Das aus den Pionierzeiten der Videospiele bekannte ‚Damsel in Distress‘- bzw. ‚Jungfrau in Nöten‘-Motiv hat bis heute noch nicht an Aktualität verloren. Zusammen mit der generellen Tendenz, weibliche Spielfigurenkonzeptionen nach Stereotypen auszurichten, wird jener Stereotyp der ‚Damsel in Distress‘ in dieser Arbeit am Beispiel von Elizabeth aus "BIOSHOCK INFINITE" analysiert. In der Internetgemeinde fanden zahlreiche Diskussionen über den Gehalt der stereotypischen Darstellung in Elizabeths Figurenkonzeption statt. Das Ziel dieser Arbeit ist es, jenen Gehalt mithilfe unterschiedlicher Aspekte und einer auf den Kontext der Spielgeschichte und –mechanik bezogenen Analyse zu ermitteln. Hierbei wird ebenso bewertet werden, inwieweit der Spieleentwickler Irrational Games trotz des Ziels von Innovation und antisexistischer Darstellungen dennoch auf stereotypische Darstellungsweisen zurückgreift.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Der Ball im Spiel – Der Stereotyp „Damsel in Distress“
- 3 Forschung zu Figurenkonzeption und Gender in Game Studies
- 4 Heuristik zur weiteren Analyse von BIOSHOCK INFINITE
- 5 Analyse: Elizabeth in BIOSHOCK INFINITE
- 5.1 Figürliche Darstellung Elizabeths
- 5.2 Narrativer Kontext Elizabeths
- 5.2.1 Einleitende Handlungsskizze zu BIOSHOCK INFINITE
- 5.2.2 Das Frauenbild im Religionsstaat Columbia
- 5.2.3 Das Verhältnis Columbias zu Elizabeth - Lamb of Comstock
- 5.2.4 Weiterführende Handlungsskizze zu BIOSHOCK INFINITE
- 5.3 Ludische Funktionen Elizabeths
- 5.4 Relation zwischen Booker DeWitt und Elizabeth
- 6 Erwartungen und Kriterien der Entwickler bei der Erschaffung Elizabeths
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung von Elizabeth in BioShock Infinite im Hinblick auf den Stereotyp der „Damsel in Distress“. Ziel ist es zu ermitteln, inwieweit Elizabeth diesem Stereotyp entspricht und ob die Entwickler trotz des Anspruchs auf Innovation und antisexistische Darstellung doch auf stereotype Elemente zurückgreifen. Die Analyse bezieht die Spielgeschichte und -mechanik mit ein.
- Analyse des „Damsel in Distress“-Stereotyps in Videospielen
- Untersuchung der Figurenkonzeption Elizabeths in BioShock Infinite
- Bewertung des narrativen Kontextes und der Rolle Elizabeths innerhalb der Spielhandlung
- Analyse der ludischen Funktionen Elizabeths im Spielgeschehen
- Beurteilung der Intentionen der Entwickler bei der Gestaltung der Figur
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des „Damsel in Distress“-Stereotyps in Videospielen ein und verweist auf die aktuelle Relevanz dieser Diskussion, insbesondere durch die Arbeit von Anita Sarkeesian. Sie benennt das Ziel der Arbeit: die Analyse von Elizabeths Darstellung in BioShock Infinite hinsichtlich ihres Gehalts an stereotypischen Elementen, unter Berücksichtigung des Spielkontexts und der Entwicklerintention. Die Arbeit untersucht, ob Irrational Games trotz des Ziels, innovative und antisexistische Darstellungen zu schaffen, dennoch auf stereotype Mittel zurückgreift.
2 Der Ball im Spiel – Der Stereotyp „Damsel in Distress“: Dieses Kapitel definiert den Stereotyp „Damsel in Distress“ und erläutert seine weitverbreitete Verwendung in traditionellen und digitalen Medien. Es wird die Tendenz zur Typisierung und Vereinfachung in der Figurendarstellung digitaler Produktionen hervorgehoben, wobei der „Damsel in Distress“-Archetyp als Ausgangspunkt für die Konstellation des männlichen Retters und der weiblichen zu Errettenden dient. Am Beispiel von Super Mario Bros. wird die Degradierung der Frau in eine passive Rolle und ihre Funktion als bloßer „Spielball“ verdeutlicht.
