Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Anhangsverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriffsbestimmungen
2.1 Team
2.2 Teamentwicklung
3. Fallbeschreibung
4. Auswahl der Teammitglieder
4.1 Teamrollen nach Belbin
4.2 Auswahlverfahren
5. Kick-off-Meeting
5.1 Organisatorische Vorbereitung
5.2 Inhaltliche Vorbereitung
6. Entwicklung zum Hochleistungsteam
6.1 Forming-Phase
6.2 Storming-Phase
6.3 Norming-Phase
6.4 Performing-Phase
6.5 Adjourning-Phase
7. Fazit
Anhang
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Teamrollen nach Belbin
Abb. 2: Agenda Kick-off-Meeting
Abb. 3: Vorstellung der Teammitglieder
Abb. 4: Chronologische Teamentwicklung nach Tuckman
Anhangsverzeichnis
Anhang 1: Teamrolleneinteilung
1. Einleitung
Aufgrund der immer komplexer werdenden Anforderungen in der Arbeitsweltgewinnt die Teamarbeit als partizipative Führungsmethode zunehmend an Bedeutung. Mit dem Einsatz gezielter Teamentwicklungsmaßnahmen gelingt es,die Kraft von Teams optimal zu nutzen und damit die Effizienz und Effektivitätvon Organisation erheblich zu steigern.
Die vorliegende Studienarbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie ein Teamoptimal zusammengestellt und möglichst schnell zu einem Hochleistungsteam entwickelt werden kann. Zu Beginn werden die Begriffe „Team“ und „Teamentwicklung“ definiert. In der Fallbeschreibung wird der Projektauftrag vorgestellt und die Rahmenbedingungenkurz dargelegt. Anschließend wird die Auswahl der Teammitglieder nach dem Rollenmodell von Belbin erläutert und die organisatorische und inhaltliche Planung desKick-off-Meetings beschrieben. Anhand der Teamentwicklungsphasen nach Tuckmanwird erläutert, wie die Entwicklung zum Hochleistungsteam gefördert und beschleunigt werden kann.Abgeschlossen wird diese Studienarbeit mit einem zusammenfassenden Fazit.
2. Begriffsbestimmungen
2.1 Team
Ein Team ist zu verstehen als eine besondere Form der Gruppe. Daher muss zunächst der Begriff „Gruppe“ erläutert werden: Eine Gruppe besteht ausmehreren Personen, die über einen längeren Zeitraum in direktem Kontakt zueinander stehen;dabei nehmen die Mitglieder innerhalb der Gruppe unterschiedliche Rollen ein. Die Gruppe entwickelt eigene Werte, Normen und Ziele und fühlt sich dadurch verbunden.[1]
Rosenstiel definiert ein Team als eine besonders gut funktionierende Gruppe, mit „geringer hierarchischer Binnenstruktur und intensiver Bindung der Mitglieder an das gemeinsame Ziel“[2]. Besonderes Kennzeichen eines Teams ist demnach der gemeinsame Zielgedanke, mit dem sich die Teammitglieder identifizieren.
2.2 Teamentwicklung
Gut funktionierende Teams entstehen nicht von selbst, sondern brauchen Zeit und erfordern den Einsatz gezielter Entwicklungsmaßnahmen. Unter Teamentwicklung werden Maßnahmen zusammengefasst, die „unterschiedliche Fähigkeiten, Fertigkeiten, Einschätzungen, Werte und Erfahrungen verknüpfen, miteinander arbeiten lassen und weiterentwickeln.“[3]
Teamentwicklungsmaßnahmen verfolgen im Wesentlichen vier Ziele: Steigerung der Effektivität durch optimale Nutzung von Synergieeffekten, Integration aller einzelnen Mitglieder in das Team durch offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit, Verständnis übergeordneter Zusammenhänge durch Identifikation mit dem Team und Erhöhung der Motivation der Teammitglieder zur bestmöglichen Erreichung der gemeinsamen Ziele.[4]
3. Fallbeschreibung
Die Firma Gebr. Kirchner GmbH, ein mittelständisches Industrieunternehmen aus dem Landkreis Haßberge mit etwa 800 Beschäftigten, möchte im Rahmen ihrer sozialen Verantwortung die Gesundheit ihrer Mitarbeiter erhalten und fördern. Es soll hierfür ein Projektteam gebildet werden, das innerhalb von vier Monaten mit einem Budget von 15.000 Euro langfristige gesundheitserhaltende und -fördernde Maßnahmen entwickeln und im Unternehmen umsetzten soll. Die Teammitglieder werden dafür bis zu vier der 40 Stundenpro Woche vom Tagesgeschäft freigestellt. Der Geschäftsführer beruft seine Assistentin Katja Rambacher zur allein verantwortlichen Projektleiterin und beauftragt sie schriftlich vorzulegen, welche Personen sie im Team benötigt, wie das Kick-off-Meeting gestaltet werden soll und wie sie das Projekt zum Erfolg führen will. Als Motivationsanreiz für den Erfolg des Projektes verspricht der Geschäftsführer Frau Rambacher eine Traumreise für sie und ihren Partner.
