Outsourcing von Logistikdienstleistungen


Hausarbeit (Hauptseminar), 2014

17 Seiten, Note: 1.3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einführung

2 Grundlagen
2.1 Logistik
2.2 Outsourcing
2.3 Gründe für das Outsourcen von Logistikleistungen
2.4 Arten von Logistikdienstleistungen

3 Chancen und Risiken des Logistik-Outsourcings
3.1 Chancen durch Outsourcing
3.1.1 Kostenvorteile
3.1.2 Verbesserung der Performance
3.2 Risiken durch Outsourcing
3.2.1 Know-How-Verlust und Abhängigkeitsgefahr
3.2.2 Komplexität und Qualitätsverlust

4 Verlauf eines Outsourcing-Projektes

5 Fazit

6 Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einführung

Mit einem Umsatz von 225 Mrd. Euro im Jahr 2012 ist die Logistikbranche der drittgrößte Wirtschaftsbereich in Deutschland.0F[1] Einen wachsenden Anteil dieses Umsatzes erwirtschaften Logistikunternehmen durch die Übernahme von Logistikleistungen, die bisher von Industrie- und Handelsunternehmen selbstständig durchgeführt wurden und die nun outgesourct werden. Bereits 2010 lag das Umsatzvolumen fremdvergebener Aufgaben bei 110 Mrd. Euro.1F[2] 39% der Unternehmen in Deutschland haben bereits zumindest einen Teil ihrer Logistikaufgaben fremdvergeben.2F[3] Die Gründe dafür liegen unter anderem in dem nicht zu unterschätzenden Kostensenkungspotenzial und dem Wunsch der Unternehmen, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren. Aber Outsourcing, in der Vergangenheit des Öfteren als der Allheilsbringer gesehen, wird in der Fachliteratur umfassend diskutiert und kritisiert. Besonders das Fehlen eines standardisierten, systematischen Entscheidungsfindungsprozesses lässt die Erfolgswirksamkeit völlig offen,3F[4] denn den sich ergebenden Chancen stehen auch nicht zu unterschätzende Risiken gegenüber, die analysiert und gewichtet werden müssen.

Ziel dieser Arbeit soll es sein, Risiken und Chancen, die das Outsourcing in der Logistikbranche birgt aus der Sicht des outsourcenden Unternehmens darzustellen. Um eine Grundlage zu schaffen werden dazu in Kapitel 2 die relevanten Begrifflichkeiten eingeführt und definiert woraufhin die einzelnen Bestandteile der Logistik kurz vorgestellt werden, um abschließend zu erläutern, welche Leistungen überhaupt fremdvergeben werden und welche Anbieter diese Leistungen anbieten. In Kapitel 3 werden die Chancen und Risiken des Outsourcings kritisch beleuchtet, um in Kapitel 4 den idealtypischen Verlauf eines Outsourcings vorzustellen. In Kapitel 5 werden abschließend die wichtigsten Punkte zusammengefasst und das Thema Outsourcing von Logistikleistungen kritisch beleuchtet.

2 Grundlagen

2.1 Logistik

Der Begriff Logistik wird in Deutschland seit etwa 1970 gebraucht, seine Wurzeln hat er im militärischen Bereich, wo er schon im 19. Jahrhundert erstmals verwendet wurde. Im Französischen steht das Wort „logis“ für Truppenbewegungen und es kann festgehalten werden, dass der Begriff aus diesem Kontext stammt.4F[5] In der Literatur gibt es eine Vielzahl von Definitionsansätzen, die sich in ihrer Auffassung dessen, was die Logistik umfasst, teils stark unterscheiden. Engelbrecht sieht zwei grundlegende Standpunkte, wobei er bei dem ersten eine Fokussierung auf den operativen Bereich sieht, bei dem zweiten auf die Führungsperspektive.5F[6] Im Rahmen dieser Arbeit soll Logistik in Anlehnung an Krieger als „alle Aufgaben zur integrierten Planung, Koordination, Durchführung und Kontrolle der Güterflüsse sowie der güterbezogenen Informationen von den Entstehungssenken bis hin zu den Verbrauchssenken“ 6F[7] verstanden werden.

2.2 Outsourcing

Die Grundidee der Arbeitsteilung stammt von Adam Smith, der diese bereits im 18. Jahrhundert mit dem Grundgedanken einführte, dass Mitarbeiter dort eingesetzt werden sollen, wo sie aufgrund ihres Könnens und ihrer Erfahrung die Produktion ständig verbessern.7F[8] Diese Grundidee hat sich über die letzten Jahrzehnte kontinuierlich zum sich aus den Begriffen Outside Ressource Using zusammensetzenden Outsourcing weiterentwickelt. Hierbei wird impliziert, dass ein Unternehmen für die Leistungserstellung auf unternehmensfremde Ressourcen zugreift.8F[9] Auch zu diesem Thema gibt es verschiedene Sichtweisen und Definitionsansätze. In Anlehnung an Rushton/Walker soll Outsourcing hier als „der strategische Einsatz externer spezialisierter Dienstleister zur Ausführung und Koordination der Aktivitäten und Funktionen, die normalerweise als nicht zum Kerngeschäft des Unternehmens gesehen werden“9F[10] spezifiziert werden.

