auch dem Teufelskreis der Folgekrankheiten entgegenzuwirken. Eine
frühzeitige Behandlung scheint jedoch nur dann fruchtbar, wenn die individuellen
förderlichen Einflussfaktoren der Adipositas ermittelt wurden. Doch hierin liegt das
eigentliche Problem: Adipositas stellt ein heterogenes Störungsmodell mit einer
multifaktoriellen Genese dar. Eine Bandbreite unterschiedlichster Faktoren begünstigt
das Risiko für die Pathogenese der als Zivilisationskrankheit bezeichneten
Adipositas enorm.
Vor diesem Hintergrund liegt der Schwerpunkt dieser Arbeit insbesondere auf
den Einflussfaktoren der Adipositas im frühen Jugendalter. Da dem Gesundheitsverhalten
im Jugendalter eine entscheidende Rolle für die Gesundheitsdynamik im weiteren
Lebensverlauf zukommt, soll im Rahmen dieser Untersuchung speziell das
Bewegungs- und Ernährungsverhalten sowie die Peers als bedeutende Einflussgrößen
für eine positive Gewichtsentwicklung beleuchtet werden. Demnach stehen folgende
Fragestellungen im Fokus dieser Arbeit:
Wie unterscheidet sich das Bewegungs- und Ernährungsverhalten von adipösen
und nicht adipösen Jugendlichen?
Wie nehmen adipöse Jugendliche im Vergleich zu nicht adipösen Jugendlichen
den gesunden und ungesunden Esser-Prototypen wahr?
Hängt das Ernährungsverhalten von adipösen und nicht adipösen Jugendlichen
mit der Prototypen-Wahrnehmung zusammen?
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Hintergrund
- 2.1 Zur Definition von Adipositas im Kindes- und Jugendalter
- 2.1.1 Verfahren zur Diagnostik von Adipositas im Kindes- und Jugendalter
- 2.1.2 Folgeerkrankungen der Adipositas im Kindes- und Jugendalter
- 2.1.3 Die Verbreitung in Deutschland
- 2.2 Ätiologie
- 2.2.1 Bewegungsverhalten
- 2.2.2 Ernährung
- 2.2.3 Peers
- 2.2.3.1 Die Wahrnehmung des gesunden und ungesunden Essers-Prototypen
- 2.1 Zur Definition von Adipositas im Kindes- und Jugendalter
- 3. Fragestellungen und Hypothesen der Untersuchung
- 4. Methodik der Untersuchung
- 4.1 Studiendesign
- 4.2 Beschreibung der Durchführung
- 4.3 Beschreibung des Fragebogens
- 4.3.1 Soziodemografische Angaben
- 4.3.2 Ernährungsverhalten
- 4.3.3 Bewegungsverhalten
- 4.3.4 Die Prototypen-Wahrnehmung
- 4.4 Bestimmung von Adipositas
- 4.5 Beschreibung der Auswertung
- 5. Ergebnisse
- 5.1 Beschreibung der Stichprobe
- 5.2 Darstellung der Ergebnisse
- 5.2.1 Bewegungsverhalten
- 5.2.2 Ernährungsverhalten
- 5.2.3 Die Prototypen-Wahrnehmung
- 5.2.4 Zusammenhang: Prototypen-Wahrnehmung und Ernährungsverhalten
- 6. Diskussion und Ausblick
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die wissenschaftliche Hausarbeit untersucht das Ernährungs- und Bewegungsverhalten sowie die Wahrnehmung von Esser-Prototypen bei adipösen und nicht adipösen Jugendlichen. Die Studie möchte herausfinden, ob es signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen hinsichtlich ihrer Verhaltensweisen und ihrer Wahrnehmung von gesunden und ungesunden Esser-Prototypen gibt. Darüber hinaus wird der Zusammenhang zwischen der Prototypen-Wahrnehmung und dem Ernährungsverhalten der Jugendlichen analysiert.
- Unterschiede im Ernährungs- und Bewegungsverhalten von adipösen und nicht adipösen Jugendlichen
- Wahrnehmung von Esser-Prototypen (gesund vs. ungesund) bei adipösen und nicht adipösen Jugendlichen
- Zusammenhang zwischen der Wahrnehmung von Esser-Prototypen und dem Ernährungsverhalten
- Einflussfaktoren auf die Entstehung und Aufrechterhaltung von Adipositas im Kindes- und Jugendalter
- Präventions- und Interventionsmöglichkeiten für Adipositas im Jugendalter
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 bietet einen umfassenden Überblick über die Definition, Diagnostik, Folgeerkrankungen und Verbreitung von Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Es werden verschiedene Einflussfaktoren auf die Entstehung der Adipositas, wie z.B. Bewegungsverhalten, Ernährungsgewohnheiten und soziale Einflüsse, beleuchtet. Kapitel 3 stellt die Fragestellungen und Hypothesen der Untersuchung dar, die im weiteren Verlauf der Arbeit mithilfe einer querschnittlichen Befragung von Jugendlichen aus der fünften Klasse in sechs Werkrealschulen in Baden-Württemberg überprüft werden. Kapitel 4 beschreibt die Methodik der Untersuchung, einschließlich des Studiendesigns, der Rekrutierung der Probanden, des Fragebogens und der Datenauswertung. Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung und geht auf die Überprüfung der Hypothesen ein. Kapitel 6 diskutiert die Ergebnisse der Studie, zieht Schlussfolgerungen und gibt einen Ausblick auf den Forschungs- und Handlungsbedarf im Bereich der Adipositasprävention im Jugendalter.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Adipositas, Ernährungsverhalten, Bewegungsverhalten, Esser-Prototypen, Peer-Einflüsse, Jugendalter, Prävention, Intervention, Gesundheitsverhalten, wissenschaftliche Hausarbeit, empirische Untersuchung.
- Arbeit zitieren
- Samina Saghir-Mohsen (Autor:in), 2011, Adipositas bei Jugendlichen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274363