Robert Axelrod und William D. Hamilton beschäftigten sich in den 1980er Jahren mit der Frage, unter welchen Bedingungen kooperatives Verhalten bei Menschen entsteht, die in einer egoistisch angelegten Gesellschaft miteinander leben, in der keine zentrale Kontrollinstanz gegeben ist. Auf dieser Fragestellung gründet auch ihre Publikation „The Evolution of Cooperation“, welche sie in der Zeitschrift Science veröffentlichten.
Ziel ihres Vorhabens war daher eine Theorie zu entwickeln, mit deren Hilfe es möglich wird Faktoren transparent zu machen, welche für die Entstehung von Kooperation notwendig sind. Denn kennt man ihre Bedingungen, so ist es möglich Maßnahmen zu fördern, durch die eine Entwicklung in Gang gesetzt werden kann um die Kooperation zu fördern.
Um dieses Verhältnis zu entschlüsseln bedient sich Axelrod einer Spieltheorie, dem „Gefangenendilemma“. Das Grundkonzept entstand bereits in den 1950er Jahren und sollte nun als Axelrods Fundament zur Entschlüsselung der Fragestellung dienen.
Inhaltsverzeichnis
- The Evolution of Cooperation
- Das Gefangenendilemma
- Das Spielturnier
- Das Iterierte Gefangenendilemma
- TIT-FOR-TAT
- ALWAYS D
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Entstehung von kooperativem Verhalten in einer egoistisch angelegten Gesellschaft, in der keine zentrale Kontrollinstanz vorhanden ist. Ziel der Studie ist die Entwicklung einer Theorie, die die Entstehung von Kooperation in einem solchen Kontext erklärt und Faktoren identifiziert, die diese fördern. Dabei wird das „Gefangenendilemma" als Modell verwendet, um das komplexe Zusammenspiel von Kooperation und Defektion zu analysieren.
- Das „Gefangenendilemma" als Modell für die Entstehung von Kooperation
- Die Bedeutung von wiederholten Interaktionen für die Entstehung von Kooperation
- Die Rolle von Vertrauen und Vergeltung im Kontext von Kooperation
- Die Effektivität der „TIT-FOR-TAT"-Strategie in wiederholten Spielen
- Die Grenzen der Kooperation in einer egoistischen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- The Evolution of Cooperation
Dieser Abschnitt führt in das Thema der Kooperation ein und stellt die zentrale Forschungsfrage der Arbeit vor: Wie kann Kooperation in einer egoistisch angelegten Gesellschaft entstehen? Die Autoren erläutern die Grundannahmen des „Gefangenendilemmas" und zeigen, dass in einem einmaligem Spiel Defektion die rationalere Strategie ist. Sie argumentieren jedoch, dass wiederholte Interaktionen die Entstehung von Kooperation ermöglichen, da Spieler die Entscheidungen des Gegners in vorherigen Runden berücksichtigen können.
- Das Gefangenendilemma
Dieses Kapitel beschreibt das „Gefangenendilemma" als ein Spieltheoretisches Modell, das die Entstehung von Kooperation untersucht. Es erklärt die Grundregeln des Spiels, die möglichen Auszahlungen für die Spieler und das Dilemma, das entsteht, wenn beide Spieler rational handeln und ihre eigenen Interessen maximieren wollen. Die Autoren zeigen, dass in einem einmaligem Spiel Defektion die beste Strategie ist, da sie unabhängig vom Verhalten des Gegners die besten Ergebnisse erzielt. Es wird jedoch betont, dass wiederholte Interaktionen die Entstehung von Kooperation ermöglichen, da Spieler die Entscheidungen des Gegners in vorherigen Runden berücksichtigen können.
- Das Spielturnier
Das Spielturnier ist ein Computersimulationsexperiment, das Axelrod durchgeführt hat, um verschiedene Strategien im „Gefangenendilemma" zu testen. Die Autoren beschreiben das Turnier und die verschiedenen Strategien, die von den Spielern eingesetzt wurden. Sie zeigen, dass die „TIT-FOR-TAT"-Strategie, die auf Kooperation basiert, aber Vergeltung für Defektion vorsieht, im Turnier am erfolgreichsten war. Die Autoren argumentieren, dass die Ergebnisse des Turniers belegen, dass Kooperation in wiederholten Spielen möglich ist und dass die „TIT-FOR-TAT"-Strategie eine effektive Methode ist, um Kooperation zu fördern.
- Das Iterierte Gefangenendilemma
Dieses Kapitel behandelt das „Iterierte Gefangenendilemma", eine Variante des „Gefangenendilemmas", bei der die Spieler mehrmals gegeneinander spielen. Die Autoren erläutern die Auswirkungen von wiederholten Interaktionen auf die Entstehung von Kooperation. Sie zeigen, dass die Spieler in einem iterierten Spiel die Entscheidungen des Gegners in vorherigen Runden berücksichtigen können und dass dies die Entstehung von Vertrauen und Vergeltung ermöglicht. Es wird betont, dass die „TIT-FOR-TAT"-Strategie auch im iterierten Spiel sehr erfolgreich ist, da sie auf Kooperation basiert, aber Vergeltung für Defektion vorsieht. Die Autoren argumentieren, dass das „Iterierte Gefangenendilemma" ein realistischeres Modell für die Entstehung von Kooperation in der realen Welt ist als das einmalige Spiel.
- TIT-FOR-TAT
Dieser Abschnitt stellt die „TIT-FOR-TAT"-Strategie im Detail vor. Die Autoren erklären die Funktionsweise der Strategie und ihre Vorteile. Sie zeigen, dass die „TIT-FOR-TAT"-Strategie im „Gefangenendilemma" sehr erfolgreich ist, da sie auf Kooperation basiert, aber Vergeltung für Defektion vorsieht. Es wird betont, dass die Strategie sowohl freundlich als auch vergeltungsbereit ist, was sie besonders effektiv macht. Die Autoren argumentieren, dass die „TIT-FOR-TAT"-Strategie ein Beispiel dafür ist, wie Kooperation in einer egoistischen Gesellschaft entstehen kann.
- ALWAYS D
Dieses Kapitel behandelt die Strategie „ALWAYS D", die bei jedem Spiel Defektion wählt. Die Autoren zeigen, dass diese Strategie im „Gefangenendilemma" nicht erfolgreich ist, da sie keine Möglichkeit bietet, Kooperation zu fördern. Sie argumentieren, dass die „ALWAYS D"-Strategie ein Beispiel für ein egoistisches Verhalten ist, das langfristig zu negativen Folgen führen kann. Die Autoren betonen, dass die „TIT-FOR-TAT"-Strategie im Gegensatz zu „ALWAYS D" ein kooperativeres Verhalten fördert und zu besseren Ergebnissen führt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Entstehung von Kooperation, das „Gefangenendilemma", wiederholte Interaktionen, Vertrauen, Vergeltung, die „TIT-FOR-TAT"-Strategie, die „ALWAYS D"-Strategie und die Anwendung der Spieltheorie auf soziale Phänomene. Der Text untersucht die Bedingungen, unter denen Kooperation in einer egoistisch angelegten Gesellschaft entstehen kann und welche Faktoren diese fördern. Dabei wird das „Gefangenendilemma" als Modell verwendet, um das komplexe Zusammenspiel von Kooperation und Defektion zu analysieren.
- Quote paper
- Judith Teßmann (Author), 2012, The Evolution of Cooperation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274447