Wenn Kriege enden, beginnt die Zeit des Wiederaufbaus. Dies ist jedoch weitaus leichter gesagt als getan, denn die meisten Situationen, in denen die internationale Gemeinschaft versucht einen funktionsfähigen Staat aufzubauen, sind von einem Bürgerkrieg geprägt worden. Im Zuge der wissenschaftlichen Debatte um den demokratischen Frieden, stieg das Konzept der liberalen Demokratie zum Garant für Frieden auf. Inwieweit dieses Modell von „westlichen“ Akteuren gefördert werden sollte sowie über dessen Form wird freilich intensiv diskutiert. Das liberal peacebuilding wurde in den letzten Jahren jedoch immer häufiger kritisch gesehen, weil es die gesteckten Erwartungen nicht erfüllen konnte.
Ziel dieser Arbeit ist es nicht das liberal peacebuilding als Konzept in Frage zu stellen, weil es durchaus eine effektive Option sein kann. Stattdessen möchte ich einige Annahmen des liberal peacebuilding im Rahmen der Mission in Bosnien-Herzegowina, die auf liberalen Vorüberlegungen beruhen, kritisieren und argumentieren, dass die Effizienz des liberal peacebuilding durch Einwände der kritischen Theorie verbessert werden kann. Hierfür werde ich zunächst kurz den Konflikt in Bosnien-Herzegowina vorstellen, um anschließend zu skizzieren, mit welchen Annahmen und Zielen man den Wiederaufbau des Staates in Bosnien-Herzegowina in Angriff nahm. Nachfolgend werde ich konzeptionelle Kritik am liberal peacebuilding aus der Literaturdebatte reflektieren und diese mit den negativen Auswirkungen in Bosnien-Herzegowina untermauern. Abschließend stelle ich zwei Ansätze vor, mit denen ich argumentiere, dass die Effizienz von liberal peacebuilding erhöht werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bosnienkrieg und Intervention
- Kurzer Überblick über den Konflikt
- Liberal Peacebuilding und Bosnien-Herzegowina
- Probleme des Liberal Peacebuilding
- Konzeptionelle Kritik
- Negative Effekte in Bosnien-Herzegowina
- Ansätze für ein effizienteres Liberal Peacebuilding
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Umsetzung des liberal peacebuilding im Kontext der Mission in Bosnien-Herzegowina. Sie befasst sich mit der Kritik am Konzept des liberal peacebuilding und untersucht die Effekte des liberal peacebuilding in Bosnien-Herzegowina. Ziel ist es, anhand von Beispielen aus der Praxis die Wirksamkeit des liberal peacebuilding zu hinterfragen und Möglichkeiten für eine effizientere Umsetzung des Konzepts aufzuzeigen.
- Konzeptionelle Kritik am liberal peacebuilding
- Negative Auswirkungen des liberal peacebuilding in Bosnien-Herzegowina
- Die Rolle von liberalen Demokratien in der Friedenssicherung
- Der Einfluss von westlichen Akteuren auf die Friedenssicherung
- Die Bedeutung von kulturellen und gesellschaftlichen Faktoren für den Friedensprozess
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel erläutert die Thematik der Arbeit und stellt die Zielsetzung sowie den Aufbau der Arbeit dar.
- Bosnienkrieg und Intervention: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Überblick über den Konflikt in Bosnien-Herzegowina und skizziert die Hintergründe des Bürgerkriegs. Es wird zudem die Rolle des liberal peacebuilding im Kontext der Mission in Bosnien-Herzegowina betrachtet.
- Probleme des Liberal Peacebuilding: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der konzeptionellen Kritik am liberal peacebuilding und analysiert die negativen Auswirkungen des Konzepts in Bosnien-Herzegowina.
Schlüsselwörter
Liberal Peacebuilding, Bosnien-Herzegowina, Friedenskonsolidierung, Demokratischer Frieden, Konflikttransformation, Nation-Building, State-Building, Institution-Building, Kritik am Liberal Peacebuilding, Effizienz des Liberal Peacebuilding, Zivilgesellschaft, Menschenrechte, Sozioökonomische Entwicklung.
- Citation du texte
- Patrick Spieß (Auteur), 2014, Kritische Betrachtung des Liberal Peacebuilding am Beispiel von Bosnien-Herzegowina, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/274487