Je nach Ausdehnung der fremdvergebenen Leistungen kann zwischen Total- und partiellem Outsourcing unterschieden werden. Bei Ersterem werden gesamte Aufgabenbereiche ausgelagert, während beim partiellen Outsourcing nur einzelne Leistungen fremdvergeben werden.10F[11]

2.3 Gründe für das Outsourcen von Logistikleistungen

Durch die Globalisierung der Weltmärkte, den daraus resultierenden Wettbewerbsdruck, aber auch die veränderten Kundenwünsche und immer kürzer werdenden Produktlebenszyklen entscheiden sich viele Unternehmen dafür, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren und andere interne Leistungen von einem Dienstleister erbringen zu lassen.11F[12] Die Unternehmen versuchen dadurch ihre Logistikkosten zu reduzieren und zeitlich und mengenmäßig möglichst flexibel auf die sich verändernden Marktbedingungen reagieren zu können. In einer weltweit durchgeführten Studie aus dem Jahr 2013 wurde belegt, dass das Erfüllen von Kundenerwartungen und eine fristgerechte Lieferung die bedeutendsten Ziele aus Sicht der Logistik und der Supply-Chain-Industrie gesehen werden, während der Faktor Kosten nur an siebenter Stelle steht.12F[13] Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Gründe für ein Outsourcing vielfältig, aber grundsätzlich darauf zurückzuführen sind, dass Unternehmen sich den veränderten Marktbedingungen einer globalisierten Wirtschaft, die durch eine erhöhte Komplexität charakterisiert wird, anpassen wollen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.13F[14]

2.4 Arten von Logistikdienstleistungen

Wallenburg proklamiert zwei Kernfragen, die sich jedes Unternehmen stellen sollte, bevor es outsourct:

- „welche Leistungen sollen fremdvergeben werden und“
- „wer soll mit der Erbringung dieser Leistungen beauftragt werden?“14F[15]

In Anlehnung an die von Wallenburg formulierte erste Frage müssen zunächst die Logistikbestandteile aufgezeigt werden, die im Rahmen eines Outsourcings an einen Logistikdienstleister fremdvergeben werden. Dabei lassen sich Trans- port-, Umschlag-, Lager- und Sonderleistungen unterscheiden.15F[16]. Aber was genau sind Logistikdienstleister? Es sind „Unternehmen, die im Logistikkanal Dienstleistungen für die verladende Wirtschaft erbringen.“16F[17] Dabei handelt es sich bei der verladenden Wirtschaft um alle Unternehmen, die logistische Leistungen nachfragen. Je nach Umfang der übernommenen Leistungen lassen sich diese Dienstleister in second (2PL), third (3PL) oder fourth (4PL) party logistics provider aufteilen. Werden durch einen Anbieter ausschließlich einfache logistische Leistungen übernommen, wie zum Beispiel der Transport oder die Lagerleistung, so spricht man von einem 2PL.17F[18] Auf der nächsten Stufe bieten die 3PL umfassende logistische Lösungen an; hierbei ist es das Ziel, logistische Verantwortung für ganze Bereiche des Unternehmens zu übernehmen, die auch die Konzeption, Planung und Steuerung der Prozesse beinhalten.18F[19] Ein 4PL-Anbieter übernimmt auf der vierten und höchsten Stufe die übergreifende Steuerung als Netzwerkintegrator und ist damit auch für die Verteilung der benötigten Ressourcen verantwortlich.19F[20] Er nimmt damit eine wichtige Funktion entlang der Supply Chain wahr und ist für die flexible vertikale Integration und gesamte Planung und Steuerung der Supply Chain verantwortlich.20F[21] Da sich international ein Trend hin zu einer vernetzten Wirtschaft entwickelt, in der Unternehmen immer mehr auf Kooperationen bauen, ist abzusehen, dass die Rolle der 3PL und 4PL weiter steigen und an Bedeutung gewinnen wird.21F[22]

[...]


[1] Vgl. Pieringer (2012).

[2] Vgl. Dvz.de, Abruf am 07.05.2014

[3] Handfield et al. (2013), S.11.

[4] Vgl. Engelbrecht (2004), S.2.

[5] Vgl. Arnold et.al (2007), S. 3.

[6] Vgl. Engelbrecht (2004), S.9.

[7] Krieger (2013).

[8] Vgl. Dittrich/Braun (2004), S.1.

[9] Vgl. Engelbrecht (2004), S.18.

[10] Rushton/Walker (2007), S.4.

[11] Vgl. Engelbrecht (2004), S.19.

[12] Vgl. Pfohl (2004), S.3.

[13] Vgl. Handfield et al. (2013), S.16.

[14] Vgl. Rushton/Walker (2007) S.214.

[15] Wallenburg (2004), S.46.

[16] Vgl. Arnold et al. (2007), S.584.

[17] Krieger (2013)

[18] Vgl. Arnold et al. (2007), S.587.

[19] Vgl. Engelbrecht (2004), S.15.

[20] Vgl. Krieger (2013).

[21] Vgl. Pfohl (2004), S.27.

[22] Vgl. Handfield et al. (2013), S.14.

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Outsourcing von Logistikdienstleistungen
Hochschule
AKAD University, ehem. AKAD Fachhochschule Stuttgart
Note
1.3
Autor
Jahr
2014
Seiten
17
Katalognummer
V274375
ISBN (eBook)
9783656671947
ISBN (Buch)
9783656671930
Dateigröße
522 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
outsourcing, logistikdienstleistungen
Arbeit zitieren
Tim Litsche (Autor:in), 2014, Outsourcing von Logistikdienstleistungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274375

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