4. Auswahl der Teammitglieder
4.1 Teamrollen nach Belbin
Die richtige Auswahl der Teammitglieder ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für das Gelingen eines Teamprojektes. Nach Belbin sind für dieoptimale Zusammenstellung von Teams folgende neun funktionale Rollen notwendig: Neuerer, Wegbereiter/Weichensteller, Koordinator/Integrator, Macher, Beobachter, Teamarbeiter, Umsetzer, Perfektionist und Spezialist.Die Kombination dieser Teamrollen ermöglicht eine effektive Zusammenarbeit und somit eine hohe Leistungsfähigkeit des Teams.[5]
Die Teamrollen unterscheiden sich in erster Linie durch ihre jeweils typischen Verhaltensweisen, die in handlungs-, kommunikations- und sachorientiertkategorisiert werden.[6]
Ein Teammitglied kann gleichzeitig mehrere Rollen übernehmen, das heißt dass ein funktionsfähiges Team auch aus weniger als neun Mitgliedern bestehen kann. Die Rollenaufteilung erfolgt dabei zum einen aufgrund der „PreferredRoles“[7], also bereits natürlich vorhandener Verhaltensweisen und zum anderen aufgrund der „ManageableRoles“[8], also der Fähigkeit, andere Rollen aufgrundkompatibler Verhaltensweisen zu übernehmen.
Die untenstehende Abbildung zeigt die neun Teamrollen in Zuordnung zu ihren Verhaltenskompetenzen. Wenn alle diese Rollen in einem ausgewogenen Verhältnis in einem Team vertreten sind, dann hat das Team großes Potential, sich zu einem Hochleistungsteam zu entwickeln.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Teamrollen nach Belbin[9]
4.2 Auswahlverfahren
Unter Berücksichtigung des oben erläuterten Teamrollenmodells von Belbin liegt die optimale Teamgröße zwischen dreiundneun Personen. Damit sind mindestens die drei Rollenkategorien und maximal alle neun Teamrollen vertreten.
Um Zeit und Kosten zu sparen, verzichtet Frau Rambacher auf die professionelle Erstellung von Teamrollenberichten und entwickelt aufgrund der ihrbekannten Informationen über die Verhaltensweisen und Charakterzüge der Rollen eine eigene Checkliste, die dieser Arbeit als Anhang beigefügt ist. Da Frau Rambacher die meisten der 150 Mitarbeiter aus dem kaufmännischen Bereich des Unternehmens persönlich kennt und aufgrund des Drei-Schicht-Systems keine Mitarbeiter aus den Produktionsabteilungen für das Team in Frage kommen, überlegt sie sich, welche Personen den Verhaltensweisen der einzelnen Teamrollen am besten entsprechen und daher für das Team in Frage kommen. Diese Personen trägt sie in ihre Liste ein und bewertet den Grad der natürlichen Übereinstimmung der Merkmale mit „+“ bis „+++“.
Anhand derFremdeinschätzung durch Frau Rambacher werden folgende Personen für das Team vorgeschlagen:Herr Mayer aus der Controlling-Abteilung ist aufgrund seines Tatendrangsfür die Rolle des Umsetzers im Team geeignet. Die Vertriebssekretärin Frau Sinner ist seit vielen Jahren im Betrieb und bei allen aufgrund ihrer umgänglichen und mütterlichen Art sehr beliebt; sie ist für die Rolle als Teamarbeiter prädestiniert. Für die Rolle als Macher ist der Vertriebsleiter Herr Mücke aufgrund seiner Dynamik und seines Temperaments wie geschaffen. Die junge Frau Gerner aus der Personalabteilung wird für die Rolle des Neuerers vorgeschlagen, da sie sehr kreativ und phantasievoll ist und schon des Öfteren mit ihren zum Teil unorthodoxen Ideen Projekterfolge erzielen konnte. Der aufgeschlossenen und kommunikative Herr Rowolt aus dem Marketing ist für die Rolle des Wegbereiters / Weichenstellers sehr gut geeignet. Als Spezialist wird Herr Bollin, der Sicherheitsbeauftragte für Arbeitssicherheit und Brandschutz, vorgeschlagen. Die Personalleiterin Frau Wacker ist perfekt für die Rolle als Koordinator / Integrator, sie istsehr vertrauenswürdig, sicher im Auftretenundbringt Dinge gerne auf den Punkt. Herr Hormann aus der EDV-Abteilung ist ruhig, scharfsinnig undurteilt genau, weshalb er für die Rolle des Beobachters hervorragend geeignet ist.
[...]
[1] Vgl. hierzu Rosenstiel (2007), S. 288.
[2] Rosenstiel (2007), S.289.
[3] Block (2000), S. 56.
[4] Vgl. hierzu Block (2000), S. 57.
[5] Vgl. hierzu Beck & Fisch. (2003), S. 319.
[6] Vgl. hierzu Belbin Associates (2013), S.10.
[7] Belbin Associates (2013), S.10.
[8] Belbin Associates (2013), S.10.
[9] Eigene Darstellung.