3 Forschung zu Figurenkonzeption und Gender in Game Studies: Das Kapitel beschreibt verschiedene Forschungsansätze zur Analyse von Spielfiguren und deren Geschlechterdarstellung. Es werden unterschiedliche Analyseebenen (Narration und Simulation) und Methoden (Inhaltsanalyse, Betrachtung von Kleidung, Rolle und Position der Figuren) vorgestellt. Die Arbeiten von Beasley & Stanley, Jansz & Martis werden als Beispiele für die Untersuchung weiblicher Stereotypen in Videospielen genannt.
Schlüsselwörter
BioShock Infinite, Elizabeth, Damsel in Distress, Stereotyp, Gender, Figurenkonzeption, Videospielanalyse, Game Studies, Narrativer Kontext, Ludische Funktionen, Irrational Games.
BioShock Infinite: Elizabeth - Analyse des "Damsel in Distress"-Stereotyps - FAQ
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung von Elizabeth in BioShock Infinite im Hinblick auf den Stereotyp der "Damsel in Distress". Es wird untersucht, inwieweit Elizabeth diesem Stereotyp entspricht und ob die Entwickler trotz des Anspruchs auf Innovation und antisexistische Darstellung auf stereotype Elemente zurückgreifen. Die Analyse bezieht Spielgeschichte und -mechanik ein.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Analyse des "Damsel in Distress"-Stereotyps in Videospielen, Untersuchung der Figurenkonzeption Elizabeths, Bewertung des narrativen Kontextes und der Rolle Elizabeths, Analyse der ludischen Funktionen Elizabeths und Beurteilung der Intentionen der Entwickler bei der Gestaltung der Figur.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Analyse umfasst eine Untersuchung der Spielgeschichte, der Spielmechanik und der Figurenkonzeption. Es werden verschiedene Forschungsansätze aus den Game Studies herangezogen, um die Darstellung Elizabeths zu beleuchten. Die Arbeit stützt sich auf bestehende Forschung zu weiblichen Stereotypen in Videospielen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Der Stereotyp "Damsel in Distress", Forschung zu Figurenkonzeption und Gender in Game Studies, Heuristik zur Analyse von BioShock Infinite, Analyse von Elizabeth (inkl. figürliche Darstellung, narrativer Kontext, ludische Funktionen und Relation zu Booker DeWitt), Erwartungen und Kriterien der Entwickler bei der Erschaffung Elizabeths.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, zu ermitteln, ob Elizabeth dem Stereotyp der "Damsel in Distress" entspricht und ob Irrational Games trotz des Ziels, innovative und antisexistische Darstellungen zu schaffen, dennoch auf stereotype Mittel zurückgreift.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
BioShock Infinite, Elizabeth, Damsel in Distress, Stereotyp, Gender, Figurenkonzeption, Videospielanalyse, Game Studies, Narrativer Kontext, Ludische Funktionen, Irrational Games.
Wie wird der "Damsel in Distress"-Stereotyp definiert?
Der Stereotyp "Damsel in Distress" wird definiert und seine weitverbreitete Verwendung in traditionellen und digitalen Medien erläutert. Es wird die Tendenz zur Typisierung und Vereinfachung in der Figurendarstellung digitaler Produktionen hervorgehoben, wobei der Archetyp als Ausgangspunkt für die Konstellation des männlichen Retters und der weiblichen zu Errettenden dient.
Welche Rolle spielt der narrative Kontext?
Der narrative Kontext von Elizabeths Rolle in BioShock Infinite wird detailliert analysiert, einschließlich der Darstellung von Frauen im fiktiven Religionsstaat Columbia und Elizabeths Verhältnis zu Comstock.
Wie werden die ludischen Funktionen Elizabeths analysiert?
Die Analyse betrachtet, wie Elizabeths Funktionen im Spielgeschehen gestaltet sind und wie sie zum Gameplay beitragen. Der Einfluss ihrer Fähigkeiten auf die Spielerfahrung wird untersucht.
Wie werden die Intentionen der Entwickler berücksichtigt?
Die Arbeit untersucht, welche Intentionen die Entwickler bei der Gestaltung der Figur Elizabeth hatten und ob diese Intentionen mit der tatsächlichen Umsetzung übereinstimmen.
- Citation du texte
- Tanja Rot (Auteur), 2014, Elizabeth im Computerspiel "BioShock Infinite". Eine weitere "Damsel in Distress"?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274429